Medaillenträume an der Copacabana

TABLE TENNIS - Liu Jia, photo shoot
TABLE TENNIS - Liu Jia, photo shoot(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Walter Luger)
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Österreichs Athleten wollen die Schmach von London in Rio vergessen machen, speziell die Segler rechnen sich Medaillenchancen aus. In acht Sportarten ist Österreich nicht vertreten.

Rio. In 28 Sportarten und ihren zahlreichen Disziplinen werden von 5. bis 21. August bei den 31. Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro insgesamt 306 Medaillensätze vergeben. Golf und Rugby sind neu im Programm, rund 10.500 Teilnehmer aus 206 Ländern werden antreten. Erstmals ist auch ein Flüchtlingsteam unter Flagge des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Start. In Szene gehen in der Stadt von Zuckerhut und Christus-Statue 161 Entscheidungen bei den Herren, 136 bei den Damen und neun im Mixed. Mit Barra (15 Sportstätten), Maracanã (4), Deodoro (9) und Copacabana (4) gibt es vier Sportstättenzentren (Cluster) in Rio. In den fünf Städten Manaus, Brasilia, Salvador da Bahia, Belo Horizonte und Saõ Paulo wird zudem Fußball gespielt.

Österreich ist in den Sportarten Badminton, Bogenschießen, Fechten, Gewichtheben, Golf, Judo, Kanu, Leichtathletik, Pferdesport, Radsport, Ringen, Rudern, Schießen, Schwimmen, Segeln, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnen und Volleyball vertreten, nicht aber beim Basketball, Boxen, Fußball, Handball, Hockey, Modernen Fünfkampf, Rugby und Taekwondo. Tischtennis-Ass Liu Jia wird ihre fünften Spiele bestreiten, sie ist auch Fahnenträgerin der ÖOC-Delegation bei der Eröffnungsfeier.

Große Hoffnung Segeln

Die Hoffnungen auf Medaillen ruhen bei den Spielen im brasilianischen Winter für das 71-köpfige ÖOC-Team – dem größten seit Athen 2004 – vor allem auf den Seglern. Vor vier Jahren in London war man das zweite Mal in der Olympia-Geschichte nach Tokio 1964 leer ausgegangen. „Man muss auch ehrlich sein. Es war großartig, wie viele Platzierungen wir in London unter den ersten Zehn hatten. Nur – das zählt nicht. Es zählen allein und entscheidend sind die Medaillen – und noch besser goldene, weil man dann wirklich Olympia-Sieger ist“, sagte Karl Stoss, der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC). Erfolgreichste Nation 2012 in London waren die USA vor China und Großbritannien. Das viertplatzierte Russland schrammte wegen des Nachweises von staatlich organisierten Dopings knapp an einem Olympia-Bann in Brasilien vorbei. In der Leichtathletik fehlt Russland wegen der Suspendierung durch den Weltverband gänzlich. Für die anderen Sportler gelten strenge Auflagen, zahlreiche haben keine Akkreditierung bekommen. Traditionell beginnen die Fußballturniere für Frauen und Männer bereits zwei Tage vor der Olympia-Eröffnungsfeier, als erste rot-weiß-rote Athletin wird am Freitag Bogenschützin Laurence Baldauff in der Qualifikation im Einsatz sein.

Die Gesamtkosten der ersten Olympischen Spielen in Südamerika belaufen sich auf 39 Milliarden Reais (10,67 Milliarden Euro). 7,4 Milliarden Reais (2,03 Milliarden Euro) entfallen auf die Sportstätten, der Großteil ist in die Infrastruktur geflossen. 85.000 Sicherheitskräfte – 47.000 Polizisten und 38.000 Soldaten – sollen die olympische Familie und die mehr als eine halbe Million erwarteter Touristen schützen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2016)

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