ÖGB-Vizechefin: Silhavy sagt Foglar ab

Silhavy.
Silhavy.(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Frauennöte in der Gewerkschaft: Der Präsident sucht weiter nach einer Stellvertreterin. Die EU kommt den SPÖ-Frauen in die Quere. Die Entscheidung, wer Anfang Juni Renate Csörgits als Frauenchefin folgen soll, steht jedenfalls.

Geschäftsführender ÖGB-Präsident werden ist nicht schwer, ÖGB-Chef sein dagegen sehr: Erich Foglars Pläne für den ÖGB-Bundeskongress Anfang Juli sind von den Gewerkschafterinnen durchkreuzt worden. Die Wunschkandidatin des Ex-Metallerchefs für die Funktion der ÖGB-Vizepräsidentin, die ehemalige Frauenministerin Heidrun Silhavy(„Die Presse“ berichtete), hat Foglar inzwischen abgesagt. Aus persönlichen Gründen, wie die lang gediente steirische Gewerkschafterin und jetzige SPÖ-Parlamentarierin der „Presse“ erklärte.

Hintergrund für Silhavys Absage ist allerdings auch eine Entscheidung, die in den Führungsgremien der Gewerkschafterinnen gefallen ist. Dort hat man sich darauf verständigt, dass die Funktion der ÖGB-Frauenchefin und der ÖGB-Vizepräsidentin getrennt sein sollen. „Ich halte diese Trennung frauenpolitisch nicht für gut“, sagt Silhavy ganz offen.

Die Entscheidung, wer Anfang Juni Renate Csörgits als Frauenchefin folgen soll, steht jedenfalls: die Oberösterreicherin Brigitte Ruprecht. Fix ist freilich auch, dass sie Roswitha Bachner nicht als ÖGB-Vizechefin beerben wird. Die einzig wirklich logische Kandidatin wäre GPA-Bundesgeschäftsführerin Dwora.


Dagegen sind die „Probleme“ der SPÖ-Frauen eine Lappalie. Sie müssen ihre Bundesfrauenkonferenz, bei der Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek nun Barbara Prammerablöst, um zwei Tage von 19. Juni auf 21.Juni verschieben. Damit müssen die SPÖ-Frauen nun an einem Sonntag arbeiten. Schuld ist der EU-Gipfel, zu dem Bundeskanzler Werner Faymann reist. Auf ihn wollten die SPÖ-Frauen nicht verzichten, auch der SPÖ-Chef wollte unbedingt kommen.

Die Bundesgeschäftsführerin der SPÖ-Frauen hat bei der Konferenz in Linz Heimvorteil. Die gebürtige Linzerin Bettina Stadlbauer ist mittlerweile schon seit neun Jahren in dieser Funktion, wurde erst im Vorjahr neuerlich bestätigt und wird auf Wunsch von Heinisch-Hosek im Amt bleiben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2009)

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