Samsungs aktuelle Smartwatches, die Gear S2 und die Gear S3 sind künftig auch mit iOS-Geräten kompatibel. Es gibt aber Einschränkungen.
Die smarten Uhren der Südkoreaner basieren auf der hauseigenen Software Tizen. Nachdem die Gear-Modelle zu Beginn exklusiv mit Samsung-Geräten kompatibel waren, änderte das Unternehmen 2015 seine Strategie. Seit der Internationalen Funkausstellung in Berlin konnten die Uhren auch mit Android-Geräten gepaart werden. Jetzt hat Samsung mitgeteilt, dass künftig auch iPhones die Gear S2 und Gear S3 ansteuern können. Aber es gibt auch Einschränkungen.
Im Apple App Store gibt es bereits die Anwendung Gear S, womit iOS-Nutzer die Gear S2 und S3 nutzen können. Nicht nur das iPhone, sondern auch das iPad und der iPod Touch sollen sich mit den Gear-Modellen verknüpfen lassen.
Eigentlich braucht es nicht viel. Das zeigt Samsung aktuell bei der Gear S2, die es in zwei verschiedenen Ausführungen gibt. Ein Armband, eine Uhr in schickem Design und eine komfortable Aufladestation. Fertig sind die Zutaten für eine gute Smartwatch. Ganz so einfach ist es aber nicht. diepresse.com/Barbara Grech Zwar haben sich die Südkoreaner bei den Uhren endlich von der Samsung-Exklusivität verabschiedet, nur um bei den Armbändern wieder nur eine eigene Lösung anzubieten. Der Tausch ist simpel, aber die Auswahl ist eingeschränkt. Ein Minuspunkt, den man aber auszumerzen weiß. diepresse.com/Barbara Grech Bei der Software beharrt man zwar nach wie vor auf eine eigene Lösung, hat sie aber zum Marktstart bereits für alle Android-Geräte angepasst. Kürzlich erfolgte die Meldung, dass auch eine iOS-Kompatibilität folgen soll. Und hier wird der eingangs erwähnte Minuspunkt hinsichtlich der proprietären Armbänder wieder ausgemerzt. diepresse.com/Barbara Grech Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber Samsung ist hier tatsächlich eine edle Smartwatch gelungen, bei der man keine Abstriche bei der Funktionalität machen muss. Außerdem ist die Gear S2 wasserdicht und staubfest. Nur wenige Smartwatches konnten diese Funktion bieten. Spätestens beim Duschen hat man aus eigenen Sicherheitsbedenken die Uhr abgenommen. Oftmals wurde sie dann im Bad vergessen. Persönliche Meinung: Bei Uhren lege ich persönlich sehr viel Wert darauf, dass sie als Arbeitsgerät einiges aushalten. Der selbe Maßstab gilt dann auch bei Smartwatches. diepresse.com/Barbara Grech Das aus Edelstahl und Gorilla-Glass gefertigte Gehäuse gibt der Uhr ein hochwertiges Aussehen, das sich auch nach einigen Tagen durchgehenden Tragens bezahlt macht. Am Tisch anecken oder sonstige Ungeschicklichkeiten verzeiht die Uhr ohne Kratzer. diepresse.com/Barbara Grech Der Tragekomfort der Gear S2 ist gut. Die Qualität der Kautschukbänder ist in Ordnung, aber nichts Besonderes. Die Uhr selbst ist mit einem Gewicht von knapp 45 Gramm angenehm leicht. Manchmal vergisst man beinahe, dass man eine Uhr trägt. Spätestens nach einer Stunde wird man aber daran wieder erinnert, nämlich, wenn man sich wieder bewegen soll. diepresse.com/Barbara Grech Die typischen Funktionen wie ein Pulsmesser dürfen auch bei einer Gear S2 nicht fehlen. Die Abweichungen zu einem marktüblichen Pulsmesser sind bei hohem Puls, zum Beispiel direkt nach dem Sport, relativ groß. Bei Ruhepuls hingegen nicht. Hier scheint die Messung akurat zu sein. Zusätzlich unterstützt das Gerät NFC, Bluetooth und WLAN. diepresse.com/Barbara Grech Die Auflösung beträgt auf dem 1,2 Zoll großen Bildschirm 360 x 360 Pixel. Hinsichtlich der Darstellung gibt es nicht viel auszusetzen, obwohl es nach wie vor