Statt Dislike-Button: Facebook führt fünf Emojis ein

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Seit Mittwoch gibt es für die über 1,5 Milliarden weltweiten Nutzer auf Facebook Emojis, um Gefühlen mit nur einem Klick Ausdruck zu verleihen. Der Dislike-Button wird wohl nie Realität werden.

Seit es Facebook gibt, existiert der Wunsch nach einem Dislike-Button. Dieser Forderung kommt die Plattform nun nach - zum Teil. Seit Mittwoch bietet Facebook seinen Nutzern fünf neue Symbole an, um auf einen Beitrag entsprechend reagieren zu können.

Die neuen Symbole stehen für Liebe (ein Herz), Lachen (ein entsprechendes Emoji-Symbol mit der Bezeichnung "Haha"), Überraschung ("Wow"), "Traurig" (Gesicht mit Träne) und "Wütend" (rot im Gesicht). Die Nutzer bekommen die "Facebook Reactions" (wie sie intern genannt werden) zu sehen, wenn sie auf dem Smartphone den "Like"-Button unter einem Beitrag lange gedrückt halten oder am PC mit dem Mauszeiger darüber gleiten. 

Kein Dislike-Button

Den so oft gewünschten Dislike-Button wird es so nie geben. Die Gefahr, wichtige Werbekunden zu vergraulen, ist zu groß. Auch den Like-Button wollte Facebook nicht verändern: Immerhin wird er täglich über sechs Milliarden gedrückt. Er ist das Symbol für Facebook und fast bekannter als das blaue Logo mit dem "f". 

Mit den kleinen farbigen Symbolen hofft man jetzt, den richtigen Ton getroffen zu haben. Die Emojis sollen künftig das Gefühlsspektrum der Nutzer besser abbilden. Eigentlich wurden sechs Symbole geplant, aber der Ausdruck der Freude "Yay" habe sich bei Tests in Spanien und Irland nicht durchsetzen können.

Vom Stiefkind zum Überflieger

Facebook beweist damit erneut Timing. Ziel ist es, mit den neuen "Reactions" noch mehr Interaktion zu schaffen. Bei heiklen Themen vermieden es Nutzer, aus Pietätsgründen den Like-Button zu drücken. Je mehr Bewegung auf der Plattform, umso attraktiver ist sie auch für Werbekunden. Und mittlerweile ist die mobile Werbung kein Stiefkind mehr.

Im Gegenteil, es ist eines der gewinnbringendsten Posten auf der Quartalsabrechnung. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Einnahmen um 52 Prozent. Über 5,84 Milliarden US-Dollar hat Facebook innerhalb von drei Monaten eingenommen. Und mit den neuen Emojis ist ein Anstieg der Einnahmen zu erwarten.

Das Unternehmen lebt von den mobilen Zugriffen. Gut die Hälfte der weltweit 1,59 Milliarden Nutzer greift bereits vom Smartphone auf die Plattform zu. Massiv zeigt sich diese Änderung bei den Werbeeinnahmen. Über 80 Prozent werden mobil generiert.

Seit neuestem konzentriert sich Facebook auf Videos. Mit Erfolg, denn laut Gründer Mark Zuckerberg werden täglich bis zu 100 Millionen Stunden Videos pro Tag nur auf Facebook konsumiert. Deutlich weniger als es jedoch bei YouTube der Fall ist. Hier werden laut eigenen Angaben mehrere hundert Millionen Stunden pro Tag wiedergegeben. Jedoch hat die Google-Plattform nach wie vor Schwierigkeiten bei der Monetarisierung.

(Red.)

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