Ticker: Spur der Terroristen von Paris führt nach Belgien + Video

Live-Ticker. Nach Terrorwelle in Paris steigt die bestätigte Opferzahl auf 128. Österreicher unter den Verletzten. IS bekennt sich zu Blutbad.

Samstag, 14. November 2015

21:57 Uhr: Der französische Premierminister Manuel Valls sieht sein Land im Krieg mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). "Ja, wir sind im Krieg", sagte der Regierungschef am Samstag dem Sender TF1. Frankreich werde handeln, um diesen Feind zu zerstören. "Wir ergreifen daher außergewöhnliche Maßnahmen. Und diesen Krieg werden wir gewinnen", schrieb Valls auf Twitter.

20:47 Uhr: Als Reaktion auf die Anschläge in Paris schickt die französische Regierung 3.000 zusätzliche Soldaten auf die Straße. Das teilte die französische Präsidentschaft am Samstagabend nach einer Kabinettssitzung in Paris mit. In der Nacht direkt nach den Anschlägen seien bereits 500 Soldaten mobilisiert worden, hieß es aus dem Umfeld von Staatschef Francois Hollande. 1.000 weitere Soldaten seien am Samstag eingesetzt worden, bis Dienstag sollten 1.500 weitere folgen.

Die französische Armee hat in Frankreich im Zuge des Anti-Terror-Einsatzes "Operation Sentinelle" bereits 7.000 Soldaten im Einsatz. Sie patrouillieren unter anderem an Bahnhöfen und Touristenattraktionen und schützen jüdische Einrichtungen. Seit dem Anschlag auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Jänner herrscht im Großraum Paris die höchste Terrorwarnstufe, zwischenzeitlich waren landesweit bereits 10.000 Soldaten im Einsatz.

21:46 Uhr: Die Version eines willkürlich gewählten Anschlagsortes gerät ins Wanken. Wie mehrere israelische Medien berichten, wurde das Bataclan bis vor zwei Monaten über Jahrzehnte von jüdischen Eigentümern geführt. Bis im September habe es auch regelmäßig pro-israelische Veranstaltungen gegeben. Bereits 2011 habe eine Terrorgruppe um den 17-jährigen Belgier Cécile Vannier auf den Veranstaltungsort einen Anschlag verüben wollen, berichtet "Le Monde".

20:21 Uhr: Frankreich will auch nach den Anschlägen den IS weiter in Syrien aus der Luft angreifen. Das kündigt Ministerpräsident Manuel Valls an.

19:50 Uhr: Nach den Anschlägen von Paris haben belgische Anti-Terror-Ermittler auch eine Person festgenommen, die am Freitagabend in der französischen Hauptstadt war. Das bestätigte der belgische Premierminister Charles Michel am Samstagabend nach einem Großeinsatz der Polizei im Brüsseler Stadtteil Molenbeek.

19:33 Uhr: Am Stadion Stade de France haben sich nach Angaben von Staatsanwalt François Molins drei Explosionen ereignet. Die Leiche eines Selbstmordattentäters wurde in der Nähe gefunden. Die sieben Terroristen benutzten Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow. Außerdem hätten sie die absolut gleiche Art von Sprengstofwesten getragen, so Molins. Einer der Angreifer ist als 29-jähriger Franzose identifiziert worden, der den Behörden wegen seiner Radikalisierung bekannt war. Er sei mehrfach vorbestraft, allerdings niemals wegen Verbindungen in dschihadistische Netzwerke, sagt der Staatsanwalt weiter.

19:27 Uhr: Die Terrorwelle in Paris hat nach einer neuen Bilanz der Staatsanwaltschaft 129 Tote gefordert. Diese Zahl sei angesichts der großen Zahl von Schwerverletzten allerdings vorläufig, sagte Staatsanwalt Francois Molins am Samstag in Paris. Es gebe 352 Verletzte, 99 davon akute Notfälle. Sieben Terroristen seien gestorben. Am Stadion Stade de France haben sich nach Angaben von Staatsanwalt Molins drei Explosionen ereignet. Die Leiche eines Selbstmordattentäters wurde in der Nähe gefunden.

Die sieben Terroristen benutzten demnach Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow. Außerdem hätten sie die absolut gleiche Art von Sprengstoff-Westen getragen, sagte Molins.

18:59 Uhr: Kurz vor Beginn des G-20-Gipfels in der Türkei haben türkische Soldaten einem Medienbericht zufolge vier Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe der syrischen Grenze getötet. Die Sicherheitskräfte hätten am Samstag in der Provinz Gaziantep zwei Autos mit bewaffneten IS-Angehörigen zum Anhalten aufgefordert, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu Militärkreise. Beim anschließenden Schusswechsel seien im ersten Wagen vier IS-Kämpfer getötet worden. Im zweiten Auto sei eine unbekannte Zahl von Extremisten entkommen. Der G-20-Gipfel beginnt am Sonntag in Belek bei Antalya, mehr als 600 Kilometer von dem Zwischenfall entfernt.

18:55 Uhr: Der Chef der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Libyen, Abu Nabil, ist nach Angaben des Pentagon bei einem US-Luftangriff getötet worden. Der Angriff sei in der Nacht zum Samstag geflogen worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington mit. Der Angriff sei vor den Anschlägen in Paris mit 128 Toten angeordnet worden, zu denen sich der IS bekannte.

18:43 Uhr: Die belgische Polizei habe bei einem Großeinsatz nach den Anschlägen von Paris in Molenbeek mehrere Menschen festgenommen, sagte Geens am Samstagabend weiter. Die Boulevardzeitung "La Derniere Heure" berichtete, die Razzien der Polizei hätten in den Wohnungen dreier junger Männer stattgefunden, die an den Anschlägen in Paris beteiligt gewesen sein sollen. Aus der französischen Hauptstadt hatten mehrere Augenzeugen berichtet, die Angreifer vom Freitagabend seien in einem Fahrzeug mit belgischem Kennzeichen gekommen.

18:41 Uhr: Mindestens einer der Angreifer hatte ein Ticket für das Fußball-Länderspiel im Stade de France. Das berichtet das "Wall Street Journal" und bezieht sich dabei auf die Aussage eines Wachmannes. Beim Sicherheitscheck habe er bei dem Angreifer eine Sprengstoffweste entdeckt. Bei dem Versuch, vor der Sicherheit zurückzuweichen, detonierte die Bombe.

17:29 Uhr: Einer der mutmaßlichen Terroristen von Paris könnte Anfang Oktober als Flüchtling aus der Türkei nach Griechenland gekommen sein. "Der Inhaber des Passes, der an einem Tatort (in Paris) gefunden worden ist, war am 3. Oktober 2015 nach den Regelungen der EU auf der Insel Leros (als Flüchtling) registriert worden", teilte das Ministerium für Bürgerschutz in Athen am Samstagabend mit. Das Ministerium wisse nicht, durch welche andere Länder der Inhaber des Passes weitergereist sei, hieß es. Die französischen Behörden hatten in der Nähe der Leiche eines der mutmaßlichen Terroristen einen syrischen Pass gefunden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise berichtete.

17:00 Uhr: Am Londoner Flughafen Gatwick ist ein mit einer Schusswaffe bewaffneter Franzose festgenommen worden. Das meldete die britische Polizei. Zuvor hatte die Polizei ein Terminal des Flughafens nach dem Fund eines verdächtigen Gepäckstücks geräumt.

16:41 Uhr: US-Präsident Barack Obama ruft nach den Terroranschlägen von Paris sein nationales Sicherheitsteam zusammen. Er werde sich vor seinem Abflug zum G-20-Gipfel in der Türkei über jüngste geheimdienstliche Erkenntnisse informieren lassen, hieß es am Samstag im Weißen Haus. Der Abflug Obamas war für Samstagnachmittag (Ortszeit) vorgesehen. Journalisten berichteten von massiven Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld und beim Betreten der US-Regierungszentrale. Auch in anderen größeren Städten der USA, etwa in New York, Chicago und Los Angeles, wurden die Schutzmaßnahmen verstärkt. Polizisten patrouillierten vor französischen und anderen als strategisch wichtig eingestuften Einrichtungen. Es gebe aber keinerlei Hinweise auf etwaige geplante Terrorattacken in den USA, betonten die zuständigen Behörden.

16:40 Uhr:  Wenige Stunden nach Ende der Terrorserie von Paris gibt es erste Erkenntnisse über die Attentäter: Die Nachrichtenagentur AFP zitiert Ermittlerkreise, nach denen einer der Angreifer der Pariser Konzerthalle Bataclan identifiziert wurde. Demnach handelt es sich um einen Franzosen, der dem Geheimdienst bekannt war. Die Zeitung "Le Figaro" schreibt, der Mann sei ein Dschihadist, der aus einem Kampfgebiet im Nahen Osten zurückgekehrt sei. "Le Monde" schreibt, er sei 30 Jahre alt.

Ein Pass in der Nähe der Anschlagsorte rund um das Stadion weist einen ägyptischen Staatsbürger aus. Es ist aber noch nicht gesichert, dass das Dokument einem Attentäter zugeordnet werden kann.

16:19 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hält es für möglich, dass nach den Anschlägen von Paris weitere Attentäter unterwegs sind. Es sei nicht klar, ob die bekannten acht Täter alle seien, sagte de Maiziere am Samstag in Berlin nach Beratungen des Sicherheitskabinetts. Davon hänge letztlich das weitere Vorgehen ab. "Ich freue mich, wenn wir morgen früh eine friedliche Nacht konstatieren können", sagte de Maiziere. Der CDU-Politiker unterstrich: "Die Lage ist ernst. Jetzt gilt es zusammenzuhalten in Regierung und Parlament, in der Bevölkerung und in Europa." Wenn es die Situation erfordere, werde er eine Terrorwarnung aussprechen. De Maiziere verhängte zudem eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen.

16:12 Uhr: Der für Terrorismus zuständige französische Staatsanwalt Francois Molins hat für Samstagabend eine Pressekonferenz angekündigt. Molins will demnach um 19.00 Uhr im Justizpalast von Paris über die Anschläge vom Freitagabend mit mindestens 128 Toten informieren.

Video: Wieder katastrophale Terror-Anschläge in Paris

15:50 Uhr: Die Pariser Krankenhäuser haben nach der Terrorwelle 300 Menschen versorgt. 80 Opfer seien als akute Notfälle behandelt worden, teilte die Krankenhausverwaltung am Samstag mit. 43 Menschen wurden als Zeugen oder Angehörige von Opfern in Behandlung genommen. Bis zum frühen Nachmittag hätten 53 Menschen die Krankenhäuser bereits wieder verlassen können. Die Mehrheit der Betroffenen stehe unter Schock und litt unter Traumata, die eine längerfristige Versorgung nötig machen könnten.

