Paralympics als Erfolgsgeschichte

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Österreichs Sportler eroberten in Rio neun Medaillen, die Erwartungen wurden damit übertroffen. Ein tödlicher Unfall beim Radrennen überschattete die Spiele.

Rio de Janeiro/Wien. Natalija Eder und Günther Matzinger haben die Medaillenzahl des österreichischen Teams bei den Paralympics nochmals in die Höhe geschraubt. Nach Bronze im Speerwurf durch die sehbehinderte Steirerin bzw. im 400-m-Lauf durch den Salzburger hielt das ÖPC-Aufgebot bei einer Goldmedaille sowie je vier Mal Silber und Bronze.

Nachdem am Vorabend Goldmedaillengewinner Pepo Puch sein Kür-Silber gefeiert und im Österreich-Haus auch die Gratulation des IPC-Präsidenten, Philip Craven, entgegengenommen hatte, eroberten Eder und Matzinger wie schon vier Jahre zuvor Edelmetall. Eder gelang das mit der persönlichen Bestmarke von 40,49 Meter, dem ersten 40-m-Wurf ihrer Karriere. „Ich bin überglücklich. Von dem Vierziger habe ich schon so lang geträumt, jetzt hab' ich ihn geschafft. Und so auch den österreichischen Rekord“, freute sich die gebürtige Weißrussin. Sie war in London 2012 ebenfalls Dritte gewesen. Matzinger, dessen rechter Unterarm fehlgebildet ist, hat im Finale seine Saisonbestmarke um fast eine Sekunde auf 48,95 Sekunden unterboten und wurde nach dem Sieg in London diesmal Dritter. „Das Feld ist enorm dicht, es war eines der engsten Rennen, das ich je erlebt habe. Bronze ist fast so viel wert wie Gold“, meinte der 29-Jährige. Nach den gesundheitlichen Problemen (Bandscheibenvorfall, Oberschenkelblessur) in dieser Saison sei er stolz auf seinen dritten Rang.

Positive Bilanz

Mit neun Stück Edelmetall durch das 27-köpfige Aufgebot wurden die Erwartungen von Walter Pfaller, dem Chef de Mission des ÖPC, übertroffen. Der Salzburger hatte auf sechs bis acht Medaillen gehofft. Dass die 13 Medaillen von London (4-3-6) nicht erreicht wurden, lag auch an der manche Österreicher benachteiligenden Zusammenlegung von Klassen und der Streichung von Bewerben, etwa des 800-m-Rennens für Titelverteidiger Matzinger.

Überschattet wurden die Spiele von einem tragischen Todesfall beim Radsport. Der Iraner Bahman Golbarnezhad stürzte am Samstag auf einer Abfahrt des Straßenrennens, er fiel auf den Kopf und mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort erlag der 48-Jährige seinen Verletzungen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2016)

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