Avdijaj:"Sage, was ich für richtig halte"

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Schalke-Leihgabe sieht festgelegte 49-Millionen-Ablöse nicht als Hypothek und will Familie glücklich machen

Donis Avdijaj hat es vor wenigen Wochen bis in seine Heimat Deutschland in die Schlagzeilen geschafft. Mit 15 Millionen Euro auf dem Konto würde er ein Schwimmbad errichten, das Geld dort deponieren und anschließend darin schwimmen - beobachtet von eigens dafür erworbenen Pferden, wie der 19-Jährige der "Kleinen Zeitung" erzählte.

Diese Aussagen verbreiteten sich schnell über die sozialen Medien und hatten nicht nur Lacher, sondern auch Kopfschütteln zur Folge. "In Deutschland haben viele geglaubt, das ist ernst gemeint. Aber das war nur Spaß. Man muss eben Fantasie haben", sagte der Sturm-Graz-Profi der APA vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel am Sonntag gegen die Admira.

Während die große Mehrheit der Fußball-Profis in getakteten Interviews glattgebügelte Stehsätze von sich gibt, schwimmt Avdijaj gegen den Strom. "Wenn ein Journalist etwas von mir wissen will und ich in der Lage bin, die Frage zu beantworten, mache ich es sehr gerne, besonders wenn ich gut drauf bin - was meistens der Fall ist."

Von verbaler Zurückhaltung will Avdijaj nichts wissen. "Ich sage, was ich für richtig halte. Ich will ehrlich sein und erwarte diesen Charakterzug auch von den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite", sagte der Offensivspieler.

Mit dieser Einstellung brachte es Avdijaj von einem in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Sohn albanischer Einwanderer zu einem Profi, dessen Ablösesumme von Stammverein Schalke auf 49 Millionen Euro festgesetzt wurde. "Ich bin ein optimistischer Typ - ich sehe das nicht als Hypothek, sondern als Ehre."

Immerhin habe er dafür hart gearbeitet, betonte Avdijaj. "Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich auf mich alleine gestellt. Ich habe alle Dinge selbst in die Hand nehmen müssen, war bis 17 im Internat, habe mich dort selbst durchgekämpft, hatte dann meine eigene Wohnung und lebe auch jetzt allein", erklärte der Deutsche, dessen Eltern und vier Geschwister nach wie vor in Osnabrück sesshaft sind.

Trotz der großen Distanz ist die familiäre Bindung eng. "Ich will mit dem Fußball erreichen, dass ich meine Familie stolz und glücklich mache. Ein Lächeln von meinem Vater macht alles gut, egal wie schlecht es mir geht. Er hat aus mir den gemacht, der ich bin, und er hatte es tausendmal schwerer als ich", meinte Avdijaj.

Sturm-Trainer Franco Foda schlüpfte mittlerweile in die Rolle eines väterlichen Freundes. Seine guten Leistungen bei den "Blackys" begründete Avdijaj mit den "vielen guten Tipps und dem Vertrauen" des 49-Jährigen. Der aktuelle Coach weiß mit den Eigenheiten des Rohdiamants besser umzugehen als mancher früherer Trainer. "Ich bin immer offen und klar, es kommt nur darauf an, wie man das aufnimmt. Der eine mag es, wenn man die Klappe aufreißt, der andere versteht das nicht", erzählte Avdijaj.

Wie lange der frühere deutsche Nachwuchs-Teamspieler noch mit Foda zusammenarbeitet, ist offen. Der Leihvertrag zwischen Sturm und Schalke endet mit Saisonende. "Ob er länger bleibt, liegt nicht an uns. Er sieht aber, dass er sich bei uns gut weiterentwickeln kann und fühlt sich wohl bei uns", erklärte Foda.

Avdijaj meinte zu seiner Zukunft: "Ich mache mir deswegen keinen Kopf. Wichtig ist nur, dass ich Spaß am Fußball habe." Er könne nicht prophezeien, wo er in einem Jahr spielen werde. "Aber mein Ziel ist es, in fünf Jahren bei einer Top-Mannschaft zu sein."

Auch wenn der Deutsche seine langfristige Zukunft nicht in Österreich sieht, so ist er dennoch voll des Lobes für das heimische Oberhaus. "Das ist eine gute Liga, die gnadenlos unterschätzt wird, auch wegen der Zuschauerzahlen. Wir hätten beim 2:2 gegen Rapid gewinnen müssen, und wenig später gewinnt Rapid gegen Villarreal, eine spanische Spitzenmannschaft. Das zeigt die Qualität der Bundesliga."

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