15:39 Uhr: Die französische Schule in Wien wird am Montag mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen den Unterricht fortführen. Österreichische Sicherheitskräfte werden an beiden Schulstandorten permanent zur Verfügung stehen, auch wenn es in Österreich bisher keine Drohungen gegeben habe, schrieb Direktorin Brigitte Peytier-Nollen am Samstag in einem Rundmail an die Eltern. Alle Versammlungen und Aktivitäten, inklusive aller außerschulischen und sportlichen Veranstaltungen ab 16 Uhr werden in der kommenden Woche abgesagt. Nur späte Unterrichts- und Lernstunden dürfen abgehalten werden. Beim Ein- und Ausgang wird mit zusätzlichem Personal kontrolliert, Schüler dürfen sich auch nicht mehr am Platz vor der Schule aufhalten.

15:33 Uhr: Für die Bewohner von Paris zeigt sich der Terror nach der Anschlagsserie von Freitagnacht in einer ganz neuen Dimension. "Das war nicht "Charlie Hebdo" und auch kein koscherer Supermarkt", sagt Sotiria G. zu n-tv.de. "Jetzt hat wirklich jeder begriffen, dass es jeden jederzeit treffen kann - ohne Grund. Ohne Anlass. Man trifft sich mit Freunden abends auf ein Bier und kehrt nicht nach Hause zurück." Erstmals in ihrem Leben verspüre sie richtig Panik: "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie die französische Regierung uns vor Terroristen schützen will. Für mein Empfinden war sie bisher zu passiv - es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert." Die gebürtige Griechin sorgt sich zudem, wie sich das Klima im Land Migranten gegenüber verändern wird - die Grafikdesignerin ist selbst mit einem Algerier verheiratet: "Das Misstrauen untereinander wird keine Grenzen haben.

14:44 Uhr: CSU-Chef Horst Seehofer hat die USA und die Golf-Staaten aufgefordert, mehr Flüchtlinge aus dem Nahen Osten aufzunehmen. Es müssen eine bessere Lastenverteilung bei der Aufnahme von Menschen in Not aus dem Nahen Osten geben, sagte Bayerns Ministerpräsidenten am Samstag auf dem CDU-Landesparteitag Sachsens in Neukieritzsch. Diese Lastenverteilung müsse es sowohl innerhalb der EU, mit der Türkei, aber eben auch mit den USA und "reichen arabischen Staaten" geben. "Die Vereinigten Staaten sind ja nicht ganz unbeteiligt", sagte er mit Hinweis auf die Kriege etwa im Irak. "Man muss auch gegenüber Freunden sagen, dass sie Verantwortung haben." 

14:16 Uhr: Frankreich schickt erneut den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ins Feld. Das Flaggschiff der französischen Marine wird ab Mittwoch vom Marinehafen Toulon in Südfrankreich aus den Persischen Golf ansteuern, um von dort aus Angriffe gegen die fanatischen Islamisten zu fliegen. Die "Charles de Gaulle" soll Mitte Dezember im Persischen Golf eintreffen. Der einzige französische Flugzeugträger ist atomgetrieben und bietet bis zu 40 Plätze am Flugdeck, davon rund zwei Dutzend Kampfjets, die Einsätze gegen IS-Stellungen fliegen sollen. Das Schiff war bereits von Februar bis März im Einsatz gegen die Extremisten im Irak und liegt derzeit noch zu Wartungsarbeiten in Toulon.

13:50 Uhr: Bei den Terroranschlägen in Paris ist auch ein Tiroler angeschossen worden. Wie das Land Tirol mitteilte, seien Angehörige des Opfers und ein Arzt bereits auf dem Weg nach Paris. Landeshauptmann Günther Platter sicherte dem betroffenen Mann aus dem Bezirk Imst und seiner Familie jegliche Unterstützung zu.

"Ich wurde heute Früh davon in Kenntnis gesetzt, dass sich auch ein Tiroler unter den Terroropfern in Paris befindet. Den bisherigen Informationen zufolge ist der Tiroler angeschossen worden", erzählte Landeshauptmann Günther Platter. Er habe daraufhin angewiesen, dass das Land Tirol allen betroffenen Tirolerinnen und Tirolern vollste Unterstützung zukommen lasse.

13:46 Uhr: Neben der Leiche von einem der Selbstmord-Attentäter in Paris ist Ermittlungskreisen zufolge ein syrischer Pass gefunden worden. Im Umfeld der Ermittlungen hieß es am Samstag, der Mann habe sich bei dem Angriff vor dem Fußball-Stadion in die Luft gesprengt.

13:33 Uhr: Papst Franziskus hat die Terroranschläge von Paris zutiefst verurteilt."Es gibt keine Rechtfertigung für solche Taten. Das ist nicht menschlich", sagte der Pontifex im Interview mit dem Sender TV2000 der italienischen Bischofskonferenz am Samstag. Die Attentate seien Teil des "Dritten Weltkriegs in Stücken", vor dem er immer wieder zuletzt gewarnt hatte. "Ich bin Frankreich sehr nahe, das ich sehr liebe", betonte der Heilige Vater. Er sei bestürzt und bete für das französische Volk und die Familien der Opfer, ergänzte der Papst.

13:30 Uhr: Französische Medien berichten über einen Zwischenfall in der Kleinstadt Bagnolet östlich von Paris. Demnach sollen dort Hubschrauber im Einsatz sein. Augenzeugen berichten von einer Verfolgungsjagd zwischen Polizei und einem oder mehreren mutmaßlichen Terroristen. Bisher sind die Berichte allerdings nicht bestätigt.

13:10 Uhr: Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat Frankreich mit weiteren Anschlägen gedroht. "Dieser Überfall ist nur der erste Tropfen Regen und eine Warnung", hieß es in einer am Samstag im Internet kursierenden Botschaft im Namen des IS. "Frankreich und jene, die seinem Pfad folgen, wissen, dass sie ganz oben auf der Liste der Ziele des Islamischen Staates stehen und dass der Geruch des Todes ihre Nasen nicht verlassen wird, solange sie ihren Kreuzzug fortführen, es wagen, unseren Propheten zu beleidigen [...], stolz darauf sind, gegen den Islam Krieg zu führen und die Muslime im Land des Kalifats mit ihren Flugzeugen anzugreifen", heißt es darin.

Eine "treue Gruppe der Armee des Kalifats" habe die "Hauptstadt der Unzucht und Laster" angegriffen. Der IS habe die Ziele in Paris mit Sorgfalt ausgewählt und Kämpfer mit Sprengstoffgürteln und automatischen Waffen entsandt, erklärte die Gruppe weiter. Zuvor hatte der IS ein Video veröffentlicht, in dem mehrere bewaffnete Extremisten in Kampfmontur zu Anschlägen in Frankreich aufrufen. "Worauf wartet ihr? Es gibt Waffen und Autos und Ziele, die angegriffen werden können", sagt darin ein Mann, der sich selbst als "Abu Salman, der Franzose" bezeichnet. "Terrorisiert sie und lasst sie vor Angst und Horror nicht schlafen. Wir haben auch Gift, um Wasser und Nahrungsmittel zu vergiften." 

13:06 Uhr: Seit Jänner wurden in Frankreich mehrere Anschläge vereitelt. So überwältigten Fahrgäste des Thalys-Hochgeschwindigkeitszugs zwischen Brüssel und Paris vor drei Monaten einen 25 Jahre alten marokkanischen Islamisten. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Die Sicherheitsmaßnahmen in den Thalys-Zügen wurden seitdem verschärft. Trotzdem berichten Fahrgäste, dass es gelegentlich möglich sei, ohne jegliche Kontrollen in die Züge zu gelangen.

Nach Schätzungen sind etwa 2000 Franzosen oder in Frankreich lebende Menschen in dschihadistischen, radikal-islamischen Netzwerken aktiv. Die französische Regierung begründet ihre Luftschläge in Syrien explizit mit Selbstverteidigung. Vom Islamischen Staat (IS) ausgebildete Terroristen hätten Frankreich im Visier. Die Franzosen waren gewarnt. "Frankreich ist im Krieg gegen den Terrorismus, den Dschihadismus (und) den radikalen Islamismus", kündigte Regierungschef Valls im September an. "Es wird lange dauern, aber wir werden uns durchsetzen", so lautet sein Credo.

13:00 Uhr: Mit rund 250 Personen in Österreich, die sich zum bewaffneten Jihad bekennen, sei auch ein Restrisiko für Terroranschläge in Österreich nicht auszuschließen, meinte der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Samstag im Ö1-Mittagsjournal. Man könne diese Menschen nicht rund um die Uhr bewachen, sondern müsse Schwerpunkte setzen. Laut Gridling deutet auch einiges darauf hin, dass die jüngsten Anschläge von IS-Heimkehrern verübt wurden. Auch in Österreich wurde das Bedrohungsniveau erhöht, u.a. wegen der gerade in Wien stattfindenden Syrien-Konferenz. Am Samstag wurden die Vorkehrungen noch einmal verschärft und auch das Umfeld großräumiger abgesperrt.

12:37 Uhr: "Ihr Ziel ist, dass wir Angst vor Ihnen haben", konstatierte der französische Botschafter in Österreich, Pascal Teixeira da Silva, am Samstag angesichts der neuen Anschlagswelle in Paris. "Aber das wird ihnen nicht gelingen", bekräftigte der Botschafter im Ö1-Mittagsjournal. "Wir wussten, es gibt das Risiko eines neuen Anschlages", sagte Teixeira da Silva. Man habe die Bedrohung nicht unterschätzt, "100-prozentige Sicherheit" sei aber niemals zu erreichen. "Daesh (der "Islamische Staat", Anm.) führt Krieg gegen alle, die ihre Ideen nicht teilen", sagte der Botschafter. Die beste Antwort darauf sei "Einheit, Entschlossenheit, Besonnenheit - und mit klarem Kopf zu handeln".

