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Agrana steht auf drei Beinen

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Agrana. Für das Segment Zucker ist das Umfeld schwach, doch sollte das Unternehmen im Bereich Frucht das Ergebnis steigern können.

Das Geschäftsjahr 2014/15 war für die Agrana wieder von einer Reihe von Herausforderungen geprägt – allen voran von der anhaltend schwierigen Situation im Segment Zucker, der Russland/Ukraine-Krise sowie der Entwicklung des Erdöl-/Ethanolpreises. Die Folge: Der Konzernumsatz ging gegenüber 2013/14 um zwölf Prozent auf 2,49 Milliarden Euro zurück, während das EBIT um 27 Prozent auf 121,7 Millionen Euro einbrach.

Ein großes Sorgenkind blieb der Zuckerpreis. Das Marktumfeld verschärfte sich sogar noch. In der EU brach der Zuckerpreis allein zwischen September und Oktober von 508 auf 455 pro Tonne ein. Zum Vergleich: Im Jahr davor lag der Preis noch bei 600 Euro. Laut CEO Johann Marihart habe selbst eine Rücknahme der Rübenpreise auf den EU-Mindestpreis den Marktpreisverfall ergebnismäßig nicht kompensieren können.

„Wenngleich im Segment Zucker derzeit keine kurzfristige Trendumkehr zu sehen ist und wir für das laufende Geschäftsjahr nicht damit rechnen, das Vorjahresergebnis zu erreichen, gehen wir mittelfristig wieder von steigenden Margen in allen Segmenten aus“, übt sich Marihart in Zweckoptimismus. Gerade in einer schwierigen Situation für Zuckerproduzenten wären die Segmente Stärke und Frucht eine Stütze für das Gruppenergebnis.

Ähnlich sieht es Günther Schmitt, der im Rahmen seiner Tätigkeit als Manager des Raiffeisen-Österreich-Aktien-Fonds in die Aktie investiert ist. Angesichts der Tatsache, dass mit der ehemaligen Cashcow Zucker heute keine Gewinne mehr erzielt werden könnten, sei es sinnvoll gewesen, sich auf andere Segmente zu konzentrieren. „Agrana ist eine Aktie, die von Zucker, Frucht und Stärke lebt.“

Angespanntes Marktumfeld

Für 2015/16 erwartet Agrana eine stabile Entwicklung des Konzernumsatzes, aber eine deutliche Abschwächung beim EBIT. Aufgrund des weiterhin angespannten Marktumfelds sei im Segment Zucker mit einem negativen Ergebnis der Betriebstätigkeit zu rechnen. Darüber hinaus würden im Segment Stärke die wenig erfreulichen Ethanolpreise das Ergebnis belasten. Weitaus positiver fällt der Ausblick für das Segment Frucht aus: Hier werde von einer deutlichen Steigerung des EBIT ausgegangen.

Nachdem auf Sicht der vergangenen zwölf Monate ein Kursverlust von neun Prozent zu Buche steht, ist die Aktie im bisherigen Jahresverlauf mit einer Performance von zwölf Prozent gut unterwegs. Schmitt spricht ihr Potenzial zu: „Das Kostensenkungsprogramm im Segment Frucht hat erst begonnen. Werden die Folgen sichtbar, so könnte das der Aktie zusätzlich Fantasie verleihen.“

Unter den Analystenmeinungen stehen drei Halten- einer Verkaufsempfehlung gegenüber. „Für positive Impulse sollte das restrukturierte Fruchtsegment sorgen, während das Stärkesegment moderat zulegen und das Zuckersegment schwach bleiben dürfte“, schreibt RCB-Expertin Natalia Frey in ihrer aktuellen Analyse. Sie empfiehlt, die Aktie zu halten.

www.agrana.com

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