Salzburg: Double-Traum, denn nur ein Teller ist nicht genug

(c) GEPA pictures/Wolfgang Grebien
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Salzburg genoss am Pfingstsonntag seine Meisterfeier, die Konzentration gilt aber längst dem Cupfinale am 3. Juni. Gegen Austria, weiterhin auf Trainersuche, dürfe nichts schiefgehen, das verlangt zumindest Adi Hütter.

Salzburg. Mit 18.000 Besuchern im Stadion, auf einer Vorplatz-Bühne mit rund 5000 Fans und anschließend im VIP-Raum mit der Mannschaft, Spielerfrauen und Funktionären hat Salzburg die offiziellen Feiern zum sechsten Fußball-Meistertitel in der zehnjährigen Red-Bull-Ära begangen. Der Cupsieg steht noch auf dem Wunschzettel von Trainer Adi Hütter, die Planungen für die nächste Saison laufen auch schon. Doch zuerst gelte es, am 3. Juni den Pokal zu gewinnen.

„Es ist ein unglaublich schönes Gefühl. Gratulation an die Mannschaft. Es war eine schwere Saison, die in Summe sehr gut war. Für mich ist es emotional sehr bewegend“, erklärte Hütter, übrigens der erste österreichische Meistertrainer von RB Salzburg. „Der schönste Moment ist der, wenn man mit dem Meistertitel in der Hand da stehen kann. Wahnsinn.“

Den Meisterteller und die Auszeichnung zum besten Spieler der Saison für Kapitän Jonatan Soriano hat Salzburg fix, weitere Titel sollen folgen. Soriano wird sich bei acht Treffern Vorsprung vor der letzten Runde am Sonntag auch die Torjägerkrone holen. Da erfolgt in gewisser Weise auch die Generalprobe für das Cupfinale, der Gegner ist Austria Wien. Zuletzt schaffte Salzburg 2012 und 2014 das Double, diese Auszeichnung begehrt Hütter unbedingt. Sie soll seine Arbeit schmücken und, wer weiß, vielleicht in naher Zukunft auch Türen auf dem deutschen Markt öffnen.

Schon jetzt sind aber auch die Planungen für die am 27./28. Juli anhebende, neue Saison im Gange. Wie immer, hängt auch da abermals das Schwert der Champions-League-Qualifikation über dem Klub. Sportdirektor Ralph Rangnick wird sich dennoch zurückziehen und sich nur noch um den deutschen Zweitligisten RB Leipzig kümmern. Er sagt: „Dass wir die Champions League nicht geschafft haben bis jetzt, ist schade. Es hat speziell gegen Malmö auch sehr weh getan. Aber insgesamt ist der Weg, den wir eingeschlagen haben, extrem auf talentierte junge Spieler zu setzen, richtig gewesen.“

Daran, so ließ er durchblicken, wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern, Österreich bleibe eine „Ausbildungsliga“ und Salzburg trotz Abgängen der besten Spieler auch weiter der Titelkandidat. Bei Salzburgs Kader wird es jedenfalls keinen umfassenden Umbruch geben. Der Brasilianer Ramalho folgt Roger Schmidt nach Leverkusen, bei Marcel Sabitzer und Massimo Bruno laufen die Leihverträge aus. Ob beide nach Leipzig übersiedeln, ist offen.

Angst im Tabellenkeller

Die Entscheidung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga fällt erst in der letzten Runde. Durch ein 0:0 bei Rapid (fix Zweiter und damit ebenfalls in der Cl-Qualifikation) rückte Schlusslicht Wiener Neustadt bis auf zwei Punkte an die Admira heran, die gegen Sturm Graz daheim 1:2 verlor.

Der Tabellenletzte muss damit am Sonntag daheim gegen Altach gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage der Südstädter in Grödig hoffen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Die Admira wäre aufgrund der klar besseren Tordifferenz schon bei einem Unentschieden in Grödig gerettet. „Deshalb liegt der Vorteil bei Admira. Wir haben es immer noch nicht selbst in der Hand“, betont Wiener-Neustadt-Trainer Helgi Kolviđsson.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2015)

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