12:35 Uhr: "Die Stimmung ist sehr gedrückt, es ist ungewöhnlich still für einen Samstag, Solidarität und Zusammenhalt scheinen groß, aber ebenso die Ratlosigkeit und Trauer." Das berichtete die derzeit in Paris lebende Österreicherin Julia Panny am Samstag der APA per E-Mail über die Stimmung in der französischen Hauptstadt nach den Terroranschlägen vom Freitagabend. "Das Leben nimmt dennoch soweit als möglich seinen normalen Verlauf, die Straßen sind geschäftig, die Leute kaufen ihre Zeitung, ihr Baguette..." Doch sei schon eine verstärkte Polizeipräsenz bemerkbar, so die junge Frau: "Ich wollte in der Früh Blumen auf der Place de la Republique niederlegen, doch die Straßen in meiner Gegend - ich wohne im 11. Arrondissement, nur wenige Gehminuten entfernt von zweien der Schauplätze, des Restaurants 'Le Petit Cambodge' und der Rue de la Fontaine au Roi, - sind größtenteils abgesperrt, die meisten großen Kreuzungen von Polizisten gesichert, an ein Durchkommen ist derzeit nicht zu denken."

12:08 Uhr: Nach den Terroranschlägen von Paris hat die französische Regierung den Ausnahmezustand verhängt. Dieser erlaubt Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die Einrichtung spezieller Sicherheitszonen. Vorgesehen ist der Ausnahmezustand laut Gesetz entweder "für den Fall unmittelbarer Gefahr durch schwere Gefährdungen der öffentlichen Ordnung" oder "für den Fall von Ereignissen, die durch ihre Art und ihre Schwere den Charakter einer öffentlichen Katastrophe darstellen". In einem zweiten Rechtsakt hat der französische Ministerrat spezielle Polizeimaßnahmen für den Großraum Paris in Kraft gesetzt. Als gefährlich eingestufte Personen können damit Hausarrest auferlegt bekommen und Versammlungsräume vorübergehend geschlossen werden. Außerdem können die Behörden die Abgabe von Waffen verlangen und Hausdurchsuchungen verlangen. Zusätzlich kontrolliert Frankreich die Grenzen.

11:57 Uhr: Fahnder der Polizei in Rosenheim in Bayern haben nach Informationen des Bayerischen Rundfunks vor wenigen Tagen einen Mann aus Montenegro festgenommen, der vermutlich zum Kreis der Attentäter von Paris gehöre. Unmittelbar nach der Festnahme habe das Bayerische Landeskriminalamt mit den französischen Behörden Kontakt aufgenommen und sie über Details informiert.
Die Festnahme des Montenegriners sei am 5. November um 8.00 Uhr früh erfolgt, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamt am Samstag der APA. Der 51-Jährige sei von Süden gekommen, woher konkret, seit nicht bekannt, da der Beschuldigte gegenüber der Polizei weder dazu noch zu seinem Fahrziel Angaben gemacht habe. Dass der Mann in Österreich unterwegs war, ist damit zwar durchaus möglich, aber nicht gesichert. Nach Angaben des Sprechers des Landeskriminalamts in München hat der 51-Jährige seinen Wohnsitz in Montenegro und ist weder in seinem Heimatland noch in Deutschland polizeibekannt. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft.

11:56 Uhr: Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zu den Anschlägen in Paris bekannt. Das teilte der IS am Samstag in einer Erklärung mit. Bei den Angriffen waren mindestens 128 Menschen getötet worden.

11:43 Uhr: Nach den Anschlägen in Paris hat der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy dem Terrorismus den Kampf angesagt. "Sie können uns Schaden zufügen, sie werden uns aber nicht besiegen", sagte der konservative Regierungschef am Samstag in einer Rede in Madrid. Mit fester Stimme fügte Rajoy im Regierungspalast Moncloa hinzu: "Heute sind wir alle Frankreich!" Schon in der Nacht hatte Rajoy Frankreich alle Unterstützung und Solidarität Spaniens zugesichert. In seiner Rede wies er am Samstag auf die "vielen Schläge" hin, die sein Land dem Terrorismus in den vergangenen Monaten versetzt habe. Dieses Jahr wurden in Spanien bereits 63 mutmaßliche Jihadisten gefasst. Mehr Festnahmen (95) hatte es zuletzt nur 2005 gegeben - nach den von islamistischen Terroristen verübten Anschlägen vom 11. März 2004 auf mehrere Madrider Züge, bei denen 191 Menschen starben.

11:40 Uhr: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bietet nach den Anschlägen in Paris Unterstützung an. "Unter anderem steht ein Einsatzzug und damit 20 Mann der österreichischen Polizei-Sondereinheit Cobra ab sofort zur Unterstützung der französischen Sondereinheiten zur Verfügung", teilte sie am Samstag gegenüber der APA mit. Mikl-Leitners Amtskollege Bernard Cazeneuve sei bereits informiert. "Diese Anschläge waren nicht nur eine massive Attacke auf Frankreich, sondern eine Attacke auf die gesamte freie Welt", so Mikl-Leitner in ihrer Stellungnahme und weiter: "Das ist ein Verbrechen von erschütternder Dimension. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen." Diese Verbrecher und Mörder wollen uns in unserem Glauben an Freiheit und Toleranz erschüttern", erklärte Mikl-Leitner. "Sie wollen unsere Gesellschaft spalten und genau das werden wir nicht zulassen."

11:31 Uhr: Das Tiroler Duo White Miles, das am Freitagabend einen Auftritt in der Pariser Konzerthalle "Bataclan" absolviert hatte, befand sich zu Beginn der Terrorattacke gerade nicht in der Halle. Angesichts des Todes eines britischen Crewmitgliedes erklärte der Drummer und Sänger Hansjörg "Lofi" Loferer der APA: "Einer von uns ist nicht mehr unter uns." Die Band steht in Kontakt mit der Botschaft. Die Innsbrucker Band der neben Loferer auch die Gitarristin und Sängerin Medina Rekic angehört, fungierte auf der Tournee der US-Rockband Eagles of Death Metal als Vorgruppe. Nach dem Auftritt "haben wir bei einem Take-Away um die Ecke etwas zum Essen geholt", erklärte Loferer. In dem Moment, als die beiden Musiker wieder zur Halle gehen wollten, begann die Attacke. "Uns ist ein Polizist entgegengekommen und hat 'Schießerei' usw. geschrien. Wir sind wieder zurückgerannt und in das Geschäft hinein". Etwas später seien Leute aus der Halle gekommen, die Opfer der Anschläge geworden sind. Der getötete Brite verkaufte nahe des Halleneingangs Merchandising-Artikel für die beiden Bands.

Unmittelbar nach dem Angriff waren laut dem Musiker überall Sirenen und Schreie zu hören, "der Lärmpegel war sehr hoch". Die Band habe die ganze Nacht auf der Straße und dem Polizeirevier verbracht. "Ich fange gerade erst damit an, zu realisieren, was passiert ist und weiß selbst nicht, wie es mir gerade geht, weil es sehr surreal ist", erklärte Loferer. Vom Hotel aus nehme man nun Kontakt mit der österreichischen Botschaft auf. "Der Plan ist, einfach einmal duschen und dann in die Botschaft gehen." Die Tournee werde man mit Sicherheit nicht fortsetzen, beide Bands wollten nur noch nach Hause. Die Eagles of Death Metal hätten am 30. November ein ausverkauftes Konzert in der Wiener Arena geben sollen.

11:28 Uhr: "Diese Machtlosigkeit ist unerträglich!" So die erste Reaktion einer seit rund 20 Jahren in der französischen Hauptstadt Paris lebenden Österreicherin. "Heute sind die Straßen von Paris wie leer gefegt", berichtete Gabriele Kecht-Massin am Samstagvormittag der APA über die Stimmung nach den Terroranschlägen. "Die Telefone laufen heiß, jeder will die Seinen unter den noch Lebenden wissen." Erst vergangenen Sonntag sei sie mit ihrem französischen Mann bei einem Konzert der deutschen Punk-Ikone Nina Hagen im Bataclan gewesen, "wo es gestern so viele Tote gegeben hat", erzählte die 50-Jährige der APA voller Bestürzung. "Meine Söhne waren erst neulich bei einem Match im Stade de France. Hilfe!, denke ich mir da. Die Solidarität nach Charlie Hebdo ist in aller Herzen, aber was nützt es gegen diese Monster? Als in Paris wohnende Auslandsösterreicherin denke ich darüber nach, wieder in meine kleine, friedliche Heimat zurückzuwollen."

11:16 Uhr: Der italienische Regierungschef Matteo Renzi hat die Terroranschläge in Paris als Attacke gegen die europäische Lebensweise bezeichnet. "Die Terroristen attackieren, das was wir am wertvollsten besitzen: Frieden und Freiheit. Die Terroristen attackieren unsere Lebensweise", so Renzi am Samstag vor Journalisten in Rom. "Wie alle Italiener habe ich heute wiederentdeckt, wie groß das Geschenk dieses Europas ist, das uns unsere Väter hinterlassen haben, die nach dem Krieg den Frieden aufgebaut haben", sagte der Premier. "Die Terroristen werden nicht gewinnen. Freiheit ist stärker als Barbarei, Mut ist stärker als Angst."

10:57 Uhr: Die Anschläge in Paris wurden nach den Worten des französischen Präsidenten Francois Hollande von der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) verübt. Es handele sich um einen Kriegsakt, sagte er am Samstag.

10:55 Uhr: Die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) hat am Samstag ein Video veröffentlicht, in dem zu Anschlägen in Frankreich aufgerufen wird. In der Aufzeichnung ist ein bärtiger, arabisch sprechender Mann zu sehen, der französische Muslime auffordert, Anschläge zu verüben. "Solange ihr uns weiter bombardiert, werdet ihr nicht in Frieden leben können", sagte der Mann mit Verweis auf französische Lauftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien. "Ihr werdet sogar Angst haben, auf einen Markt zu gehen." Das Video wurde vom Sprachrohr der Islamisten, dem, Al-Hayat-Medien-Zentrum veröffentlicht. Die Aufzeichnung selbst war nicht datiert.

10:37 Uhr: Fahnder der Polizei im bayerischen Rosenheim haben nach Informationen des Bayerischen Rundfunks vor wenigen Tagen einen Mann aus Montenegro festgenommen, der vermutlich zum Kreis der Attentäter von Paris gehöre. Unmittelbar nach der Festnahme habe das Bayerische Landeskriminalamt mit den französischen Behörden Kontakt aufgenommen und sie über Details informiert. Der 51-Jährige sei mit seinem VW-Golf auf der Autobahn Salzburg-München bei Bad Feilnbach von Schleierfahndern kontrolliert worden. Bei der genauen Untersuchung seines Autos hätten die Polizisten ein Versteck gefunden, in dem sich mehrere Pistolen, Revolver, Munition, Maschinenpistolen sowie einige Kilogramm TNT-Sprengstoff befunden hätten. Aus den sichergestellten Unterlagen ergäben sich erhebliche Anzeichen dafür, dass der Mann auf dem Weg nach Paris gewesen sei, berichtete der Radiosender unter Berufung auf Ermittlerkreise.

