Spitzenforscher Penninger bleibt in Österreich

Molekularbiologe Josef Penninger
Molekularbiologe Josef Penninger (c) Fabry
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"Ich bleibe da", schrieb der Molekularbiologe Josef Penninger in einer SMS an Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Der österreichische Molekularbiologe Josef Penninger bleibt in Österreich. Das verkündete Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Beginn des zweiten Tages des ÖVP-Bundesparteitages. Er habe Dienstagabend eine SMS von Penninger erhalten. darin habe der Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geschrieben: „Ich bleibe da, ich vertraue auf diesen Standort.“

Mitterlehner betonte am Mittwoch, sich über diese Nachricht „besonders gefreut“ zu haben. Auch dankte er Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ausdrücklich für seine Unterstützung in dieser Angelegenheit.

Am frühen Nachmittag bestätigte die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) den Verbleib Penningers. Er habe eine Kopie eines Mails an seine Mitarbeiter weitergeleitet, dass er sich entschieden habe, in Wien zu bleiben, weil er nicht Administrator werden wolle.

Der Hintergrund: Ende April war bekannt geworden, dass das Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Penninger die wissenschaftliche Leitung angeboten hat. Damit verbunden sei ein Budget von 90 Millionen Euro und eine jährliche Steigerung. Der Bund und die Stadt Wien reagierten umgehend und kündigten an, gemeinsam rund 20 Millionen Euro aufbringen zu wollen, um den Spitzenforscher in Österreich zu halten. Derzeit stehen dem IMBA jährlich 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Josef Penninger

Josef Penninger ist einer der renommiertesten Forscher Österreichs. Erst im Vorjahr hatte er mit dem Wittgenstein-Preis den höchst dotierten heimischen Forschungsförderungspreis erhalten (1,5 Millionen Euro).

Penninger stammt aus dem oberösterreichischen Gurten. Nach dem Medizinstudium an der Uni Innsbruck promovierte er beim Innsbrucker Pathologen und Altersforscher Georg Wick. Mit einem "Erwin Schrödinger-Stipendium" ging Penninger anschließend als Post-Doc an das Ontario Cancer Institute. Ab 1994 war er "Principal Investigator" beim US-Gentechnikkonzern Amgen und gleichzeitig Assistant Professor am Institut für Immunologie und Medizinische Biophysik der University of Toronto, wo er - nach seiner Habilitation 1997 an der Uni Innsbruck - ab 1998 als Associate- und später als Full Professor tätig war.

(ett/hell/APA)

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