"Mut zur Rückkoppelung“: Holpriger Start für ÖVP-Internet-Talk

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Staatssekretär Harald Mahrer unterhielt sich online mit dem Startup-Experten Daniel Cronin über Digitalisierung. Das neue Format hat noch Luft nach oben.

Ein bisschen holprig startete die ÖVP am Mittwochabend in ihren ersten Internet-Talk. Staatssekretär Harald Mahrer wurde als Generalsekretär vorgestellt – und der unangenehm hallende Ton des Livestreams von den Usern auf Facebook entsprechend hämisch kommentiert („Mut zur Rückkoppelung“). Der Staatssekretär unterhielt sich trotzdem eine gute halbe Stunde lang mit dem Startup-Experten Daniel Cronin über Digitalisierung und natürlich Startups. Und plauderte (nicht) aus dem Nähkästchen, was die zähen Verhandlungen über das Update des Regierungsprogramms anging. („Das Ganze ist sehr sachlich abgelaufen.“).

Wer sich von den Tonproblemen nicht abschrecken ließ, erfuhr denn, dass Mahrers Herz dafür schlägt, „Innovationspotenziale freizusetzen“ und Cronin – Gründer der Plattform Austrian Startups – immer schon einen „unternehmerischen Grundhunger“ hatte. Dass das, was bisher an Digitalisierung passiert ist, erst der „Gruß aus der Küche“ war (Mahrer) und Hermann Maiers Sturz und Sieg bei den olympischen Winterspielen in Nagano ein gutes Beispiel dafür ist, was mit der vielzitierten Kultur des Scheiterns gemeint ist, die die Wirtschaft lernen müsse (Cronin). Und dass Wien nicht unbedingt Silicon Valley werden müsse, sondern dass man selbst zur Marke werden und lokale Hotspots herausarbeiten müsse. Die Digitalisierung werde in manchen Branchen zwar Arbeitsplätze kosten, aber in erster Linie schaffe sie Möglichkeiten.

Wie den ÖVP-Talk, der den direkten Kontakt zum jungen, mobilen Publikum verbessern soll, könnte man sagen. Da gibt es allerdings noch Luft nach oben. Rund 2800 User klickten bis zum Ende der Übertragung auf Facebook zumindest ein Mal auf das Video, zwischen 60 und 80 waren im Durchschnitt online dabei, 35 User kommentierten, unter anderem die Fragen, die dann in das Gespräch eingebunden wurden. Die erste Userfrage kam übrigens von CV-Chef Michael Jayasekara: Was Mahrer an seinem Job denn am spannendsten fände („Dass ich sehr viel mit Zukunft und neuen Ideen zu tun habe.“) Aber wie lautet einer der Tipps für Gründer des Startup-Experten Cronin: Bloß nicht aufhalten lassen.

(beba)

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