10:40 Uhr: Eine 29-Jährige Wienerin, die in der französischen Hauptstadt lebt, blieb am Samstag vorerst mit ihrer Mitbewohnerin und einem Freund sicherheitshalber zu Hause in der Nähe des Eiffelturms. Auch andere verließen die eigenen vier Wände nicht. "Meine Straße und das Marsfeld (Champs de Mars), normalerweise voller Aktivität, sind menschenleer - eine Geisterstadt." Ihr Freund wollte nach der Arbeit am Freitag nicht quer durch Paris nach Hause fahren - und blieb in der Wohnung der Wienerin. Ihre Mitbewohnerin hielt sich in unmittelbarer Nähe des Restaurants "Le Petit Cambodge" auf, als sie durch ein Telefonat gewarnt wurde und entkommen konnte. "Wir sind alle geschockt", berichtete die 29-Jährige einer Eisenstädter Freundin via Facebook.

10:22 Uhr: Italien hat seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Das Risiko weiterer tödlicher Anschläge dürfe nicht unterschätzt werden, erklärt Ministerpräsident Matteo Renzi in einer Fernsehansprache.

10:13 Uhr: Aufgrund der Terror-Anschläge in der französischen Hauptstadt sind alle am Wochenende geplanten Sportveranstaltungen im Großraum Paris abgesagt worden. Das entschieden die französischen Behörden in Abstimmung mit den Sportverbänden.

10:03 Uhr: Nach den Terroranschlägen in Paris gab es keine Einschränkungen für den internationalen Luft- und Bahnverkehr. Laut Flughafen Wien-Sprecher Peter Kleemann wurden keine Flüge von oder nach Frankreich abgesagt. Laut ÖBB verkehrten auch die Züge normal.

09:56 Uhr: Nach der Anschlagsserie in Paris haben Twitter und Facebook in der Nacht zum Samstag eine wichtige Rolle für verzweifelte Angehörige gespielt. "Alarm! Wenn jemand etwas hört von Lola, 17 Jahre, heute Abend im #Bataclan, nehmen Sie Kontakt mit uns auf", schrieb ein Nutzer über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Ein anderer schrieb: "Ich suche meine kleine Schwester Soad." Denn in den chaotischen Stunden nach den Anschlägen mit mindestens 120 Toten und 200 Verletzten in der französischen Hauptstadt konnten viele ihre Freunde oder Verwandten zunächst nicht erreichen. Mit Fotos als Unterstützung suchten daher viele über Twitter nach ihren Angehörigen, die sich an einem der Anschlagsorte wie dem Fußballstadion Stade de France, in einem der Restaurants oder in dem Konzertsaal Bataclan aufgehalten hatten, in dem allein mindestens hundert Menschen getötet wurden. Gleichzeitig gab es unter dem Hashtag #PorteOuverte (#OffeneTür) eine Welle der Solidarität mit den Menschen, die wegen der Anschläge nicht nach Hause konnten oder keine Bleibe hatten. Tausende Bewohner von Paris boten ihre Wohnungen für völlig Unbekannte über Twitter an. In der Nacht gab es binnen weniger Stunden 480.000 Tweets dazu.

09:54 Uhr: Die Zahl der Toten bei der Anschlagsserie in Paris ist auf 127 gestiegen. Es gebe außerdem 180 Verletzte, von denen sich 80 in einem besonders dramatischen Zustand befänden, sagten Polizeivertreter Samstag früh.

09:48 Uhr: Der polnische Noch-Außenminister Grzegorz Schetyna hat nach den Terroranschlägen in Paris die Solidarität Polens mit den Opfern betont. "Heute sind wir alle Franzosen", sagte Schetyna am Samstag in Wroclaw (Breslau). Zugleich forderte er Entschlossenheit im Kampf gegen den Terror. "Keine Stadt, kein Land kann sich sicher fühlen. Das zeigt noch mehr, wie wir zusammen arbeiten müssen. Von uns wird abhängen, ob wir uns vor dem Szenario von Tod, Terror und allgemeinem Schrecken schützen können."

09:49 Uhr: Der saudische Außenminister Adel al-Jubeir hat die Anschläge von Paris als "Verletzung jeder Ethik, Moral und Religion" verurteilt. Vor einem Treffen mit weiteren Außenministerin zur Syrien-Konferenz in Wien sagte er Samstagfrüh, er wolle die Kondolenzwünsche seiner Regierung an das ganze französische Volk zum Ausdruck bringen.

09:48 Uhr: Bei den Anschlägen sind nach vorläufigen Angaben der Ermittler 128 Menschen getötet worden. 99 Menschen befänden sich in einem kritischen Zustand.

09:42 Uhr: "Schockiert und entsetzt" hat sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) über die Anschlagsserie in Paris gezeigt. Man verurteile die Attentate, hieß es am Samstag in einer ersten schriftlichen Reaktion und weiter: "Die volle Solidarität und das Mitgefühl gelten allen Betroffenen und deren Angehörigen." "Wir alle sind gefordert, dem menschenverachtenden Terrorismus durch ein festes gesamtgesellschaftliches Zusammenstehen und Zusammenwirken zu begegnen", hieß es weiter in der Stellungnahme der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Der Wiener SPÖ-Mandatar und Funktionär in der IGGiÖ, Omar Al-Rawi, meldete sich via Facebook zu Wort. Auch er sei "zutiefst erschüttert, entsetzt und wütend" über die Anschläge in Paris. "Wer immer diese kriminellen Verbrecher waren. Ich verurteile sie auf das Schärfste", schrieb Al-Rawi.

09:40 Uhr: "Die furchtbaren Nachrichten über die Tragödie, die sich in Paris ereignet hat, wird sicherlich die heutige Tagesordnung verändern", erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, vor Beginn der Wiener Syrien-Gespräche am Samstagvormittag. "Ich möchte dem französischen Volk gegenüber unsere Unterstützung zum Ausdruck bringen, wir sind in diesen Minuten mit ihnen. Das Wort "Solidarität" soll das Symbol, das Schlüsselwort des heutigen Tages werden", sagte Sacharowa. Russlands Außenminister Sergej Lawrow befindet sich seit gestern Nacht in Wien. Vor Beginn der Syrien-Gespräche in der großen Runde ist laut Sacharowa noch eine Begegnung Lawrows mit seinem amerikanischen Amtskollegen John Kerry geplant.

09:37 Uhr: Das Innenministerium in Wien hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Anschläge in Paris die Ausweitung der Sicherheitsvorkehrungen für potenziell gefährdete Einrichtungen in Österreich veranlasst. "Eingebunden sind alle Stellen, die von Bedeutung sind", sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Samstagvormittag. Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen betreffen im Besonderen französische Einrichtungen und internationale Organisationen und die aktuellen Syrien-Gespräche, die im Wiener Hotel Imperial stattfinden. Eingebunden sei unter anderem das Einsatzkommando Cobra, sagte Grundböck. "Manche Sicherheitsvorkehrungen sind sichtbar, manche sind nicht sichtbar", fügte der Ministeriumssprecher hinzu. Konkrete Angaben dazu machte er nicht.

09:34 Uhr: Der türkische Staatspräsident und G-20-Gastgeber Recep Tayyip Erdogan hat die Anschlagsserie von Paris verurteilt. Erdogan sprach sich vor dem G-20-Gipfel in Belek bei Antalya für einen internationalen Konsens im Kampf gegen Terrorismus aus, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Erdogan sagte, die Türkei kenne Terrorismus und seine Auswirkungen aus eigener Erfahrung. "Wir teilen den Schmerz sowohl von Präsident (Francois) Hollande und des französischen Volkes." Erdogan forderte, Terrorismus müsse universell verurteilt werden. Die Logik "mein Terrorist ist gut, Deiner ist schlecht" dürfe nicht mehr gelten. "Terrorismus hat keine Religion, keine Nation, keine Rasse, kein Vaterland." Hollande hat wegen der Anschlagsserie in Paris seine Teilnahme am G-20-Gipfel abgesagt.

09:34 Uhr: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Frankreich nach den Terroranschlägen von Paris "jedwede Unterstützung" zugesichert, die Deutschland bieten könne. "Wir, die deutschen Freunde, wir fühlen uns Ihnen so nah", sagte die CDU-Politikerin Samstagfrüh in Richtung der Opfer. Die Kanzlerin sagte, sie stehe im engen Kontakt mit der Regierung in Paris. Sie werde in Berlin "im Laufe des Tages mit den zuständigen Ministern zusammenkommen", um über die Konsequenzen für Deutschland zu beraten. Auch als Bürger gelte es nun "eine klare Antwort" zu geben, betonte Merkel. Schon in der Nacht hatte sie sich in schriftlicher Form entsetzt über die Attacken mit mindestens 120 Toten und zahlreichen Verletzten geäußert: "Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten und Bildern, die uns aus Paris erreichen." Dieser Angriff auf die Freiheit "meint uns alle", sagte Merkel. Daher müssten auch alle gemeinsam den Kampf gegen den Terror führen. "Wir wissen, dass unser freies Leben stärker ist als jeder Terror."

09:23 Uhr: "Wir sind alle zutiefst betroffen, das ist ein unfassbarer Anschlag, nicht nur auf Frankreich, sondern ein Anschlag, der uns als ganz Europa schockiert." Das erklärte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) Samstag früh am Rand der Syrien-Konferenz in Wien zu den Terroranschlägen in Paris. "Es sind über 150 Menschen ums Leben gekommen, und es sind Hunderte verletzt." Nach Informationen des Außenministeriums waren auch "drei Österreicher im Konzertsaal, einem der Anschlagsziele, anwesend", sagte Kurz. "Zwei davon sind unverletzt, wir sind mit den Familien in Kontakt, darüber hinaus haben wir keine gesicherten Informationen von betroffenen Österreichern." Natürlich überschatte dieser Anschlag diese Syrien-Gespräche in Wien, erklärte Kurz. "Derzeit ist aber davon auszugehen, dass die Gespräche trotzdem stattfinden werden. Wir haben selbstverständlich die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt."

09:19 Uhr: Im Außenministerium in Wien wurde als Reaktion auf die Anschläge von Paris ein Krisenstab eingerichtet, wie ein Außenamts-Sprecher der APA am Samstag bestätigte. Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Paris stünden im engen Kontakt mit den französischen Behörden und forschten auch in den Spitälern nach etwaigen weiteren österreichischen Opfern, wofür es aber derzeit keine Hinweise gebe. Auch die Reisehinweise für Frankreich wurden laut Außenministerium angepasst, allerdings nicht im Sinne einer Reisewarnung, sondern durch eine Warnung vor Verzögerungen bei der Einreise durch intensivierte Kontrollen.

