Containerdorf am Flughafen Wien in Betrieb gegangen

Das Quartier in Schwechat soll 400 Asylwerber beherbergen. Bisher sind 85 Menschen eingezogen.

Am Flughafen Wien in Schwechat ist ein Dauerquartier für 400 Asylwerber in Betrieb gegangen. Vorerst 85 Menschen sind bereits eingezogen. Die Vollbelegung wird bis Weihnachten erwartet. Das Containerdorf ist laut Airport, der zwei Millionen Euro investiert hat, für drei bis fünf Jahre ausgelegt. Es wurde vom Land NÖ und vom Flughafen realisiert. Das NÖ Rote Kreuz wird die Flüchtlinge betreuen.

Die Unterkunft liegt am Cargo Nord-Gelände nahe der B9 und besteht aus Wohneinheiten mit Stockbetten, Sozialräumen, Freizeit- und Spielflächen. Geplant sind auch Deutschkurse und Spenden- sowie Unterstützungsaktionen, die über das Rote Kreuz koordiniert werden. Die Stadtgemeinde Schwechat wird sich ebenfalls einbringen.

Der Flughafen sehe sein Engagement als Teil gesellschaftspolitischer Verantwortung, "über betriebswirtschaftliche Überlegungen" hinausgehend, sagte Vorstandsdirektor Günther Ofner bei der Präsentation des Containerdorfes. In der Einrichtung seien "alle Notwendigkeiten für die täglichen Bedürfnisse vorhanden".

Es handle sich um das "größte Landesquartier in Niederösterreich", sagte Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Die Wohncontainer bezeichnete er als "adäquates Quartier". Niederösterreich habe inzwischen fast 12.000 Flüchtlinge in Landesbetreuung, unter ihnen etwa 900 unbegleitete Minderjährige. Pro Monat seien zuletzt 1.500 Menschen übernommen worden. Nicht zuletzt merkte Androsch an, dass 65 Prozent der 573 niederösterreichischen Gemeinden Flüchtlinge beherbergen würden.

Das Containerdorf am Flughafen Wien sei eine "dauerhafte und längerfristige Unterkunft", betonte Leopold Rötzer, Vizepräsident des Roten Kreuzes NÖ. Die 400 Flüchtlinge, die letztlich untergebracht sein sollen, würden "fast jeden Alters" sein.

Für Schwechats Bürgermeisterin Karin Baier (SPÖ) zeigt die Einrichtung am Flughafen, dass man auch aus Containern "etwas wirklich Brauchbares machen" könne. Die Stadt werde mithelfen, organisierte Freizeitgestaltung anzubieten, es soll dabei jedoch "keine Überbetreuung" geben. Bereits am Montag würden Deutschkurse beginnen. Es gehe dabei darum, Grundkenntnisse für Asylwerber anzubieten, ergänzte Androsch.

Die Belegung des Containerdorfes wird nach Angaben vom Donnerstag "in Etappen" erfolgen. Alle zwei bis drei Tage sollen 50 bis 80 Menschen einziehen.

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(APA)

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