OÖ-Stichwahl: "Rote Bastion" Wels wird blau

Andreas Rabl
Andreas Rabl APA/FPÖ WELS
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Die Bürgermeister-Stichwahl in Oberösterreich ist geschlagen. FPÖ-Kandidat Rabl setzte sich in Wels durch. Linz bleibt hingegen in SPÖ-Hand.

Nach der Bürgermeister-Stichwahl bleibt Linz weiter in roter Hand: Bei dem Urnengang am Sonntag konnte sich der amtierende Stadtchef Klaus Luger durchsetzen. Der Sozialdemokrat hat seit 2013 das Amt des Bürgermeisters inne und konnte sich mit 61 Prozent vor dem Herausforderer ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,2 Prozent.

Einen Machtwechsel bringt die Wahl indes für Wels: Die "rote Bastion" ist nach knapp 70 Jahren endgültig gefallen. Zuerst wurde die FPÖ bei der Gemeinderatswahl vor zwei Wochen stimmenstärkste Partei, jetzt stellt sie auch den Bürgermeister. Ihr Kandidat Andreas Rabl hat sich in der Stichwahl mit 62,9 Prozent klar gegen den roten Konkurrenten Hermann Wimmer mit 37 Prozent durchgesetzt. Damit höchst zufrieden gab sich erwartungsgemäß Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner: "Mit diesen Ergebnissen ist für mich klar, dass die Menschen Veränderungen wollen, und der politische Mitbewerber wird uns nunmehr auf Augenhöhe begegnen müssen", sagte er in einer Aussendung.

Farben- und Generationswechsel

Nach dem Rückzug des Langzeit-Bürgermeisters Peter Koits mit 72 Jahren haben die Welser am Sonntag dem 62-jährigen SPÖ-Amtsanwärter Wimmer eine klare Abfuhr erteilt. Über seine weitere politische Zukunft wird der bisherige rote Vizebürgermeister am Dienstag in einer Pressekonferenz informieren.

In Oberösterreichs zweitgrößter Stadt wird es aber nicht nur einen Farben-, sondern auch einen Generationswechsel an der Spitze geben. Der 42-Jährige Rabl, schon bisher Stadtrat für Wohnbau, will ab Dienstag erste Koalitionsgespräche mit der ÖVP und der SPÖ führen. Ein freies Spiel der Kräfte, wie dies die SPÖ in der vorangegangenen Legislaturperiode praktiziert habe, strebe er nicht an. Die FPÖ hat im Stadtsenat vier Sitze, drei die SPÖ und einen die ÖVP. Der studierte Jurist will in einer Koalition regieren, denn zu jedem Sachthema sich die Mehrheiten zu suchen, binde "zu viel Energie und Kraft". Derartige "Fleckerlteppiche" wolle er nicht, für ein stabile Mehrheit sei eine Koalition Voraussetzung.

(ett/APA)

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