Kunstschatz

Kunstschatz im Iran, Texte über starke Frauen.

Manche Geschichten sind wie kleine Schätze. In dieser Ausgabe ist das zum Beispiel die feine Reportage von unserem Mitarbeiter Martin Gehlen. Er traf in Teheran den Chef des dortigen Museums für Gegenwartskunst, der sein Glück dieser Tage kaum fassen kann. 40 Jahre lang war eine der bedeutendsten Sammlungen westlicher Gegenwartskunst außerhalb Europas und der USA im Keller des Teheraner Museums gebunkert. Die weltberühmten Werke von Pablo Picasso, Edvard Munch oder Andy Warhol waren verpönt, das iranische Regime sah sie als Ausdruck westlicher Dekadenz. Nun gehen Teile der sogenannten Farah-Diba-Sammlung und 30Arbeiten iranischer Künstler erstmals auf Reisen, sie werden ab Dezember in Berlin zu sehen sein, ab März im römischen MAXXI-Museum. Einen Österreich-Bezug gibt es auch: Max Hollein, seit Kurzem Direktor des Fine Arts Museum in San Francisco, war einer der Ideengeber für diesen kulturellen Austausch.

Besonders viele starke Frauen haben es in diese Ausgabe geschafft. Da ist zunächst einmal die Titelgeschichte über solo reisende Frauen. Zahlen diverser Reiseanbieter zeigen nämlich nicht nur, dass das Alleinreisen generell zunimmt, sondern auch, dass sich seit Kurzem offenbar mehr Frauen allein auf Weltreise begeben. Zwei davon haben uns erzählt, wieso sie das tun oder getan haben.

Kunstkritikerin Almuth Spiegler ist ins Salzkammergut gereist und hat neue Ausstellungen am Wolfgang- und Attersee besucht, die starke Frauen und Künstlerinnen der Wiener Moderne in den Mittelpunkt rücken. Und Feuilleton-Redakteurin Katrin Nussmayr hat sich mit dem Phänomen des Gender Pricing beschäftigt und sich gefragt, wie oft es vorkommt, dass (quasi-)identische Produkte für Männer und Frauen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Gar nicht mal so oft, fand sie heraus. Dafür hat die sogenannte Pink Tax auch ihre entsprechende Umkehrung in Blau.

anna.wallner@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.