Meister und Absteiger warten weiter auf den Knall

Fußball. Der designierte Meister Salzburg macht der Bundesliga mit dem 4:0 gegen Admira ein Geschenk, Grödig hielt mit dem 4:2 gegen Wr. Neustadt den Abstiegskampf offen. Somit steigt Samstag in der Südstadt ein Abstiegsthriller.

Salzburg. Salzburg kann den Meistersekt schon kaltstellen. Nach dem 4:0-Heimsieg in der 32. Fußball-Bundesliga-Runde gegen Admira würden die „Bullen“ am Samstag mit einem Auswärtssieg gegen SCR Altach auch die allerletzten rechnerischen Zweifel an der erfolgreichen Titelverteidigung beseitigen. Trainer Adi Hütter könnte damit in seiner Heimatstadt die Meisterschaft fixieren. „Das wäre auf jeden Fall etwas Besonderes für mich!“

So wie Hütter als Trainer steht Marcel Sabitzer als Spieler vor seinem ersten Meistertitel. „Aber rein rechnerisch ist noch nichts fix, deswegen müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Wir werden bis zum Schluss 100 Prozent geben“, versprach der Doppeltorschütze gegen die Admira. Sturm-Partner Jonatan Soriano sorgte für Salzburgs Führung und knackte damit in der zweiten Ligasaison in Folge die 30-Tore-Marke. Dieses Kunststück war zuvor nur Hans Krankl (1977, 1978) und Toni Polster (1986, 1987) gelungen.

Auch dank der Treffer von Soriano gibt es am neuerlichen Meistertitel der Mozartstädter nichts mehr zu rütteln. Dennoch warnte Hütter davor, die restlichen Meisterschaftspartien auf die leichte Schulter zu nehmen. „Jetzt ist es wichtig, dass wir in den nächsten Wochen bis zum Cupfinale die Konzentration hoch halten“, erklärte der Coach nach dem fünften Pflichtspielsieg in Folge, dem dritten en suite ohne Gegentor. Sein Klub hat im Cupendspiel am 3. Juni in Klagenfurt gegen Austria die Chance, wie im Vorjahr das Double zu holen. Für Austria – siehe Artikel oben – ist es die einzige Chance, international vertreten zu sein.

Chancenlos am Tabellenende

Die in Salzburg vollkommen chancenlose Admira verfolgt derweil ganz andere Ziele. Bei den Südstädtern wird alles dem Kampf um den Klassenerhalt untergeordnet. „Sie waren viel zu stark für uns. Aber sie sind nicht unser Gegner. Wir müssen unsere ganze Konzentration auf das Spiel gegen Wiener Neustadt legen. In diesem Match gilt es zu punkten“, betonte Trainer Oliver Lederer.

Vier Runden vor Schluss liegt Admira drei Punkte vor dem Lokalrivalen und weist das bessere Torverhältnis auf. Das Schlusslicht unterlag mit 2:4 in Grödig und somit kommt es am Samstag zum Abstiegs-thriller in der Bundesliga. Wr. Neustadt spielt dann in der Südstadt um das Überleben.

Mit nun zehn Punkten Vorsprung auf Rang zehn können es die Grödiger im Saisonfinish nun gelassen angehen. Die Angst vor dem Abstieg ist verschwunden, zurück bleiben Erinnerungen an eine verkorkste Saison, viele Fehler bei der Kaderplanung und leichtfertig verspielte Siege. Auch ob Trainer Michael Baur bleiben wird, ist weiterhin unklar, deshalb lehnte er wohl Gratulationen zum Klassenerhalt dankend ab.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2015)

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