Swetlana Alexijewitsch

Schon wieder ein Favoritensieg heuer.

Swetlana Alexijewitsch – zwischen Murmansk, Minsk und Mistelbach kennt sie jedes Kind – hat nun endlich den Literaturnobelpreis gewonnen. Wir können unsere weißrussische Woche also fortsetzen. Sie erinnern sich? Gestern hat das Pizzicato live aus Minsk berichtet. Und am Sonntag sind Präsidentschaftswahlen. Der Nobelpreis könnte nun die restlichen Prozentpunkte auf die 99,9 Prozent für Amtsinhaber Alexander Lukaschenko bringen.

Heute wird dann der Friedensnobelpreis vergeben. Es gibt Spekulationen, dieser könnte an eine deutsche Physikerin gehen, als Entschädigung, dass sie beim Physiknobelpreis leer ausgegangen ist. Sie war auch für den Literaturnobelpreis nominiert. Der zentrale Satz ihres literarischen Schaffens lautet: „Wir schaffen das.“

Es könnte allerdings auch beim Friedensnobelpreis wieder einen Favoritensieg geben: Er könnte entweder an diesen berühmten kambodschanischen Aktivisten mongolischer Herkunft gehen, dessen Name uns gerade nicht einfällt, der sich für das friedliche Zusammenleben von Eisbären und Pinguinen am immer mehr dahinschmelzenden Nordpol engagiert hat. Oder an Bob Dylan.

Wobei man sagen muss: Auch Alexander Lukaschenko hätte ihn sich endlich verdient. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2015)

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