09:18 Uhr: Angesichts des Terror-Angriffs in Paris wurde auch die französische Schule in Wien heute geschlossen. Auswirkungen hat dies vor allem auf die Matura-Vorbereitungsprüfung, die für den Vormittag angesetzt war. Eine 3,5-Stunden lange Biologie-Prüfung stand am Programm. Schüler standen in der Früh vor verschlossenen Türen, ein Aufseher wies sie an, nach Hause zu gehen. Es hatten aber ohnehin nur wenige den Weg auf sich genommen, da am späten Freitagabend in der What's-App-Gruppe der Schüler bereits der französische Erlass, alle Schulen geschlossen zu halten, zirkulierte. Bis in die Früh war aber nicht klar, ob dies auch in Wien gelte. Zahlreiche besorgte Eltern verboten ihren Kindern aber ohnehin den Weg in die Schule. Das Lycee hatte zwar die Lehrer von der Absage aller Veranstaltungen informiert, nicht aber die Schüler oder die Eltern. Nach Angaben eines Schülers kam knapp nach 8.00 Uhr auch die Polizei auf das Schulgelände. "Ein bisschen bin ich froh, dass die lange Prüfung ausgefallen ist, aber allgemein sind wir alle sehr bedrückt", so der Schüler zur APA. Seit dem Abend sei es in der What's-App-Gruppe rund gegangen. Einige frühere Mitschüler sind inzwischen wieder in Frankreich, einer in Paris. Von dort kamen auch die ersten Informationen für die ganze Klasse. Völlig offen ist derzeit, wie es am Montag weitergeht.

08:50 Uhr: "Was wir heute Nacht und noch heute Morgen an Nachrichten und Bildern aus Paris bekommen - die Dimension des Grauens, das in all dem verkörpert wird, übersteigt die Vorstellung eines jeden, auch der hier Anwesenden, die wir heute zur Zukunft Syriens zusammengekommen sind." So reagierte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier Samstag früh nach seinem Eintreffen im Wiener Hotel Bristol. "Das, was als Fußballfest, als ein Spiel der Nationalmannschaften von Deutschland und Frankreich begann, endete in einem Inferno des Terrors", sagte Steinmeier, der das Spiel Frankreich-Deutschland im Stade de France, in dessen Nähe einer der Anschläge erfolgte, zum Teil vor Ort verfolgt hatte und dann zur Syrien-Konferenz nach Wien geflogen war. "Das ist eine Stunde in der wir gegenwärtig nur sagen können, in dieser Stunde des Leids, der Verzweiflung in Frankreich stehen wir fest an der Seite unserer französischen Freunde", sagte Steinmeier. "Im Augenblick ist unser Mitgefühl, die Anteilnahme, bei den Opfern und den Angehörigen der Opfer."

09:18 Uhr: Bei dem Terroranschlag auf die Konzerthalle "Bataclan" in der Pariser Innenstadt ist auch ein Österreicher verletzt worden, zwei weitere heimische Besucher blieben unverletzt, wie ein Sprecher des Außenministeriums der APA berichtete. Details zu Geschlecht des Opfers oder Grad der Verletzungen gab es vorerst nicht.

09:03 Uhr: Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping hat die blutigen Anschläge in Paris als "barbarische Terrorakte" scharf verurteilt. Der Präsident, der am Samstag von Peking zum G-20-Gipfel im türkischen Küstenort Belek nahe Antalya abflog, sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein tiefes Beileid aus. Xi Jinping sagte nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag, China wolle eng mit der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen Terrorismus zusammenarbeiten.

08:57 Uhr: Die traditionelle Eröffnung des Christkindlmarkts am Wiener Rathausplatz am Samstagabend ist wegen der Terroranschläge in Paris kurzfristig abgesagt worden. Das teilte das Büro von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in der Früh der APA mit. Wann das feierliche Einschalten der Christbaumbeleuchtung nachgeholt wird, war noch unklar.

08:56 Uhr: Der jordanische Außenminister Nasser Judeh fordert nach den Anschlägen von Paris ein "Bekenntnis dazu, Terroristen überall dort zu bekämpfen, wo sie zu finden sind". Dies gelte insbesondere für Jordaniens Nachbarland Syrien, das zu einer "Brutstätte für Terroristen" geworden sei, sagte Judeh am Samstag in Wien.

In Wien treffen sich am Samstag rund 20 Außenminister und Vertreter von UNO und EU zu einer Konferenz über eine politische Lösung für den Syrien-Konflikt. Samstagfrüh besprachen sich zunächst die Chefdiplomaten der westlichen Staaten, darunter auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius und US-Außenminister John Kerry, sowie jene von Regionalmächten wie Saudi-Arabien im Wiener Hotel Bristol. Fabius gab bei seiner Ankunft kein Statement ab. Die Gespräche sollen am Samstag in großer Runde im Hotel Imperial geführt werden.

08.36 Uhr: Die öffentlichen Krankenhäuser in Paris haben nach den Terrorattacken vom Freitagabend nach Medienberichten den sogenannten "Plan blanc" eingeleitet. Wie die Zeitung "Le Monde" auf ihrer Homepage Samstag früh schrieb, wurden alle Hospitäler in Alarmbereitschaft versetzt. Dasselbe gelte für Notfalldienste und alle weiteren öffentlichen Gesundheitseinrichtungen. Den "weißen Plan" gibt es seit 2004. Er tritt nur in Ausnahmesituationen in Kraft.

08:26 Uhr: Der Vatikan hat die Anschläge in Paris entschieden verurteilt. "Es handelt sich um einen Angriff auf den Frieden der ganzen Menschheit und erfordert eine entschlossene und solidarische Reaktion von uns allen", so der Vatikan in einer Presseaussendung. Man müsse die Ausbreitung des "mörderischen Hasses in all seinen Formen verhindern", so der Text des vatikanischen Pressesprechers, Pater Federico Lombardi. Der Vatikan sei wegen dieses neuen "wahnsinnigen" Terroranschlags zutiefst erschüttert, den der Papst auf radikale Weise verurteile.

08:08 Uhr: Die italienische Regierung verschärft nach den Anschlägen in Paris die vorbeugenden Maßnahmen im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Das Innenministerium in Rom will die Zahl der für die Sicherheit der Städte eingesetzten Polizisten aufstocken. Sie sollen unter anderem verstärkt die römischen Flughäfen sowie die Bahnhöfe, Botschaften, Basiliken und wichtige Monumente bewachen. "Unsere Anti-Terror-Behörden sind in ständigem Kontakt mit den französischen Kollegen. Ziel ist, Attentaten in Italien vorzubeugen", sagte Innenminister Angelino Alfano laut italienischen Medien. Italiens Polizeichef Alessandro Pansa rief die Präfekten auf, in den italienischen Städten sensible Einrichtungen besser zu schützen. Wegen des Vatikans sei Rom die in Italien am stärksten gefährdete Stadt, verlautete aus dem Innenministerium.

08:02 Uhr: Bundespräsident Heinz Fischer hat sich in einer ersten Stellungnahme zu der Anschlagsserie in Paris "tief erschüttert und entsetzt" gezeigt. "Ich drücke dem französischen Volk und insbesondere den Angehörigen der Opfer meine tief empfundene Anteilnahme aus", sagte der Bundespräsident. "Das sind Stunden, wo wir alle fest zusammenhalten müssen und Geschlossenheit gegen Unmenschlichkeit zeigen müssen", so Fischer in der der APA Samstag früh übermittelten Stellungnahme. Bei der Anschlagsserie waren am Freitagabend mindestens 120 Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt worden.

07:49 Uhr: Der iranische Präsident Hassan Rohani, der am Montag Paris besuchen wollte, hat die Anschläge in der französischen Hauptstadt als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilt. Im Namen des iranischen Volkes spreche er dem französischen Volk sein Beileid aus, erklärte Rolhani am Samstag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Irna. Rohani sagte seine Europareise ab. Er wollte am Wochenende Rom und am Montag Paris besuchen. Der Iran erklärte weiters seine Bereitschaft für eine gemeinsame Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus. "Unsere Gedanken sind in erster Linie bei den Opfern dieses Terroranschlags, deren Angehörigen, dem Volk und der französischen Regierung", sagte Irans Außenminister Mohammed Jawad Zarif. Die Ereignisse in Paris hätten erneut bewiesen, dass der Terrorismus keine Grenzen mehr kenne und im Rahmen einer globalen Zusammenarbeit bekämpft werden müsse. Der Iran sei weiterhin bereit, an diesem Kampf mitzuwirken, sagte Zarif am Samstag, der Teheran laut IRNA verließ, um nach Wien zu den Syrien-Gesprächen zu kommen.

06:35 Uhr: Die Musiker der US-Rockband Eagles of Death Metal haben den verheerenden Angriff auf die Pariser Konzerthalle Bataclan offenbar überlebt. Die Frau von Schlagzeuger Julian Dorio sagte der "Washington Post", ihr Mann habe sie angerufen, "um mir zu sagen, dass er mich liebt und dass er in Sicherheit ist". Dorios Mutter bestätigte, dass ihr Sohn und die anderen Bandmitglieder den Angreifern entkommen seien. Einige Mitglieder ihrer Crew würden aber noch vermisst. Die Eagles of Death Metal waren am Freitagabend im ausverkauften Bataclan in der Pariser Innenstadt aufgetreten, als schwer bewaffnete Angreifer in den Saal stürmten, Geiseln nahmen und wahllos in die Menge schossen. Rund hundert Menschen wurden getötet. Mindestens 20 weitere Menschen wurden bei Anschlägen und Schießereien an fünf weiteren Orten in der französischen Hauptstadt getötet.

06:32 Uhr: Die Türkei bringt ihre Verbundenheit mit Frankreich zum Ausdruck. "Diese Anschläge richten sich nicht nur gegen das französische Volk, sondern gegen die gesamte Menschheit, gegen Demokratie und Freiheit und alle gültigen Werte", erklärt Ministerpräsident Ahmet Davutoglu. Die Türkei stehe Frankeich im Kampf gegen den Terrorismus zur Seite.