keinen Spaß macht längere E-Mails auf einem derart kleinen Bildschirm zu lesen. Als verlängerter Arm eines Smartphones schon eher. Vor allem für Frauen, die ihre Geräte in Handtaschen aufbewahren und nicht bei jedem Pieps nach dem Gerät kramen wollen. diepresse.com/Barbara Grech Die Ortung funktioniert ebenfalls einwandfrei. Technisch gesehen ist die Gear S2 keine allzu große Weiterentwicklung. diepresse.com/Barbara Grech Elementare Funktionen, die aber auf keiner Uhr fehlen darf, ist "Telefon finden". Das erspart immens viele Nerven, wenn man nicht ewig in der Tasche suchen muss. diepresse.com/Barbara Grech Das ganze geht natürlich auch umgekehrt. Nachdem es der Uhr aber an einer Tonausgabe fehlt, muss es schon leise sein, um das Vibrieren der Uhr zu finden. diepresse.com/Barbara Grech Vielmehr ist das runde Design und der Einsatz der Lünette sowie der integrierte Home-Button hervorzuheben. Ausstattung, die man erst zu vermissen beginnt, wenn man weiß, woran es mangelt. Eine willkommene Ablenkung zu anderen Android-Geräten. Ständig zu wischen, um wieder zum Startbildschirm zu gelangen ist einfach nicht inuitiv. diepresse.com/Barbara Grech Zwar lässt sich die Gear S2 durch die hinzugefügten Elemente sehr leicht und intuitiv bedienen, aber ein Smartphone ersetzt sie trotzdem nicht. Daher empfiehlt es sich die Grundeinstellungen über die Gear-App vorzunehmen. Hier kann auch bestimmt werden, welche vorinstallierten Anwendungen auf der Uhr verweilen dürfen, oder nicht gebraucht werden. diepresse.com/Barbara Grech Die App ist übersichtlich und selbsterklärend gestaltet. diepresse.com/Barbara Grech Doch wie auch bei der Apple Watch finden sich bei der Gear S2 Funktionen, die nicht zwingend notwendig sind. So kann man via Uhr einen Kontakt anwählen. Telefoniert wird dann aber dennoch über das Smartphone. Den Handgriff kann man bequemer über das definitiv größere Display machen. diepresse.com/Barbara Grech Auch S Voice ist ebenso unnötig wie Siri. Wobei man hier Apple zugute halten muss, dass der Assistent seine Nutzer besser versteht. S Voice zeigt sich hier unbelehrbar. Verschwendeter Speicherplatz, der bei der Gear S2 bei vier Gigabyte liegt. diepresse.com/Barbara Grech Mit der Gear S2 beweist Samsung, dass technische Daten auf dem Papier im ersten Moment enttäuschen können, aber nicht zwingend ein Bild von der tatsächlichen Performance zeichnen. Eine Disziplin, die eigentlich Apple zugeschrieben wird. Die Ausstattung ist nämlich wenig vielversprechend. diepresse.com/Barbara Grech Mit 512 Megabyte Arbeitsspeicher und einem Zweikern-Prozessor, spielt man nicht den oberen Rängen der Android-Konkurrenz. Es beweist aber auch, dass Android um einges mehr Ressourcen benötigt als es bei Tizen derzeit noch der Fall ist, denn auf dieses Betriebssystem setzt Samsung nach wie vor bei seinen Wearables sowie TV-Geräten. diepresse.com/Barbara Grech Und auch der Akku mit lediglich 250 mAh zeigt in der Praxis seine Muskeln. Ist man normalerweise gewöhnt, dass nach maximal einem Tag Schluss ist, hält die Gear S2 auch bei intensiver Nutzung bis zu zwei Tage durch. Lediglich der Preis könnte Samsung einen Strich durch die Rechnung machen. Mit einer UVP (unverbindliche Preisempfehlung) von 350 Euro ist man nicht günstiger als Apple. diepresse.com/Barbara Grech Gear S2: Samsung hat vieles richtig gemacht Samsung weist aber auch auf Einschränkungen hin, wonach die Funktion "Find my phone" nicht verfügbar ist und auch mit iOS 10 sind bei neueren Geräten Probleme zu erwarten.
(Red.)
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