Bernhard Freiberger setzte sich in Rattenberg durch. Die Grünen hingegen werden weiterhin ohne Bürgermeistersessel bleiben.
Innsbruck. Rattenberg im Bezirk Kufstein wird künftig von einem FPÖ-Bürgermeister regiert: Bernhard Freiberger setzte sich bei der Stichwahl am Sonntag in der mit 414 Einwohnern kleinsten Stadt Österreichs gegen seinen ÖVP-Kontrahenten, Amtsinhaber Martin Götz, durch. Freiberger bekam 54,47 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,94 Prozent.
Die FPÖ stellt somit künftig erstmals zwei Ortschefs: jenen in Rattenberg sowie in Jochberg im Bezirk Kitzbühel mit Günter Resch. Der bisher einzige FPÖ-Bürgermeister in Tirol, Nationalratsabgeordneter und Ex-Landeschef Gerald Hauser, unterlag bei der Stichwahl in St. Jakob im Defereggen (Bezirk Lienz) dem ÖVP-nahen Ingo Hafele, der auf 61,62 Prozent kam.
Die Grünen hingegen werden weiterhin ohne Bürgermeistersessel bleiben – Gabriele Kapferer-Pittracher verlor mit 39,54 Prozent der Stimmen die Stichwahl gegen Christian Abenthung von der Liste Gemeinsam für Axams, eine Namensliste unter ÖVP-Flagge.
Erfolgreich verliefen die Stichwahlen für die SPÖ, alle drei Kandidaten setzten sich durch. In Hainzenberg im Zillertal gewann Amtsinhaber Georg Wartelsteiner mit 50,42 Prozent der Stimmen, in Stumm im Zillertal der Herausforderer Fritz Brandner mit 53,12 Prozent. In Telfes im Stubaital siegte der alte und neue Bürgermeister, Georg Viertler, mit 55,25 Prozent.
ÖVP dominierende Partei
Eine Stichwahl war in 20 Gemeinden notwendig geworden, weil keiner der Kandidaten bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 28. Februar die absolute Mehrheit erlangt hatte. Insgesamt konnte die ÖVP ihre Vormachtstellung mit zum Teil eindeutigen Ergebnissen in größeren Gemeinden und Bezirkshauptstädten verteidigen, nur in Lienz und Kufstein gab es Verluste. (kb)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2016)
