Rapid hält Anschluss an die Spitze, Vereinsikone Steffen Hofmann aber wird von einem Talent in die Reservistenrolle gedrängt. Nun wartet der ÖFB-Cup, ein Bundesligaduell eröffnet heute die zweite Runde.
Wien/St. Pölten. 12:0 lautet Rapids Torverhältnis nach vier Bundesligapartien im Allianz-Stadion. Die Heimspiele brachten bisher ein Remis und drei Siege, zuletzt am Sonntagabend ein 3:0 gegen Mattersburg. „Was diese Statistik betrifft, kann es gern so weitergehen“, meinte Coach Mike Büskens. Auswärts agierte Rapid aber weit weniger euphorisch (vier Spiele, fünf Punkte), so ergibt sich nach acht Runden Tabellenplatz drei.
In der neuen Heimstätte findet sich auch Tamas Szanto immer besser zurecht. In den jüngsten drei Partien hinterließ der 20-jährige Ungar bei Büskens einen dermaßen guten Eindruck, dass ihn dieser im Mittelfeld Vereinsikone Steffen Hofmann vorzog. Szanto habe „eine gute Bodenhaftung“, urteilte der Coach. „Er hat uns in keinem seiner Spiele auch nur im Ansatz enttäuscht.“ Nachdem er gegen Mattersburg seinen zweiten Saisontreffer erzielt hatte, sagte der ungarische Nachwuchsteamspieler: „Der Trainer hat mich aufgestellt und ich versuche, jede Minute, die ich spiele, zu genießen.“
In der Reservistenrolle von Hofmann sieht Büskens kein Problem. Für den 36-Jährigen sei der Zug auch noch lang nicht abgefahren. „Steffen war wichtig für den Verein, ist wichtig und wird weiterhin wichtig bleiben.“ Den angestammten Platz im offensiven Mittelfeld hat der Deutsche aber zumindest vorerst an Szanto verloren. Büskens erklärte: „Darum beneiden uns viele, auf einer Position so viel Qualität zu haben.“
Während Rapid wie die anderen Bundesliga-Topteams erst am Mittwoch im ÖFB-Cup im Einsatz ist, kommt es schon heute zum Duell der Ligakonkurrenten St. Pölten und Ried (19 Uhr, live fussballoesterreich.at). Die Oberösterreicher haben im Cup zuletzt kein Losglück, müssen schon zum dritten Mal in Serie in Runde zwei gegen einen Bundesligaklub antreten. Nach einem schwachen Saisonstart sind die Rieder aber wieder im Aufwind, feierten zuletzt zwei Siege, darunter einen 3:2-Erfolg beim heutigen Gegner. „Die Stimmung im Team ist natürlich super“, erklärte Coach Christian Benbennek. Außerdem haben die Innviertler noch eine Rechnung offen, 2014 unterlagen sie im Viertelfinale St. Pölten 1:2. (joe)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2016)