Deutschland spielte gegen die Slowakei konsequent nach vorn, gewann 3:0. Mann des Spiels: Julian Draxler.
Hochverdient hat Deutschland im EM-Achtelfinale die Slowakei besiegt, der 3:0-Erfolg des Weltmeisters war nie ernsthaft gefährdet. Die Mannschaft von Joachim Löw trifft nun am Samstag im Viertelfinale auf den Sieger der Partie zwischen Italien und Spanien.
Bedarf für Umstellungen nach der souveränen Gruppenphase sah Löw gegen die Slowakei keinen. Nur der glücklose Mario Götze machte Platz für Julian Draxler. Ein Glücksgriff, der Wolfsburg-Flügelstürmer sollte der Mann des Spiels werden. Auch Abwehrchef Jerome Boateng konnte trotz lädierter Wade beginnen. Er war es auch, der mit einem leicht abgefälschten Volley-Schuss die schnelle deutsche Führung besorgte (8.). Für den Verteidiger vom FC Bayern das erste Tor im 63. Länderspiel. "Wurde auch Zeit", meinte Boateng.
Deutschland ließ sich in der Folge nicht etwa zurückfallen, sondern setzte nach. Toni Kroos dirigierte, Draxler wuselte und Mittelstürmer Mario Gomez beschäftigte die slowakische Abwehr. Einzig das Toreschießen bereitete zwischenzeitlich wieder Probleme. Nach einem Foul vom slowakischen Kapitän Martin Skrtel an Gomez scheiterte Mesut Özil mit einem halbhoch und viel zu lässig geschossenen Elfmeter (13.) an Keeper Kozacik, wenig später vergab er den nächsten Hochkaräter (24.).
Wäre da nicht Manuel Neuer hätten sich die verpassten Chancen beinahe gerächt, in höchster Not musste der Bayern-Schlussmann einen Kopfball von Juraj Kucka entschärfen (41.). Im Gegenzug aber traf Gomez zum 2:0, Draxler leistete die sehenswerte Vorarbeit (43.). Der zweite Treffer so kurz vor der Pause bedeutete bereits die Vorentscheidung.
Napoli-Star Marek Hamsik hatten die Deutschen auch in Halbzeit zwei im Griff. Lediglich Kucka, der gefährlichste Mann der Slowaken, prüfte noch einmal Neuer (50.). Auf der Gegenseite durfte Draxler seinen starken Auftritt mit dem 3:0 krönen, am Fünfmeterraum vollendete er per Volley-Schuss ins kurze Ecke (63.). "Ein sehr schöner Tag für mich", erklärte Draxler. "Ich bin bin dankbar für das Vertrauen des Trainers." Am 22-Jährigen soll unter anderem Manchester United interessiert sein.
Am Ende verbuchte Deutschland 19 Torversuche, Neuer musste bei dieser EM noch immer nicht hinter sich greifen. Weiter geht es auf der schwierigeren Turnierhälfte, im Viertelfinale wartet Italien oder Spanien. Torschütze Gomez meinte: "Ich finde, dass wir auf der schöneren Seite sind." Unter Joachim Löw ("Ein ungefährdeter Sieg") hat Deutschland bei Endrunden immer mindestens das Halbfinale erreicht.
(red.)
