Bei iMessage und Telefonie-App FaceTime seien den Geschworenen zufolge Patente von VirnetX zur sicheren Kommunikation verletzt worden.
Apple soll einer Patentfirma nach einem Gerichtsurteil 625,6 Millionen Dollar, umgerechnet 572,2 Millionen Euro zahlen. Das ist mehr als Apple an Schadenersatz von Samsung vor Gericht erstreiten konnte. Nach mehreren Revisionen wurde die Summe von anfänglichen 1,05 Milliarden Dollar auf 548 Millionen Dollar herabgesetzt.
Der in Texas verhandelte Fall drehte sich um Patente zur sicheren Kommunikation. Aus Sicht der Geschworenen wurde in dem Prozess erwiesen, dass Apple mit Diensten wie iMessage und der Telefonie-App FaceTime die Patente von VirnetX zur sicheren Kommunikation verletzte.
Apple kämpft weiter
Apple will Berufung einlegen - erneut. Und die Chancen stehen gut. Das zeigt die Vergangenheit. Es handelt sich nämlich um den zweiten Prozess in diesem Fall. VirnetX hatte 2012 in einem Prozess gegen Apple bereits 368 Millionen Dollar zugesprochen bekommen. Die Entscheidung wurde jedoch von einem Berufungsgericht aufgehoben. Im aktuellen Verfahren wurden nun auch die neueren Geräte der letzten drei Jahre miteinbezogen.
VirnetX stellt selbst keine Produkte her, sondern hat sich darauf spezialisiert, Lizenzen auf Patente zu verkaufen. Im Dezember sagte Microsoft der kleinen Firma aus dem US-Bundesstaat Nevada mit nur 14 Beschäftigten eine Zahlung von 23 Mio. Dollar zu, um einen Patentstreit zu beenden. Bereits im Jahr 2010 hatte VirnetX 200 Mio. Dollar von dem Windows-Konzern bekommen.
Die Aktie von VirnetX sprang nach Bekanntwerden der Geschworenen-Entscheidung im nachbörslichen Handel am Mittwoch um fast 90 Prozent hoch. "Wir sind überrascht und enttäuscht von der Entscheidung und wir werden in Berufung gehen", erklärte Apple in einer vom Finanzdienst Bloomberg zitierten Reaktion.
(APA/DPA/Red.)