Murrays emotionaler Sieg im Wohnzimmer

10 07 2016 London United Kingdom Wimbledon Tennis Championships 2016 Day Thirteen Andy Murray
10 07 2016 London United Kingdom Wimbledon Tennis Championships 2016 Day Thirteen Andy Murrayimago/i Images
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Andy Murray, 29, triumphierte zum zweiten Mal in Wimbledon. Im Finale setzte sich der 29-jährige Schotte gegen den Kanadier Milos Raonic mit 6:4, 7:6 (3), 7:6 (2) durch.

London. Nach einer dreijährigen Durststrecke und drei verlorenen Finali durfte Andy Murray Sonntagnachmittag wieder über den Sieg bei einem Grand-Slam-Turniers jubeln. Der Dreisatzerfolg über Milos Raonic war gleichbedeutend mit seinem dritten Major-Triumph, dem zweiten in Wimbledon. 2013 hatte Murray als erster Brite seit Fred Perry im Jahr 1936 an der Church Road gesiegt. Nun fehlt Murray noch ein Sieg, um zur britischen Tennislegende aufzuschließen. 2012 hatte er bei den US Open seinen Premieren-Grand-Slam-Titel gewonnen.

Alle drei Major-Trophäen gewann Murray mit Ivan Lendl als Trainer, zu dem er erst vor rund einem Monat wieder zurückgekehrt war. Noch auf dem Centre-Court zeigte sich der Schotte erleichtert über seinen Triumph: „Wimbledon ist jedes Jahr das wichtigste Turnier für mich. Ich habe hier schon bittere Niederlagen einstecken müssen. Deswegen ist es sehr besonders, diese Trophäe in den Händen zu halten.“

Der 25-jährige Raonic musste sich damit trösten, als erster Kanadier überhaupt im Endspiel eines Grand-Slam-Turnieres gestanden zu sein. „Das war heute eine schwierige Aufgabe. Andy hat großartig gespielt. Er hat es verdient, dieses Finale zu gewinnen.“

Dennoch, der aufschlagstarke Raonic hat in den vergangenen zwei Wochen Eindruck hinterlassen, mit ihm wird in Zukunft zu rechnen sein. „Ich versuche jeden Tag, besser zu werden.“ Für Murray sind die Fortschritte augenscheinlich. „Er steigert sich gewaltig.“

Der Brite hatte in Wimbledon gewiss auch vom frühen Aus des Vorjahressiegers Novak Djokovic profitiert. Der Weltranglistenersten hatte das Tennis-Mekka schon Mitte des Turniers wieder verlassen müssen. Am serbischen Topfavoriten war Murray in diesem Jahr jeweils im Finale der Australian Open und der French Open gescheitert.
Das nächste große Highlight für Murray und Co. sind die Olympischen Spiele (6. bis 14. August) in Rio de Janeiro. Der Weltranglistenzweite tritt dort als Titelverteidiger an, er hatte vor vier Jahren in London (Wimbledon) triumphiert. Im Herbst wird Murray auch in Wien zu sehen sein. Er ist neben Dominic Thiem der Topstar des Stadthallenturniers. (cg/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2016)

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