Van der Bellen wünscht sich Hofer als Gegner in Stichwahl

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Der grüne Hofburg-Kandidat will keine blaue Beteiligung. Allgemein würden Koalitionen von mehr als zwei Parteien künftig auch auf Bundesebene zum Alltag gehören.

Wien. Dreierkonstellation, Minderheitsregierung: Der grüne Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen würde so ziemliche jede Regierungsvariante angeloben. Mit einer Ausnahme: Van der Bellen bleibt dabei, dass die FPÖ in der Regierung nichts zu suchen hat. „Es gibt nach meinem Dafürhalten in Österreich eine einzige tatsächlich europafeindliche oder integrationsfeindliche Partei; das ist die FPÖ“, sagt der ehemalige Grünen-Chef am Sonntag zur Austria Presse Agentur.

Eine Regierung mit der ÖVP an der Spitze, auch unter Sebastian Kurz, sei für Van der Bellen selbstverständlich denkbar. Allgemein würden Koalitionen von mehr als zwei Parteien künftig auch auf Bundesebene zum Alltag gehören. Aus Salzburg sei ihm berichtet worden, dass es zur Entspannung beitragen könne, „wenn sich nicht zwei Partner gegenübersitzen, die glauben, sie können nur profitieren, wenn der andere etwas verliert“. Er denke dabei keineswegs nur an Konstellationen unter grüner Beteiligung, betonte er.

Beim Thema Flüchtlinge zeigte Van der Bellen Verständnis dafür, „dass es nicht geht, dass Schweden, Deutschland, Österreich allein die Verantwortung übernehmen“ und „dass es diesen drei Ländern reicht“. „Der Zorn sollte sich aber nicht gegen die Flüchtlinge richten, sondern gegen die anderen 25 Mitgliedstaaten der Union.“

Hofer als Wunschgegner

Einen Wunschkandidaten für die Stichwahl hat Van der Bellen, und zwar ausgerechnet FPÖ-Kandidat Norbert Hofer. „Weil hier klare Positionierungen aufeinandertreffen“, sagt er. „Einer, der sozusagen den alten Nationalstaat wieder will, und jemand wie ich, der glaubt, dass Österreich in einer, nicht genau in dieser, aber in einer Europäischen Union gut aufgehoben ist.“ (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2016)

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