Derzeit beschränkt sich die Unterstützung der nahezu 30 Unternehmen aus der Tech-Branche auf gemeinsame Briefe. Das kann sich aber noch ändern.
Apple ist nicht mehr alleine im Kampf gegen das FBI. Mittlerweile haben sich über 30 Unternehmen - darunter Facebook, Google, Microsoft, Amazon, Ebay und Intel - zusammengeschlossen, um Apple vor Gericht zur Seite zu stehen. Dafür reichten sie vor Gericht mehrere gemeinsame Briefe ein, worin sie argumentieren, dass Unternehmen nicht gezwungen werden dürften, die Sicherheit ihrer Produkte zu schwächen - und dass die Forderungen des FBI auch keine rechtliche Grundlage hätten.
Apple wurde per Gerichtsbeschluss angewiesen, dem FBI beim Entsperren eines iPhones 5C zu helfen, das von dem Attentäter von San Bernardino genutzt worden war. Er und seine Frau hatten 14 Menschen in der kalifornischen Stadt getötet. Das Paar, das die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) unterstützt haben soll, starb bei einer Schießerei mit der Polizei. Die Behörden wollen vor allem, dass Apple per Software-Eingriff die Funktion aushebelt, die den Inhalt eines Telefons löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird.
Der Staatsanwalt von San Bernardino, Michael Ramos, unterstützte in seinem Brief in der Nacht auf Freitag hingegen die FBI-Forderungen und lieferte dafür auch eine neue Begründung. Es sei möglich, dass das iPhone Informationen über einen eventuellen Virus enthalte, den der Attentäter als Angestellter der Stadtverwaltung in die IT-Systeme von San Bernardino eingeschleust haben könnte. Ramos lieferte keine weiteren Details dazu. Außerdem erhoffe er sich von der Analyse der Daten aus dem iPhone Hinweise auf einen möglichen dritten Attentäter.
Doch bei der Anhörung vor dem US-Kongress gab FBI-Direktor Comey auch erstmals offen zu, dass die von Apple verlangte Software auch dazu genützt werden würde, andere iPhones zu entsperren. Somit geht es nicht um die Privatsphäre von möglichen Straftätern, sondern für jeden einzelnen Bewohner.
(APA/DPA/Red.)