05:38 Uhr ERSTER ÜBERBLICK

Die nahezu zeitgleichen Anschläge in Paris sind am Freitagabend an mindestens sechs verschiedenen Orten in der französischen Hauptstadt verübt worden. Mindestens 120 Menschen wurden den Behörden zufolge getötet, doch deuten verschiedene Informationen, darunter aus Justizkreisen, auf eine noch höhere Opferzahl hin. Die Anschläge wurden am nördlichen Stadtrand von Paris in der Nähe des Fußballstadions Stade de France sowie im östlichen Zentrum von Paris nicht weit vom Platz der Republik ausgeführt.

Konzertsaal BATACLAN: Mindestens hundert Tote

Mindestens vier schwer bewaffnete, unmaskierte Männer stürmen während eines Rockkonzerts in das Gebäude und eröffnen das Feuer. Dabei schreien sie "Allah Akbar" ("Gott ist groß"). Es folgt eine fast dreistündige Geiselnahme in dem Konzertsaal am Boulevard Voltaire. "Ich habe sie ganz klar zu den Geiseln sagen hören 'Hollande ist Schuld, euer Präsident ist Schuld, er hat nicht in Syrien einzugreifen.' Sie haben auch über den Irak gesprochen", berichtet der 35-jährige Augenzeuge Pierre Janaszak später. Ein anderer sagt: "Die Typen sind gekommen, sie haben am Eingang begonnen zu schießen." Die Polizei stürmt den Konzertsaal kurz vor 0.30 Uhr, der Einsatz ist gegen 01.00 Uhr beendet. Hundert Menschen sind tot, darunter vier Angreifer. Drei von ihnen haben sich mit einem Sprengstoffgürtel selbst in die Luft gesprengt. Der vierte, der auch einen solchen Gürtel trägt, wird von Polizeikugeln getroffen und beim Fallen explodiert auch sein Sprengstoff.

Fußballstadion STADE DE FRANCE: Mindestens vier Tote

Fast zeitgleich zum Angriff auf den Konzertsaal ereignet sich um 21.20 Uhr in der Umgebung des Stadions im Norden von Paris eine erste Explosion. Dort soll nächstes Jahr im Juli das Finale der Fußball-Europameisterschaft stattfinden und nicht weit davon, in Bourget, soll am 30. November die große, internationale Klimakonferenz abgehalten werden. Es folgen weitere Explosionen, eine in der Nähe eines Fast-Food-Restaurants. Präsident Hollande, der bei dem Fußballspiel Frankreich-Deutschland am Freitagabend ebenso anwesend war wie der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), wird sofort in Sicherheit gebracht. Die Ein- und Ausgänge zum Stadion werden abgeriegelt. Vier Menschen werden bei der Detonation getötet, darunter drei Angreifer, die wie im Bataclan Sprengstoffgürtel zünden.

RUE DE LA FONTAINE AU ROI : Mindestens fünf Tote

Wenige hundert Meter vom Bataclan entfernt ist die Terrasse der Pizzeria "La Casa Nostra" das Ziel eines Anschlags. Fünf Menschen werden durch Schüsse aus einer automatischen Waffe getötet, wie der 35-jährige Augenzeuge Mathieu berichtet. "Es waren mindestens fünf Tote um mich herum, andere auf der Straße, überall Blut." Ein anderer Zeuge sieht "einen schwarzen Ford Focus", aus dem geschossen wird.

BOULEVARD VOLTAIRE: Ein Toter

Nach Angaben aus Justizkreisen gibt es auch dort einen Angriff mit einem Toten. Später heißt es, ein Attentäter habe auf dem Boulevard Voltaire seinen Sprengstoffgürtel zur Explosion gebracht und sei tot.

RUE ALIBERT/Rue Bichat: 14 Tote

Etwas weiter nördlich kommt es an der Ecke der Straßen Bichat und Alibert zu Schüssen auf der Terrasse des Restaurants "Le Petit Cambodge". Dort werden 14 Menschen getötet. "Es war surreal, alle lagen am Boden, niemand bewegte sich", erzählt eine Augenzeugin.

RUE DE CHARONNE: 18 Tote

Ähnliche Szenen spielen sich etwas weiter östlich in der Rue de Charonne ab, wo 18 Menschen getötet werden. Ein Mann berichtet, er habe "zwei, drei Minuten" lang Schüsse gehört. Nach seinen Angaben waren ein Cafe und ein japanisches Restaurant das Ziel der Schüsse.

05:27 Uhr: Fünf mutmaßliche Attentäter seien getötet worden, teilt die Staatsanwaltschaft nach den Anschlägen in Paris mit. Die Zahl der in Paris getöteten Menschen könnte demnach 120 übersteigen. CNN berichtete von mindestens 153 Toten.

05:26 Uhr: Frankreich hat am Freitag wieder Grenzkontrollen eingeführt, aber nicht seine Grenze geschlossen. Während der Anschlagsserie hatte Staatspräsident Francois Hollande zunächst erklärt, er habe die Schließung der Grenzen angeordnet. Das Außenministerium stellte wenig später aber klar, dass es sich um Grenzkontrollen an Straßen, Zuglinien, Häfen und Flughäfen handle. Flug- und Zugverbindungen würden gewährleistet. Tatsächlich werden unabhängig von den Anschlägen seit Freitag wieder die französischen Grenzen kontrolliert - wegen des Weltklimagipfels, der am 30. November in Paris beginnt und zu dem 195 offizielle Delegationen erwartet werden. Die Entscheidung war schon vor der Anschlagserie am Freitag getroffen worden.

05:23 Uhr: Frankreichs Staatschef Francois Hollande hat nach der Anschlagsserie in Paris einen "erbarmungslosen" Kampf gegen den Terrorismus ausgerufen. "Wir wollten hier sein, zwischen denen, die grauenvolle Dinge gesehen haben, um zu sagen, dass wir den Kampf führen werden, der erbarmungslos sein wird", sagte Hollande am frühen Samstagmorgen vor der Konzerthalle Bataclan.

05:18 Uhr: Nach der verheerenden Terrorserie in Paris hat die Band U2 ein für Samstag geplantes Konzert in der französischen Hauptstadt abgesagt. "Mit Fassungslosigkeit und schockiert haben wir die sich entwickelnden Ereignisse in Paris verfolgt", hieß es auf der Internetseite der Gruppe. "Wir sind am Boden zerstört angesichts der Toten beim Eagles-of-Death-Metal-Konzert." Wegen des andauernden Ausnahmezustands in Frankreich werde das Konzert daher nicht wie geplant stattfinden. Die Band sei aber entschlossen, es nachzuholen.

05:07 Uhr: Die chinesische Regierung bekundet ihre Solidarität mit Frankreich. China sei bereit, Frankreich im Kampf gegen den Terrorismus zur Seite zu stehen und die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen zu verstärken, sagt Präsident Xi Jinping.

04:48 Uhr: Bei der Terrorserie in Paris sind nach neuen Angaben mindestens acht Attentäter ums Leben gekommen. Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP in der Nacht auf Samstag unter Berufung auf Ermittler. Die meisten Angreifer sollen sich nach dem Überfall auf die Konzerthalle Bataclan oder bei den Anschlägen in der Nähe des Stadions Stade de France selbst in die Luft gesprengt haben.

04:40 Uhr: "Es war ein Blutbad." Julien Pearce ist Journalist beim französischen Radiosender Europe 1 und war am Freitagabend bei dem Konzert der US-Rockband "Eagles of Death Metal" im Bataclan in Paris, als mehrere schwer bewaffnete Attentäter den Konzertsaal stürmten. "Die Menschen haben geschrien, gekreischt und alle haben auf dem Boden gelegen", berichtet er nach der Anschlagserie im US-Fernsehsender CNN. Der Angriff habe zehn Minuten gedauert. Er habe "viele Schüsse" gehört, die Terroristen seien "sehr ruhig, sehr entschlossen" gewesen, berichtet Pearce. "Sie haben ihre Waffen drei oder vier Mal nachgeladen. Sie haben nicht gebrüllt, sie haben gar nichts gesagt." Die Attentäter seien ganz in Schwarz gekleidet und unmaskiert gewesen, berichtet Pearce. Einem von ihnen, einem jungen Mann im Alter von 20 oder 25 Jahren, habe er sogar ins Gesicht gesehen. Der Journalist hat den verheerenden Angriff nach eigener Aussage überlebt, weil er sich über die Bühne zu einem Ausgang retten konnte. Die Attentäter hätten mit Sturmgewehren in die Menge geschossen. "Die Leute versuchten zu fliehen und sind auf der Suche nach Ausgängen auf Leute getreten, die am Boden lagen", berichtet Pearce. Er selbst sei auf die Bühne geklettert, als die Attentäter gerade ihre Waffen nachgeladen hätten, und habe von dort aus einen Ausgang erreicht.

Auch der 35-jährige Pierre Janaszak hat den Angriff auf das Bataclan überlebt. Er saß zusammen mit seiner Schwester und Freunden auf einem der oberen Ränge, als die ersten Schüsse fielen, wie er der Nachrichtenagentur AFP erzählt. "Zuerst haben wir gedacht, dass das zur Show gehört, aber wir haben schnell verstanden." Die Attentäter seien zu Dritt gewesen und hätten "einfach in die Menge geschossen", erinnert sich der Radiomoderator. "Es war ein Höllenlärm, sie haben gar nicht mehr aufgehört zu schießen."

"Überall war Blut, überall waren Leichen. Die Leute haben geschrien, alle haben versucht zu fliehen", berichtet Janaszak, der sich mit vier anderen Leuten in einer Toilette verschanzte. Die Attentäter hätten 20 Geiseln genommen und mit ihnen gesprochen. "Ich habe deutlich gehört, wie sie zu den Geiseln gesagt haben: 'Hollande ist Schuld, euer Präsident ist Schuld, er hat nicht in Syrien einzugreifen.'" Als die Polizei den Konzertsaal gestürmt habe, seien wieder viele Schüsse gefallen, berichtet Janaszak. "Es wurde in alle Richtungen geschossen, es gab auch Explosionen." Dann hätten Polizisten die Toilettentür geöffnet und ihn aufgefordert herauszukommen. Vorher musste er aber seinen Oberkörper freimachen - die Polizisten wollten sichergehen, dass er keine Bombe dabei hatte.

03:46 Uhr: Drei Terroristen im Pariser Konzertsaal Bataclan sollen nach Medienberichten beim Zugriff der Polizei Sprengstoffgürtel gezündet haben. Dies berichteten die Zeitung "Le Figaro" und weitere französische Medien am frühen Samstagmorgen unter Berufung auf den Polizeipräfekten. Insgesamt habe es bei dem Konzert vier Angreifer gegeben, alle seien tot.

