Spenden-Angaben: "Kann sich nur um Gag handeln"

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Van der Bellens Wahlkampfmanager bezweifelt die Angaben der übrigen Kandidaten. SPÖ und ÖVP weisen die Vorwürfe zurück.

Der Wahlkampfmanager von Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen zweifelt an der von den übrigen Kandidaten angegebenen Höhe ihrer Sach- und Geldspenden. Bei den von Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Nobert Hofer (FPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) offengelegten Zahlen "kann es sich nur um einen Gag handeln", erklärte Lothar Lockl am Montag.

Er frage sich, ob denn irgendjemand ernsthaft glaube, "dass Van der Bellen mehr Plakate, mehr Inserate, größere Veranstaltungen oder mehr Personalressourcen zur Verfügung hat als Herr Hofer, Herr Hundstorfer und Herr Khol". Denn tatsächlich habe das Team Van der Bellen bisher etwa noch kein einziges Inserat geschalten. "Allein die Auflistung der bisher geschalteten Inserate von Mitbewerbern zeigt, dass einzelne Budgetangaben nicht stimmen können", so Lockl. "Die Nennung von Fantasiezahlen, die im Nachhinein korrigiert werden müssen, sind nicht geeignet, das Vertrauen in die Politik zu erhöhen. Es würde der politischen Kultur gut tun, mehr Seriosität an den Tag zu legen."

Die Präsidentschaftskandidaten haben bis zum Sonntag vor der Wahl - wie gesetzlich vorgeschrieben - ihre Sach- und Geldspenden offengelegt. Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen haben jeweils um die 2 Millionen Euro von FPÖ bzw. Grünen gemeldet. Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) halten vorerst bei je rund 1,6 Mio. Euro aus ihren Parteien. Irmgard Griss kommt auf etwas mehr als 800.000 Euro - aus Privatspenden.

Hundstorfer und Khol weisen Vorwurf zurück

Das Team von Hundstorfer wies den Vorwurf Lockls umgehend zurück. Der Unterschied liege darin begründet, dass verschiedene, schon abgehaltene Veranstaltungen, die von SPÖ-Landes- oder Bezirksorganisationen für Hundstorfer organisiert wurden, noch nicht abgerechnet bzw. in der Spendenliste noch nicht aufgelistet seien. Dies werde erst im Nachhinein geschehen. Ebenso werde etwa auch die von der SPÖ-Wien am Freitag organisierte Abschlussveranstaltung erst nach dem Wahltag abgerechnet werden, hieß es aus dem Wahlkampfbüro. Im Gegensatz dazu habe offenbar der Verein Van der Bellens von den Grünen vorab eine Summe überwiesen bekommen. 

Auch bei den vom Verein "Mit Andreas Khol. Für Österreich" offengelegten Zahlen handelt es sich "keinesfalls um einen Gag", so Khols Team. "Alle gesetzlichen Bestimmungen werden auf Punkt und Beistrich erfüllt. Die gestern bekannt gegebenen Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 15. April." Die endgültigen Spenderlisten und Gesamtzuwendungen durch die ÖVP werden - gemäß den gesetzlichen Vorschriften - binnen drei Monaten dem Wirtschaftsprüfer zur Überprüfung und Unterzeichnung vorgelegt und anschließend dem Rechnungshof übermittelt, hieß es in der Aussendung. Außerdem werde der Verein zusätzlich eine vollständige Liste der Geld- und Sachspenden bereits zwei Wochen nach der Wahl veröffentlichen.

Angaben der Kandidaten
Angaben der Kandidaten(c) APA

(APA)

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