ÖVP unterzog sich einer "schonungslosen Analyse"

ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald
ÖVP-Generalsekretär Peter McDonaldAPA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Zu der schwarzen "Zukunftskonferenz" waren rund 70 Parteivertreter gekommen. Die Themen reichten vom Stil bis hin zu den Bünden-

Rund 70 ÖVP-Vertreter haben sich am Freitag bei der "Zukunftskonferenz" im Parlament zusammengesetzt und über die Weiterentwicklung der Partei sowie den neuen Regierungsstil diskutiert. Neuwahlen oder personelle Änderungen seien dabei kein Thema gewesen, erklärte Generalsekretär Peter McDonald im Anschluss an die nicht medienöffentliche Veranstaltung. Beschlüsse erfolgten dabei keine.

Die Zukunftskonferenz mit Teilnehmern vom Gemeinderat bis zum Regierungsmitglied wurde angesetzt, da das Ergebnis bei der Bundespräsidentenwahl ein "dramatischer Weckruf" - der ÖVP-Kandidat Andreas Khol wurde nur Vorletzter - war, stellte McDonald fest. "Uns war wichtig, dass wir eine schonungslose Analyse machen und Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen", so der Generalsekretär. Die Politik sei insgesamt in einer heiklen Phase, Veränderungen würden Angst machen und Menschen das Gefühl haben, dass sie dabei nur Passagiere seien: "Das erfordert einen neuen politischen Stil", und dies sei auch in der Regierungsarbeit zu etablieren: "Das war die einhellige Meinung in der Diskussion."

Stärkeres Zusammenrücken der ÖVP-Bünde 

Thematisch ging es dann auch um den neuen Regierungsstil, so will man alte Politrituale überdenken und neue Spielregeln und Instrumente einsetzen. Darüber will die ÖVP auch mit dem Koalitionspartner SPÖ sprechen, so McDonald. Die Änderungen im SPÖ-Regierungsteam sahen die Teilnehmer laut seinen Angaben positiv, biete sich dadurch doch die Chance auf eine neue Form der Politik.

Auch ein stärkeres Zusammenrücken der ÖVP-Bünde sowie die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und der direkten Demokratie wurden angesprochen. Strukturelle Änderungen seien dabei nicht geplant, erklärte der Generalsekretär: "Wir sehen die Bünde als Vorteil. Sie sind ein starker Schatz." Schließlich ging es auch um das "Wir-Gefühl" und den Zusammenhalt in der Volkspartei.

Die Zukunftskonferenz war ein Start, im Herbst sollen die Teilnehmer wieder zusammenkommen und in der Zwischenzeit auch eingebunden werden. Die im Vorfeld angekündigten 20 "Wildcards" gingen laut McDonald an Personen, die zwar nicht in der Parteihierarchie verankert, aber bereits etwa bei der Ausarbeitung des Grundsatzprogrammes dabei waren. Insgesamt nahmen rund 40 Männer und 30 Frauen an der Veranstaltung teil; das Regierungsteam sei fast vollständig vertreten gewesen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

�VP-BUNDESPARTEIVORSTAND IN SALZBURG: BK MITTERLEHNER (�VP)
Innenpolitik

Zukunftskonferenz: Die ÖVP auf Selbstsuche

ÖVP-Mitglieder treffen sich im Parlament, um über die Wahlniederlage und (inhaltliche) Konsequenzen zu sprechen. Die Jugend sieht dies auch als „Ventil, um zu kommunizieren, was uns wichtig ist“.
SITZUNG ARBEITSGRUPPE VERWALTUNGSREFORM: LOPATKA/SCHIEDER
Innenpolitik

Rot-schwarze Klubchefs gegen Kerns Rundumschlag

SPÖ-Fraktionschef Schieder und ÖVP-Pendant Lopatka sehen sich bei der Arbeit im Parlament von der Kanzlerabrechnung nicht betroffen. Mancher Mandatar ist anderer Meinung.
Mitterlehner und Lopatka
Politik

Mitterlehner fordert von Lopatka Ende der "Querschüsse"

ÖVP-Klubchef Lopatka hatte den neuen Kanzler mit offener Kritik empfangen. Von seinem Parteichef gibt es dafür eine Ermahnung.
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.
Innenpolitik

Mitterlehners Härtetest für den neuen Kanzler

Der Vizekanzler und ÖVP-Obmann startet mit konstruktiver Zusammenarbeit mit SPÖ-Chef Kern. Bis zum Sommer läuft bei (Wirtschafts-)Reformen die schwarze Testphase für den roten Regierungspartner.
ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald.
Innenpolitik

Regierungsteam: "ÖVP hat keinen Änderungsbedarf"

ÖVP-Generalsekretär McDonald mahnt Klubchef Lopatka: Man könne in einer Partnerschaft nicht „die rechte Hand reichen und die linke Hand zur Faust ballen“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.