03:40 Uhr: Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und anderer extremistischer Gruppen haben die neue Terrorserie in Paris auf Twitter bejubelt. "Nach den französischen Verbrechen in Mali und der Bombardierung in Syrien und im Irak hat der Kampf jetzt begonnen", hieß es Samstag früh in einem Tweet. Ein anderer Twitterer schrieb auf Englisch: "Nehmt einen Schluck von dem, was Muslime in Syrien und Irak jeden Tag erleben." Weitere Sympathisanten drückten ihre Hoffnung aus, dass sich der IS zu den Anschlägen bekennt. Eine offizielle Erklärung der Miliz oder anderer Dschihadisten zu der Anschlagsserie gab es jedoch zunächst nicht. Der IS hatte Mitte März in einer Audiobotschaft mit Anschlägen in Washington, London, Paris und Rom gedroht. Viele IS-Anhänger zitierten auch die im Internet seit längerem bekannte Drohformel "Der Kampf wird inmitten deines Hauses sein". Ein Twitterer schrieb: "Jetzt versteht Frankreich, was das bedeutet." Viele IS-Anhänger nutzten auch den arabischen Hashtag "Paris brennt". Allerdings wurde er schnell von Gegnern der Extremisten übernommen, die ihre Abscheu über den IS und die Terrorserie ausdrückten.

02:10 Uhr: Die genaue Zahl der Opfer bei den verschiedenen Terrorangriffen in Paris ist weiter unklar. Nach Berichten von France Info wurden mindestens 118 Menschen getötet, etwa 90 Opfer gab es demnach im Club "Bataclan". "Le Monde" und der Sender BFMTV melden 112 Tote, 70 davon in dem Konzertsaal. Der stellvertretende Pariser Bürgermeister Patrick Klugman schrieb auf Twitter von 118 Todesopfern. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf Ermittler mindestens 120 Tote. Der Nachrichtensender CNN berichtete von mindestens 149 Toten. Ein Sprecher der Stadtverwaltung sprach von 140 Toten. Etwa 100 Menschen seien in der Konzerthalle Bataclan getötet worden. Etwa 40 weitere Tote habe es bei den anderen Attentatsorten in der französischen Hauptstadt gegeben, sagte der Sprecher.

02:08 Uhr: Das österreichische Außenministerium hat Samstagnacht einen Bereitschaftsdienst für Anfragen zu den Terroranschlägen in Paris eingerichtet. Angehörige, die sich darüber informieren möchten, ob Familienmitglieder oder Freunde von den Angriffen betroffen sein könnten, können sich unter der Telefonnummer 01/501150-4411 an das Ministerium wenden.

02:07 Uhr: Laut CNN wurden bei den Anschlägen in Paris mindestens 149 Menschen getötet.

02:04 Uhr: Hollande verhängt Ausnahmezustand und schließt Grenzen.

02:03 Uhr: Laut einer Nachrichtenagentur wurden vier Terroristen getötet

01:54 Uhr: Frankreich setzt 1.500 zusätzliche Soldaten ein 

01:48 Uhr: Bericht aus dem Fußball-Stadion: Unter den Besuchern sind auch 1.200 Helfer der Germanwings-Katastrophe vom März, ein Dankeschön für ihren Einsatz in den französischen Alpen. Es bleibt erstaunlich ruhig im Stadion, das Krisenmanagement in der EM-Endspielarena funktioniert gut. Der Stadionsprecher trägt mit ruhiger Stimme dazu bei. Er verspricht Informationen auf der Verbandsseite am nächsten Tag.

01:47 Uhr: Einer der festgenommenen Terroristen hat offenbar seine Zugehörigkeit zur Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) bekundet. "Ich bin von der ISIS", sagte der Mann nach mehreren Medienberichten. Unter anderem vermeldete "Fox News" dieses Bekenntnis via Twitter. Der Mann war offenbar an der Geiselnahme in der Konzerthalle Bataclan beteiligt, bei der es laut Behördenangaben allein rund 100 Tote gab.

01:31 Uhr: Die Behörden gehen von rund 140 Todesopfern aus. Etwa 100 Menschen seien bei der Geiselnahme in der Konzerthalle Bataclan getötet worden, sagt ein Sprecher der Stadtverwaltung. Etwa 40 weitere Tote habe es bei den anderen Attentatsorten in der französischen Hauptstadt gegeben.

01:29 Uhr: Beim Versuch der Polizei, die Geiselnahme zu beenden, sind nach neuen Angaben drei der Angreifer getötet worden. Nach Informationen des Radiosender France-Info sind weitere Terroristen noch auf der Flucht. Rund 1.500 Besucher sollen beim Konzert der US-Rockband Eagles of Death Metal, die ohne ihren prominenten Drummer Josh Homme angereist war, im Konzertsaal gewesen sein. "Wir versuchen noch immer herauszufinden, wie es der Band und der Crew geht und wo sie sich befinden", lautete ein Tweet via Twitter-Account der Band. Das österreichische Duo White Miles, das als Vorgruppe auftreten ist, soll den Terroranschlag unverletzt überstanden haben, wie ein Bandmitglied auf Facebook postete.

01:20 Uhr: Das französische Außenministerium teilt mit, dass die Flughäfen offen bleiben und Flüge und Züge weiter verkehren.

01:19 Uhr: Bei der Geiselnahme in der Pariser Konzerthalle Bataclan und der anschließenden Erstürmung durch die Polizei sind etwa 100 Menschen getötet worden. Das verlautete am Samstag aus Polizeikreisen. Ein Augenzeuge hatte berichtet, die Angreifer hätten "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen und in die Menge geschossen. Die Polizei soll zwei Täter niedergestreckt haben.

01:16 Uhr: Eva Twaroch spricht in der ZIB-Spezial von angeblich 100 Toten im Konzertsaal Bataclan.

01:07 Uhr: Paris-Terror: Offenbar Dutzende Tote im Konzertsaal Bataclan 

01:07 Uhr: Über soziale Netzwerke haben in der Pariser Konzerthalle Bataclan festgehaltene Geiseln dramatische Appelle an die Polizei gerichtet. Sie baten die Einsatzkräfte um die schnellstmögliche Erstürmung des Gebäudes, wie Medien unter Berufung auf Tweets berichteten. So berichtete ein User, der angab, Geisel zu sein: "Sie schlachten uns einen nach dem anderen ab."

01:07 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte Frankreich die Unterstützung des Militärbündnisses zu. Die Nato stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs, sagte Stoltenberg. "Terrorismus wird nie die Demokratie besiegen", fügte er hinzu.

01:00 Uhr: Die französische Polizei hat kurz nach Mitternacht in Paris die Geiselnahme im Konzertsaal Bataclan beendet, wie ein Reuters-Reporter berichtet. Zwei Geiselnehmer wurden nach einem Bericht des TV-Senders BFM getötet.

00:48 Uhr: Der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Hendrik Große-Lefert, bestätigt in Paris im ARD-Fernsehen, dass sich die deutsche Fußball-National-Elf nach dem Testspiel gegen Frankreich in Paris noch in den Kabinen der Stadions aufhält. "Alle sind angespannt", sagt er.

00:48 Uhr: In dem von einer Geiselnahme betroffenen Pariser Club Bataclan hat die Polizei einen Zugriff begonnen. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittler.

00:46 Uhr: In der Nähe des Fußballstadions im Norden von Paris, in dem zu dem Zeitpunkt die deutsche Nationalmannschaft gegen das französische Team spielte, waren mindestens fünf Menschen getötet worden. Die Terroristen schossen im Pariser Konzertsaal "Bataclan" laut einem Augenzeugen etwa zehn Minuten mit Kalaschnikows um sich. Ein Radioreporter, der zufällig im "Bataclan" war, erzählte dem US-Sender CNN, die Männer seien schwarz gekleidet gewesen und hätten wahllos in die Menge geschossen. Sie seien nicht maskiert gewesen. Ein Geiselnehmer, dessen Gesicht er gesehen habe, sei um die 20 bis 25 Jahre gewesen. Er selbst habe fliehen können. Am Ausgang habe er mindestens 20 Leichen und zahlreiche Verletzte gesehen. Ein Freund verstecke sich noch immer im Theater, er stehe im SMS-Kontakt mit ihm, erzählte der Radioreporter.

00:45 Uhr: Polizeizugriff bei Geiselnahme in Club Bataclan 

00:43 Uhr: Die österreichische Regierungsspitze hat in der Nacht auf Sonntag entsetzt auf die Anschläge in Paris reagiert. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) zeigte sich hat sich in einer ersten Stellungnahme "schwer erschüttert", Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) "schockiert und betroffen". Alle drei sicherten Frankreich Solidarität zu.

00:43 Uhr: Alle Schulen und Universitäten im Großraum Paris bleiben am Samstag geschlossen, ordnen die Behörden an.

00:43 Uhr: Die Pariser Metro stellt auf mehreren Linien ihren Betrieb ein, teilt die Betreibergesellschaft RATP mit.

00:42 Uhr: Während des Fußballspiels war im Stadion eine Explosion zu hören (Twitter-Video).

00:39 Uhr: Angriffe an sieben verschiedenen Orten in Paris 

00:36 Uhr: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat nach den Anschlägen in Paris auch nach eineinhalb Stunden noch nicht das Stadion verlassen. Bundestrainer Joachim Löw, die Spieler, Betreuer und Journalisten saßen nach Mitternacht noch in der Kabine und den Katakomben im Stade de France. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wollte die deutsche Delegation auf keinen Fall wie geplant bis Sonntag in der französischen Hauptstadt bleiben, sondern so schnell wie möglich das Land verlassen. "Wir werden uns jetzt beraten, was wir tun", hatte Löw unmittelbar nach der 0:2-Niederlage gegen die Franzosen gesagt.

00:35 Uhr: Explosion beim Fußballstadion war Selbstmordattentat 

00:34 Uhr: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Terrorangriffe von Paris scharf verurteilt und die sofortige Freilassung der Geiseln gefordert. Er vertraue den französischen Behörden, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun, um die Schuldigen für die "abscheulichen Terrorakte" schnell vor Gericht zu bringen, erklärte Ban am Freitagabend (Ortszeit) in New York.

00:33 Uhr: Die österreichischen Behörden haben in einer ersten Reaktion auf die Angriffe in Paris die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen präventiv erhöht. Das sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck in der Nacht auf Samstag der APA. Man stehe mit den Behörden auf europäischer Ebene in Kontakt. "Die Informationslage aus Paris ist aber derzeit noch relativ unklar", betonte Grundböck. Der Innenministeriumssprecher betonte, dass es derzeit kein konkretes Bedrohungsszenario für Österreich gibt. Die Erhöhung der allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen habe präventiven Charakter. Davon umfasst seien auch die Vorkehrungen für die Syrien-Konferenz in Wien.

