Die israelische Firma "Cellebrite" soll bei der Entschlüsselung helfen. Bei Erfolg wäre Apple nicht mehr in der Pflicht dem FBI zu helfen.
Die israelische Firma Cellebrite hilft laut einem Medienbericht der US-Bundespolizei FBI bei der Entschlüsselung des iPhones. Sollte Cellebrite erfolgreich sein, würde das FBI die Unterstützung von Apple nicht mehr benötigen, schrieb die Zeitung "Yedioth Ahronoth" am Mittwoch.
Die US-Behörden wollen ein iPhone entsperren, das von einem Attentäter bei dem Anschlag im kalifornischen San Bernardino genutzt wurde. Damals starben 14 Menschen.
Ursprünglich wollten die Behörden den US-Konzern per Gerichtsbeschluss dazu zwingen. Apple weigert sich allerdings. Bei der Keynote, bei der das iPhone SE und der kleine Bruder des iPad Pro vorgestellt wurde, zeigte sich Tim Cook ungewöhnlich kämpferisch. Er kündigte an, den Streit mit dem FBI bis zur höchsten Stelle auszufechten. Es sei an der Zeit sich zu wehren, denn es gäbe einen Punkt, an dem man sich fragen muss, wie viele Daten eine Regierung über die Menschen haben dürfe. Kurz darauf wurde bekannt, dass die Hopkins-Universität angeblich eine Lücke in der Software gefunden habe.
Am Dienstag hatte die US-Regierung dann überraschend eine Gerichtsanhörung verschoben und erklärt, eine nicht näher beschriebene "dritte Partei" habe ihre Hilfe beim Knacken des Smartphones angeboten.
Apple setzt den Sparstift an: Kleine Displays, kleine Preise
Cellebrite lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Das Unternehmen ist eine Tochter von Sun Corp aus Japan und bekannt für seine Software, die die Datenwiederherstellung bei mobilen Geräten unterstützt.
Nach dem Attentat in Minnesota, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen, wurde vom FBI ein iPhone sichergestellt. Es konnte bislang nicht entsperrt werden.
Die Unabhängigkeit zu Apple hat sich das FBI aktuellen Berechnungen zufolge eine Million Dollar kosten lassen. Eine laut FBI-Direktor Comey sinnvolle Investition.