ÖFB-Cupfinale: Krönung der Überraschungssaison

SOCCER - BL, Admira vs Rapid
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Admira will den ersten Titel seit 50 Jahren feiern. Endspielgegner Salzburg ist auf der Jagd nach dem Triple-Double, der Einsatz von Erfolgsgarant Jonatan Soriano ist aber fraglich.

Klagenfurt. Ohne „Rucksack“ geht Admira im Cupfinale von Klagenfurt gegen Salzburg (20.30 Uhr, live ORF eins) auf den ersten Titel seit 50 Jahren los. Einen Europacupplatz haben die Niederösterreicher über die Bundesliga sicher, nun will man der Überraschungssaison die Krone aufsetzen. Salzburg-Trainer Oscar García zeigte Respekt: „Es wäre ein großer Fehler, jetzt schon an das mögliche Triple-Double zu denken.“

Die klare Favoritenrolle der Salzburger, die als erstes Team Meistertitel und Cupsieg in drei Saisonen en suite holen könnten, ist unbestritten. Doch im Lauf der Meisterschaft machte es die Admira den Salzburgern meist nicht leicht. Abgesehen vom 0:8-Debakel am 17. Oktober konnte Salzburg nie mit mehr als einem Tor gewinnen, im ersten Saisonduell musste sich der Meister in der Südstadt gar mit einem 2:2 begnügen.

„In den Duellen der heurigen Meisterschaft waren drei sehr eng, deshalb haben wir auch Chancen, den Cup zu gewinnen“, meinte Admira-Trainer Ernst Baumeister. „Wir haben unser erstes Ziel, die Europacupteilnahme, erreicht, jetzt müssen wir im Cupfinale keinen Rucksack tragen.“ Für Baumgartner ist es das letzte Spiel als Chefcoach der Niederösterreicher, er tritt zugunsten des bisherigen Ko-Trainers, Oliver Lederer, ins zweite Glied zurück.

Lobhudelei aus Salzburg

Lederer wiederum sieht sein Team trotz einer unerwartet guten Saison mit Platz vier noch nicht satt. „Die Frage nach der Müdigkeit stellt sich nicht. Wir hauen alles raus, was noch überbleibt“, kündigte der 38-Jährige an. Schließlich habe man im Saisonfinish dem Druck nicht wie erhofft ganz standhalten können. „Wir haben den absoluten Stresstest nicht bestanden“, meinte Lederer.

Zumindest verbal versuchte man in Salzburg, den Gegner, der auf dem Weg ins Finale unter anderem Rapid ausgeschaltet hat, mit sanften Worten einzulullen. „Die Admira hat eine überragende Saison gespielt, spielt einen hervorragenden Fußball“, erklärte Sportdirektor Christoph Freund. Offensivmann Valon Berisha stieß ins gleiche Horn: „Die Admira hat eine gute Saison gespielt. Fast jedes Match in dieser Saison war spannend gegen sie. Wenn wir sie spielen lassen, dann werden sie das auch machen“, erklärte der norwegische Teamspieler.

Ähnliches war auch von Oscar García zu vernehmen: „Ich habe großen Respekt vor der Admira. Es wird ein schwieriges Spiel. Sie haben einen sehr guten letzten Teil der Saison gespielt. Sie wissen, wie man Fußball spielt, und sie ändern ihre Spielanlage gegen keinen Gegner.“ Auf dem Weg zum 18. Salzburger Sieg in einem Cupspiel en suite muss der Coach wie schon in den vergangenen drei Ligapartien aber möglicherweise auf seinen Goalgetter und spanischen Landsmann Jonatan Soriano verzichten. Erst kurzfristig soll über einen Einsatz des an der Wade blessierten Stürmers entschieden werden.

Kein Penalty-Training

Oscar hält offenbar nichts davon, die Mannschaft für ein mögliches Elfmeterschießen vorzubereiten. „Es hat kein Elfmetertraining gegeben, und es wird auch keines geben“, erklärte er. Begründung: „Es geht mehr um eine mentale Situation als um die Übung.“ Auch Goalie Alexander Walke bereitet sich nicht eigens vor: „Ich werde kein Extra-Elfmetertraining und keine Videoanalyse von Elfern machen.“

Allen historischen Chancen der beiden Teams zum Trotz ist im Wörthersee-Stadion keine Rekordkulisse zu erwarten. Bis Mittwochmittag waren 10.000 Tickets abgesetzt. Man nähert sich der Zahl von 2014, als sich beim Finale zwischen Salzburg und St. Pölten 11.600 Zuschauer einfanden. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2016)

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