00:33 Uhr: Aus der Konzerthalle Bataclan sind Explosionen zu hören. Dort haben Attentäter zahlreiche Geiseln genommen. In der Umgebung sind auch Schüsse zu hören. Präsident Hollande hatte zuvor einen Polizeieinsatz angekündigt.

00:28 Uhr: Das österreichische Rock-Duo White Miles, das als Vorgruppe der Eagles of Death Metal, am Freitag im Konzertsaal Bataclan aufgetreten ist, hat den Terroranschlag offenbar unverletzt überstanden. "Medina und ich sind ok, über die anderen wissen wir nichts", twitterte Lofi Lodir alias Hansjörg Loferer. Die Band stammt aus dem Tiroler Unterland.

00:24 Uhr: Ein Selbstmordattentäter löste eine der Explosionen aus.

00:23 Uhr: Eine Tiroler Band spielte als Vorgruppe in der Bataclan Konzerthalle.

00:21 Uhr: Ein Zeuge berichtet aus der der Bataclan Konzerthalle (CNN Video).

00:14 Uhr: Frankreichs Präsident Francois Hollande hat nach den Angriffen in Paris den Ausnahmezustand verhängt. Zugleich kündigte er am Freitagabend die Schließung der Grenzen an. Er sprach von einer Terrorattacke. Sicherheitskräfte stürmten die Konzerthalle, in der Dutzende Geiseln gehalten wurden. Das Militär solle verstärkt werden, um weitere Anschläge zu verhindern. Alle Krankenhäuser der französischen Hauptstadt wurden in den Ausnahmezustand versetzt.

00:13 Uhr: US-Außenminister John Kerry verfolgt die Ereignisse in Paris genau. Das teilten Beamte des US-Außenministeriums laut Nachrichtenagentur Reuters mit. Kerry hielt sich seit Freitagabend in Wien auf, wo er am Samstag an der Syrien-Konferenz teilnehmen sollte. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte sich in einer ersten Reaktion "tief schockiert". Kurz drückte Frankreich seine Solidarität aus.

00:08 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass es sich den Schießereien in Paris mit Dutzenden Toten um Anschläge handelt. "Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten und Bildern, die uns aus Paris erreichen", erklärte die Kanzlerin am späten Freitagabend in Berlin.

00:08 Uhr: Hollande: Sicherheitskräfte stürmten Konzerthalle

00:07 Uhr: Hollande verhängt den Ausnahmezustand für ganz Frankreich 

00:03 Uhr: Ermittler sprechen von 39 Toten und ca 50 Verletzten in Lebensgefahr

Freitag, 13. November

23:56 Uhr: Hollande spricht von Terrorattacke und Grenzschließung

23:52 Uhr: Der britische Premierminister David Cameron hat sich schockiert über die Anschläge in Paris mit vielen Toten geäußert. Zugleich bot er Hilfe an. Großbritannien werde tun, "was immer wir tun können, um zu helfen", sagte er am Freitagabend. Er sei in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen.

23:52 Uhr: Der deutsche Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat sich entsetzt über die Gewalt während des Länderspiels in Paris gezeigt. Er sei "erschüttert und schockiert", sagte Löw am Freitagabend in der ARD. Als er in der 20. Spielminute einen lauten Knall gehört habe, habe er sofort an die Bombendrohung gedacht, die früher am Tag im Mannschaftshotel eingegangen war. Teammanager Oliver Bierhoff sagte, er habe die Spieler nach dem Spiel über die Ereignisse informiert. "Sie waren geschockt", berichtete er in der ARD. Die Spieler befänden sich in "großer Angst" und "großer Unsicherheit".

23:47 Uhr: Die Stadtverwaltung ruft die Pariser Bürger über Twitter auf, wegen der Anschläge zuhause zu bleiben.

23:40 Uhr: Die französische Regierung wird zu einer Sonder-Kabinettssitzung für Mitternacht in den Präsidentenpalast zusammengerufen.

23:35 Uhr: Im Einkaufszentrum von Les Halles in der Innenstadt kommt es zu einer weiteren Schießerei, wie der Hörfunksender Europe 1 berichtet.

23:22 Uhr: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP werden in einem Theater 100 Menschen als Geiseln gehalten.

23:17 Uhr: Die Zahl der Toten steigt laut BFM TV auf 40.

23:08 Uhr: Der stellvertretende Bürgermeister von Paris bestätigt im Sender CNN die Zahl von 18 Toten. Demnach ereigneten sich die Taten an mindestens drei Orten in der Millionenmetropole.

23:05 Uhr: Die Zahl der Toten steigt Medienberichten zufolge auf mindestens 30. Das berichtet der Sender BFM TV unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP.

22:51 Uhr: Dem Fernsehsender BFM TV zufolge gibt es in der Pariser Konzerthalle Bataclan eine Geiselnahme.

Paris. Zehn Monate nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" ist Paris von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert worden. Bei Anschlägen an verschiedenen Orten wurden am Freitagabend nach Medienberichten rund 140 Menschen getötet. Präsident Francois Hollande gab in einer TV-Ansprache aus dem Elysee-Palast bekannt, dass mit sofortiger Wirkung der Ausnahmezustand gilt.

Die Grenzen sollen geschlossen bleiben. Hollande sprach von "bisher nie da gewesenen Terrorangriffen" und von "mehreren Dutzend Toten". Eine Stunde nach Mitternacht war das genaue Geschehen immer noch nicht überschaubar. Nach Polizeiangaben gab es Angriffe an mindestens sieben verschiedenen Orten. Dazu gehörte auch die Umgebung des Stade de France, wo ein Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich stattfand. Im Stadion waren während der ersten Halbzeit zwei schwere Explosionen zu hören.

In einer der bekanntesten Konzerthallen der französischen Hauptstadt, dem "Bataclan" war Stunden lang eine Geiselnahme in Gang. Dort war am Freitagabend die amerikanische Rockband Eagles of Death Metal vor ausverkauftem Saal aufgetreten.

Geiselnahme in Konzerthalle
Als Vorgruppe trat das österreichische Rock-Duo White Miles auf, die den Anschlag offenbar unverletzt überstanden. "Medina und ich sind ok, über die anderen wissen wir nichts", schrieb Lofi Lodir alias Hansjörg Loferer auf Facebook. Die Halle fasst 1.500 Zuschauer. Die Angreifer schossen nach Zeugenberichten um sich und riefen "Allah ist groß". Dabei soll es laut Ermittlerkreisen rund 100 Tote gegeben haben. Das österreichische Außenministerium hatte keine Informationen über mögliche österreichische Opfer.

Ein Augenzeuge hatte berichtet, die Angreifer hätten "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen und in die Menge geschossen. Die Polizei soll zwei Täter niedergestreckt haben. Die Konzertbesucher sollen die Behörden via Twitter angefleht haben, das Gebäude zu stürmen, da ein regelrechtes "Gemetzel" stattfinde.

Weitere Terroristen auf der Flucht
Die Nachrichtenagentur AFP berichtete in der Nacht, dass beim Versuch der Polizei, die Geiselnahme zu beenden drei der Angreifer getötet worden. Nach Informationen des Radiosender France-Info sind weitere Terroristen noch auf der Flucht. Die Gegend rund um das "Bataclan" war weiträumig abgeriegelt. Sie gehört zu den beliebtesten Ausgehvierteln der französischen Hauptstadt. An Freitagabenden sind dort besonders viele junge Leute unterwegs. Die Redaktion des Satireblatts "Charlie Hebdo", die im Jänner von Terroristen überfallen worden war, ist nur wenige Straßenzüge entfernt.

Im Einkaufszentrum von Les Halles in der Innenstadt kam es zu einer weiteren Schießerei, wie der Hörfunksender Europe 1 berichtete. Bei Schüssen auf ein kambodschanisches Restaurant soll es demnach mehrere Opfer gegeben haben. Unter den Passanten brach Panik aus. Elite-Einheiten der Polizei versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bekommen.

Hollande: Frankreich wird sich verteidigen
Hollande appellierte an seine Landsleute, angesichts der neuen Anschläge zusammenzuhalten. "Die Terroristen wollen uns in Angst und Schrecken versetzen. Man kann Angst haben, man kann Schrecken verspüren", sagte der Präsident. "Aber dem Entsetzen steht eine Nation gegenüber, die weiß, wie sie sich verteidigt. Die weiß, wie sie ihre Kräfte sammelt. Und die einmal mehr wissen wird, wie sie die Terroristen besiegen wird."

Das Militär wurde verstärkt, um weitere Anschläge zu verhindern. Alle Krankenhäuser der französischen Hauptstadt wurden in den Ausnahmezustand versetzt. Die Bevölkerung von Paris wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben. "Wir bitten Sie, die eigenen vier Wände nicht zu verlassen und auf Anweisungen der Polizei zu warten", hieß es einer Mitteilung der Polizei. Aus Sorge vor weiteren Anschlägen wurden mehrere Linien der Metro geschlossen.

Länderspiel nicht unterbrochen
Das Länderspiel wurde trotz der Anschlagsserie nicht abgebrochen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der die erste Halbzeit an der Seite Hollandes im Stadion verfolgt hatte, zeigte sich entsetzt. "Wir stehen an der Seite Frankreichs", sagte Steinmeier, der sich danach auf den Weg nach Wien zur Syrien-Konferenz machte.

Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw reagierte mit großer Bestürzung und Betroffenheit auf die Ereignisse. "Wir sind alle erschüttert und schockiert", sagte Löw in der ARD. "Für mich tritt der Sport oder die Gegentore in den Hintergrund." Teammanager Oliver Bierhoff sprach von "großer Unsicherheit, großer Angst und großer Betroffenheit" auch in der deutschen Kabine. Die Mannschaft befand sich spät in der Nacht noch immer im Stadion.

In Frankreich galten bereits vor den Anschlägen seit diesem Freitag wieder verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Wegen "terroristischer Gefahr" und "Risiken für die öffentliche Ordnung" hatte die Regierung auch beschlossen, vor der Weltklimakonferenz die Grenzkontrollen wieder aufzunehmen. Die Klimakonferenz, zu der zahlreiche Spitzenpolitiker aus aller Welt erwartet werden, beginnt am 30. November.

Das Land gehört zu der von den USA geführten Koalition, die den Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak mit Luftangriffen unterstützt.

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