Platter: "Lassen uns von den Grünen nicht drohen"

Mindestsicherung: Platter mahnt Grüne zur Einhaltung von Beschlüssen
Mindestsicherung: Platter mahnt Grüne zur Einhaltung von BeschlüssenAPA/BARBARA GINDL
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Tirols Landeshauptmann mahnt seinen Koalitionspartner zur Einhaltung der Beschlüsse zur Mindestsicherung.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) weist die Drohung der Bundes-Grünen wegen der Mindestsicherungs-Pläne zurück. Er pochte am Montag auf die Einhaltung der "gemeinsamen Beschlüsse" und betonte: "Die Tiroler Volkspartei lässt sich von niemandem und schon gar nicht von den Bundesgrünen drohen und unter Druck setzen".

Grünen-Sozialsprecherin Judith Schwentner hatte den ÖVP-Koalitionspartnern in den westlichen Bundesländern mit "massiven Problemen" gedroht, sollte der Weg bei der Mindestsicherung fortgesetzt werden. Eine Deckelung bei 1500 Euro sowie die "Mindestsicherung light" werde es mit ihrer Partei nicht geben.

Platter erklärte dazu, die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung habe bei ihrer Herbstklausur einstimmig einen eindeutigen Beschluss zu einer künftigen 15a-Vereinbarung mit dem Bund gefasst. Er gehe davon aus, "dass sich die Tiroler Grünen daran halten werden". Gemäß dem Beschlusstext werde das Land Tirol bei einer Einigung aller Bundesländer zur Mindestsicherung die Vereinbarung mittragen und übernehmen.

"Wollen niemanden in seiner Regierungsverantwortung festbinden"

Platter betonte zudem, dass die ÖVP "niemanden in die Regierungsverantwortung in Tirol gezwungen" habe und auch "niemanden in seiner Regierungsverantwortung festbinden" könne und wolle. "Regieren heißt Verantwortung für Tirol und seine zukünftige Entwicklung zu übernehmen, auch wenn das manchmal schwierige Entscheidungen bedingt", erklärte der Landeschef. In Tirol wurde die Regierungskoalition zwischen der Tiroler Volkspartei und den Tiroler Grünen vereinbart und nicht zwischen der Tiroler Volkspartei und den Bundesgrünen, richtete Platter der Öko-Partei auf Bundesebene aus.

Auf fruchtbaren Boden fiel Schwentners Äußerung bei Tirols Grünen-Soziallandesrätin Christine Baur. "Sollte sich die Bundes-ÖVP bei Mindestsicherung light und der Deckelung von 1500 Euro durchsetzen, dann wäre für uns das Ende der grünen Fahnenstange erreicht", sagte Baur der "Tiroler Tageszeitung". Die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe teilte indes über ihren Sprecher mit, dass ihre Position zur Mindestsicherung immer noch dieselbe sei wie bei der Regierungsklausur Anfang September. Felipe hatte damals wie Platter auf eine einheitliche Bundes-Regelung gedrängt. Auf die Frage, ob das Akzeptieren einer bundesweiten Regelung nicht auch ein Einverständnis der Tiroler Grünen mit einem 1500 Euro-Deckel bedeute, hatte sie betont, dass die "Umsetzung in Gesetzen" dann dem Landtag obliege.

(APA)

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