ÖVP zu Pensionen: "Nicht Sand in die Augen streuen"

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopoatka
ÖVP-Klubobmann Reinhold LopoatkaAPA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Klubchef Lopatka warnt die SPÖ davor, angesichts der jüngsten Zahlen zu den Pensionskosten, in den Bemühungen für eine Reform nachzulassen.

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopoatka warnt die SPÖ und Sozialminister Alois Stöger angesichts der jüngsten Zahlen zu den Pensionskosten, in den Bemühungen für eine Pensionsreform nachzulassen. Wenn man jetzt Entwarnung gebe, sei das "die falsch Schlussfolgerung". Man dürfe nicht sagen, "es ist alles paletti", betonte Lopatka. "Es besteht Reformbedarf."

Auch wenn das Sozialministerium 10,39 Milliarden an Bundeszuschuss für die Pensionen für 2015 erwarte und nicht mit den in den Budgetzahlen des Finanzministeriums angeführten 10,17 Milliarden Euro rechne, womit sich gegenüber 2014 ein leichter Anstieg und kein Sinken ergibt, sei das noch nicht die ganze Wahrheit, meinte Lopatka. Darin seien jene 1,35 Milliarden Euro, die das AMS für die Pensionsversicherung der Arbeitslosen ausgibt, nicht enthalten. Allein die Zahlungen des AMS seien 2015 um 95 Millionen Euro gestiegen. Auch die Zahlungen für Rehageldbezieher seien nicht berücksichtigt - diese hätten sich von 37 auf über 103 Millionen fast verdreifacht, rechnete der ÖVP-Klubobmann vor.

Den Einwand, dass Rehabilitationsmaßnahmen in anderen Ländern nicht von der Pensionsversicherung bezahlt werden, sondern in den Gesundheitskosten enthalten sind, ließ Lopatka nicht gelten. "Dem Steuerzahler ist das egal." Und außerdem gebe es auch dann noch ein Plus bei den Pensionskosten, wenn man das Rehageld nicht berücksichtigen würde.

"Wir müssen etwas tun"

Für den ÖVP-Klubmann ist jedenfalls klar: "Wir dürfen uns nicht Sand in die Augen streuen lassen, wir müssen unsere Pensionen sichern." Es müsse das getan werden, was internationale Experten sagen. "Wir müssen etwas tun, um unser ausgezeichnetes Pensionssystem mittelfristig finanzieren zu können." Lopatka verwies darauf, dass in einigen Jahren die geburtenstarken Jahrgänge ins Pensionsalter kommen.

Konkrete Maßnahmen wollte der ÖVP-Klubobmann nicht nennen. Das sei Aufgabe des zuständigen Ministers. Man werde am 29. Februar sehen, ob das ausreichend ist, was Alois Stöger vorlegt. Das zu beurteilen werde dann aber nicht seine Aufgabe sein, sondern jene der Verhandler, betonte Lopatka.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: Pensionisten
Politik

Bundeszuschuss zu Pensionen: Ministerien sind uneins

Das Finanzministeriums weist für 2015 ein leichtes Sinken des Zuschusses aus, das Sozialressort spricht hingegen von einem leichten Anstieg.
Budget: Niedrige Zinsen und Pensionskosten bessern Bilanz 2015 auf
Politik

Budget: Niedrige Zinsen und Pensionskosten bessern Bilanz auf

Der Bund hat im Vorjahr mit 74,589 Milliarden Euro etwas weniger ausgegeben als geplant.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.