"Play Fair Code": Korruption und Wettbetrug auf der Spur

Günter Kaltenbrunner steht der Einrichtung Play Fair Code vor, mit intensiven Schulungen von Spielern und Klubs soll Wettbetrug ausradiert werden.

Die Fälle Dominique Taboga und Sanel Kuljić sind längst abgehandelt, die Einrichtung Play Fair Code zur Prävention von Wettbetrug hat dennoch weiterhin alle Hände voll zu tun. Allein heuer haben Präsident Günter Kaltenbrunner und Geschäftsführer Severin Moritzer über 90 Schulungen abgehalten. Man wurde nicht nur bei Bundesligaklubs vorstellig, sondern die Aktivitäten reichen auch bis in die Regionalligen hinein – über den Fußball bis zu Eishockey und Ski. Bei allen weiteren Verbänden, deren Sportarten sich für Wetten eignen – Handball, Basketball, Ski, Tischtennis, Volleyball, Golf, Badminton etc. –, will man in naher Zukunft Vorträge halten.

Derzeit ist es um das Thema Wettbetrug in Österreich wieder ruhiger geworden, „das heißt aber nicht, dass es das in Österreich nicht gibt“, warnt Kaltenbrunner, der ehemalige Fußball-Internationale und Rapid-Präsident. „Das Thema war vor Taboga und Kuljić nicht präsent, das hat sich geändert, auch dank Play Fair Code. Die Arbeit genießt hohes Ansehen – bis zum Internationalen Olympischen Komitee.“


Zusammenarbeit mit BMI. Demnächst soll in Wien auch eine nationale Plattform gegründet werden. Dieses Vorhaben muss aber erst vom Ministerrat abgesegnet und die Europarat-Konvention unterschrieben und umgesetzt werden. Intensiv arbeitet Kaltenbrunner mit dem Innenministerium zusammen, er kümmere sich um Prävention, das BMI um Intervention.

Seit einem Jahr sucht man auch bereits nähere Kontakte zu Klubs der Eishockeyliga (Ebel). „Nur weil uns keine neuen Fälle des Wettbetrugs bekannt sind“, sagt Kaltenbrunner, „darf man sich nicht sicher sein. Zwei Drittel der Fälle sind nicht nachweisbar.“ Schwierig zeigt sich die Arbeit mit dem Tennisverband. „Da sind wir vorerst gescheitert.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2015)

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