ÖFB-Cup: Austrias allerletzter Rettungsanker

Andreas Ogris
Andreas Ogris(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem)
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Austria will im heutigen Halbfinale in Wolfsberg die katastrophale Ligaform abschütteln. Trainer Andreas Ogris verspricht: „Werden alles in die Waagschale werfen.“

Wolfsberg. Es ist die allerletzte Chance zur Schadensbegrenzung in einer absoluten Seuchensaison: Austria muss im heutigen Cup-Halbfinale beim WAC (20.30 Uhr, live ORF eins) den Aufstieg schaffen, um den Traum vom internationalen Geschäft für das nächste Jahr am Leben zu erhalten. „Ob 90 oder 120 Minuten oder Elfmeterschießen – wir wollen unbedingt ins Finale und werden hoch motiviert an die Aufgabe herangehen“, kündigte Trainer Andreas Ogris an.

Den Willen und auch die letzte Entschlossenheit ließ Austria am Sonntag jedoch abermals vermissen und kassierte in Altach eine blamable 0:2-Niederlage. „Das war mehr Schatten als Licht und brachte zusätzliche Verunsicherung rein. Wir haben das aufgearbeitet und wissen, dass wir es besser machen müssen“, meinte Ogris, der die schwache Vorstellung seiner Elf beinahe regungslos auf der Bank verfolgte und im Anschluss ratlos wirkte. Der 50-Jährige sprach vom „Ende des Kuschelkurses“ und nahm seine Spieler in die Pflicht. „Unsere Aufgabe ist es, ihnen die Hand hinzuhalten und vom Boden aufzuhelfen, aufstehen müssen sie aber selbst“, sagte Ogris und appellierte auch an deren persönlichen Stolz. „Es muss jedem klar sein, dass jeder Titel in der Karriere zählt und nicht nur für den Klub eine Bereicherung wäre, sondern auch für einen selbst“, betonte das violette Urgestein, das als Austria-Spieler neben fünf Meisterschaften auch dreimal den Cup gewann.

Cup-Bilanz gibt Hoffnung

Hoffnung gibt der bislang makellose Cup-Auftritt der Austria. Der Rekordsieger aus Favoriten hat alle bisherigen vier Spiele zu null gewonnen (Torverhältnis 19:0), das 2:0 im Viertelfinale gegen Kapfenberg war auch Ogris' bislang einziger Sieg. Allerdings wartet mit dem WAC nun erstmals ein Bundesligist. Die Kärntner haben hingegen mit Ried, Wiener Neustadt und Rapid bereits drei erstklassige Gegner ausgeschaltet.

Das jüngste Duell vor eineinhalb Wochen in Wien (1:1) brachte das erste violette Tor sowie den ersten Punktegewinn gegen den WAC in dieser Saison und stimmt Ogris zuversichtlich. „Da haben wir vieles richtig gemacht. Wir werden auch in Wolfsberg probieren, unser Spiel aufzuziehen“, kündigte der Coach an. „Wir werden den Fight annehmen, meine Burschen werden alles in die Waagschale werfen.“

Ähnliches haben sich jedoch auch die Wolfsberger vorgenommen. „Wir wollen ins Finale. Wie ist mir wurscht“, sagte Trainer Dietmar Kühbauer, der auf eine ausverkaufte Lavanttal-Arena hofft. Mit dem sechsten Heimsieg in Folge würden die Kärntner den ersten Finaleinzug in der Vereinsgeschichte fixieren, zudem würden sie dann am 3. Juni quasi mit Heimvorteil um den Titel spielen. Kühbauer: „Das Endspiel in Klagenfurt wäre das i-Tüpfelchen, aber erst einmal müssen wir über die Austria drüberkommen.“ (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2015)

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