OÖ: SPÖ ruft nach "Morgen.Rot" den "Neustart" aus

Reinhold Entholzer
Reinhold Entholzer APA/HELMUT FOHRINGER
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Bis Jänner soll die Organisationsstruktur - theoretisch - verschlankt werden. Bis Ende Juni 2016 soll dann die Umsetzung folgen.

Oberösterreichs SPÖ arbeitet nach Verlusten bei der Landtagswahl am 27. September an ihrer Neuaufstellung. Eine schlankere Organisationsstruktur soll bis zum Landesparteitag im Jänner ausgearbeitet und bis Ende Juni 2016 umgesetzt werden. Das inhaltliche Erneuerungsprogramm "Neustart" soll zumindest rascher abgeschlossen werden als das nach der Wahlschlappe 2009 gestartete Reformprojekt "Morgen.Rot".

Hinter der organisatorischen Neuaufstellung stehen auch Spargründe. Durch die Verluste bei der Landtagswahl, gibt es nun rund eine Mio. Euro weniger an Parteienförderung. "Es ist wichtig, auch das Finanzielle in Ordnung zu halten", so Parteichef Reinhold Entholzer in einer Pressekonferenz am Freitag. Daher will er die Reform in einem "engen Zeitkorsett" umsetzen. Was das für die rund 70 Parteiangestellten bedeutet, ist unklar. Zuletzt war auch davon die Rede, dass es künftig nur mehr einen statt zwei Geschäftsführer geben solle. Derzeit habe die oberösterreichsiche SPÖ keine Schulden und auch im Wahlkampf keine aufgebaut, betonte Entholzer.

Veranstaltungen in allen Bezirken

Die inhaltliche Erneuerung dürfte zwar länger als bis Mitte 2016 dauern, soll aber rascher abgeschlossen werden als der Prozess "Morgen.Rot", der zwei Jahre in Anspruch genommen hat. In allen Bezirken werden bis Mitte Dezember Veranstaltungen für die aktiven Mitglieder abgehalten, erfolgreiche Wahlkämpfer - egal ob Bürgermeister, Betriebsräte oder Interessenvertreter - sollen ihr Know-how in einer Fokusgruppe einbringen.

Um der "Erosion der Glaubwürdigkeit" entgegenzuwirken, will die SPÖ ihre Kommunikation verbessern. "Es ist uns noch nicht gelungen, zu den Bürgerinnen und Bürgern durchzudringen", sagte Entholzer. "Es ist nötig, die politische Diskussion vor Ort zu aktivieren." Dabei sollen auch die Vertreter der unterschiedlichen Zielgruppen - von den Jugendorganisationen bis zu den Pensionistenvertretern - einbezogen werden. "Es lechzen alle danach, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen." Ein Patentrezept, um die SPÖ wieder nach oben zu bringen, wurde aber offenbar noch nicht gefunden. Entholzer: "Ich hätte auch gerne einen Wow-Effekt, wenn ihn jemand kennt, bitte ihn mir mitzuteilen."

(APA)

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