ATP-Finale: Federer entzaubert Djokovic

Roger Federer
Roger FedererAPA/AFP/GLYN KIRK
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Roger Federer fügte Novak Djokovic die erste Niederlage seit 23 Spielen zu und qualifizierte sich für das Halbfinale.

Der Schweizer Roger Federer hat am Dienstag im zweiten Gruppenspiel des Londoner World Tour Finals die Siegesserie von Novak Djokovic nach 23 Erfolgen hintereinander beendet. Nach einem überzeugenden 7:5,6:2 gegen die Nummer eins der Weltrangliste steht der Eidgenosse vorzeitig im Halbfinale.

Djokovic verlor erstmals seit mehr als drei Jahren bzw. 38 Siegen eine Partie in der Halle. An der Basis des Erfolgs stand eine hervorragende Serviceleistung Federers. Erst im dritten Game des zweiten Satzes - als er bereits 2:0 führte - musste er zum ersten Mal seinen Service abgeben. Mit einem leicht glücklichen Rückhand-Passierball, der die Netzkante touchierte, holte er sich den Vorteil zum 4:2 zurück - und beendete die Partie nach 77 Minuten und einem Vorhand-Fehler Djokovics mit einem weiteren Break.

Der 34-jährige Basler fand eine gute Mischung zwischen aggressivem Spiel und Geduld. Er verbuchte erwartungsgemäß mehr direkte Gewinnschläge (19 zu 12), beging aber erstaunlicherweise auch weniger unerzwungene Fehler (19 gegenüber 22) als der Serbe. Dieser erwischte nicht seinen besten Tag und zeigte sich vor allem auf der Vorhandseite verwundbarer als üblich.

Djokovic: "Habe Roger das Match geschenkt"

Danach zeigte sich Djokovic sehr selbstkritisch: "Ich habe Roger das Match praktisch geschenkt." Er fand, Federer habe sehr effizient aufgeschlagen und geschickt variiert. "Aber ich habe es zugelassen, dass er das Tempo diktieren konnte." Er müsse diese Niederlage nun analysieren. Wenn er seine Partie am Donnerstag gegen Tomas Berdych aber gewinnt, müsste es normal auch für ihn zum Aufstieg reichen. Federer spielt gegen Kei Nishikori "nur" noch um den Gruppensieg.

Mit seinem Erfolg ging Federer in den direkten Begegnungen mit Djokovic wieder 22:21 in Führung, nachdem er vier der letzten fünf Duelle verloren hatte. Es war dennoch bereits sein dritter Sieg in diesem Jahr gegen den dreifachen Grand-Slam-Champion, der überhaupt 2015 nur sechs Mal verlor. Seit August - und einer Finalniederlage in Cincinnati gegen Federer - hatte er 23 Siege aneinandergereiht.

Am Nachmittag hatte Nishikori Berdych 7:5,3:6,6:3, erstmals seit zwei Jahren ging bei diesem Turnier ein Gruppenspiel wieder einmal über drei Sätze. Wie bereits in seinem Auftaktspiel gegen Federer wurde Berdych vor allem seine fehlerhafte Vorhand zum Verhängnis.

(APA/Si)

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