Hofer-Anhänger

Mit Hofer kommt man weit herum, hier im Bezirk Perg
Mit Hofer kommt man weit herum, hier im Bezirk PergThomas Vieregge
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Der Sommer war noch groß, und die Sonne stand hoch, da warf der Wahlkampf erste Schatten.

Kein Wanderer, kein Konzert- und Kirtagsbesucher war vor den amikalen Annäherungen und jovialen Zudringlichkeiten der Kandidaten sicher. Quasi im Urlaub, wie nebenbei und mit guter Laune, um das Wohlwollen der Wähler zu werben – das hatte etwas Heiteres, Bukolisches, ja, Spielerisches, so als ginge es bei der Wahl des Ersatzmonarchen in der Hofburg um das Amt eines Faschingsprinzen oder eines Fußballpräsidenten.

Nun aber, da der Herbst unweigerlich sein Kommen ankündigt, die Blätter allmählich von den Bäumen rieseln und die Wiederholung der Stichwahl nolens volens näher rückt, sind gleichsam über Nacht die Dreiecksständer aus dem Boden geschossen und die Plakate mit den Parolen-Klassikern aus der Mottenkiste der Wahlwerbung vom Himmel gefallen, die Slogans von Macht und Kontrolle oder vom Ansehen in der Welt. Hundertmal erprobt und bewährt – und doch arg betulich. Andererseits: Was soll einem bei der dritten Wahl binnen sechs Monaten schon großartig Originelles einfallen?

Marktschreierisch verkünden derweil Kleintransporter im ganzen Land: „Ich bin ein Hofer-Anhänger.“ Zufall, Gag oder verdeckte Wahlwerbung? Ob dies den Kunden des Supermarktdiscounters konveniert, ob es mit ihren politischen Ansichten korreliert? (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2016)

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