"Stark gehandicapt": Vorarlbergs SPÖ-Landesparteichef tritt ab

Michael Ritsch
Michael Ritsch (c) Clemens Fabry
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Michael Ritsch begründet den Schritt mit seinem gesundheitlichen Zustand. Klubobmann will er bleiben. Seine Nachfolgerin wird Gabi-Sprickler-Falschlunger.

Der langjährige SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ritsch hat am Freitag seine Funktion mit sofortiger Wirkung zurückgelegt. Ritsch begründete diese Entscheidung mit seinem gesundheitlichen Zustand. Seine Nachfolge tritt die bisherige Stellvertreterin Gabi-Sprickler-Falschlunger an.

Im Hypo-Untersuchungsausschuss beerbt Geschäftsführer Reinhold Einwallner Ritsch als Vorsitzenden. Einen entsprechenden Antrag bezüglich Hypo-Ausschuss wird der SPÖ-Landtagsklub am kommenden Mittwoch einbringen.

Klubobmann will der seit Ende Juli an den Folgen einer Bandscheibenoperation laborierende Politiker bleiben, teilte die SPÖ in einer Aussendung mit. Er werde sich auch auf seine Aufgabe als Bregenzer Sportstadtrat konzentrieren, bei der Landtagssitzung am kommenden Mittwoch werde er aber noch nicht anwesend sein können.

"Nicht möglich, bis zu 70 Stunden/Woche zu arbeiten"

Ritsch wurde Ende Juli operiert. Bei der Operation mussten zwei Bandscheibenprothesen eingesetzt werden. Der Eingriff sei kompliziert gewesen und erfordere eine "weit längere Genesungsdauer als geplant". "Ich bin aufgrund dieses schweren Eingriffs stark gehandicapt", begründete Ritsch seine Entscheidung.

Bereits drei Wochen hat Ritsch nach seiner Operation im Krankenhaus verbracht, weitere vier auf Reha. Langes Stehen und Sitzen sei ihm nach wie vor ärztlich untersagt, bis die Bandscheibenprothesen vollständig eingewachsen seien, dauere es voraussichtlich noch bis Februar 2017, betonte der Sozialdemokrat. Darum sei es "in den kommenden Monaten nicht mehr möglich, wie bisher bis zu 70 Stunden pro Woche zu arbeiten und die Vielzahl an Aufgaben zu 100 Prozent zu erledigen".

Der 48-Jährige sprach seiner Nachfolgerin Sprickler-Falschlunger sein volles Vertrauen aus. Mit ihr übernehme eine "sehr erfahrene Politikerin" den Landesparteivorsitz. Die Dornbirner Ärztin wird sich auch beim Parteitag im März 2017 als Kandidatin der Wahl zur Vorsitzenden stellen. Die 60-Jährige tritt damit in die Fußstapfen ihres Vaters Karl Falschlunger, der dieses Amt von 1993 bis 1995 innehatte.

(APA)

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