Österreichs Soldaten sollen "regionaler essen"

Küche in einer Kaserne des österreichischen Bundesheeres in Wien
Küche in einer Kaserne des österreichischen Bundesheeres in Wien(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Verpflegung beim Heer soll regionaler und nachhaltiger werden. Die Minister Doskozil und Rupprechter haben dafür einen speziellen "Arbeitsplan" vorgelegt.

Das Essen beim Bundesheer soll nachhaltiger werden: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sowie Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) präsentierten am Montag vor Medienvertretern gemeinsam einen Arbeitsplan für eine Steigerung des Anteils regionaler Produkte bei der Truppenverpflegung.

Jenseits der sprichwörtlichen Gulaschkanonen bewegt sich die Verpflegung beim österreichischen Bundesheer mittlerweile auf dem Niveau eines Drei-Sterne-Hotels mit Buffet-Betrieb, hieß es im Speisesaal der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne. Täglich werden 21.500 Tagesportionen in vier Zentral- und 57 Finalisierungsküchen produziert und pro Jahr zum Beispiel 3,4 Millionen Semmeln, 253.322 Kilo Äpfel und 450 Tonnen Fleisch verspeist. Die 57 Lebensmittellieferanten stammen allesamt aus Österreich.

Von derzeit 72 soll der Prozentsatz der heimischen Lebensmittel auf bis zu 90 wachsen. Eine vollständige Versorgung ist nicht möglich, Kaffee oder Südfrüchte etwa müssen importiert werden. Darüber hinaus soll auch mehr Gesundes auf den Tellern landen. Möglichst regional, gesund und kosteneffizient soll es sein. Seit März 2016 gilt grundsätzlich das Best- statt Billigbieterprinzip beim Erwerb von Milch, Butter, Fleisch, Eiern, Obst und Gemüse.

Arbeitsplan: "Unser Heer isst regional"

Der neue, ressortübergreifende Arbeitsplan zur Beschaffung von regionalen Lebensmitteln soll nun unter dem Motto "Unser Heer isst regional" diesen Anteil so weit wie möglich steigern. Rupprechter sprach trotz möglicher leichter Preisnachteile von einem starken Bekenntnis zur österreichischen Landwirtschaft und verwies auf die Wertschöpfung in den Regionen, auch Doskozil betonte Umwegrentabilität und lokale Wertschöpfung.

Neben diesem zentralen Ziel soll die Belegschaft auch gesünder ernährt werden: So steht die Reduktion von Fertigprodukten und eine Steigerung von Bio-Nahrungsmitteln ebenso auf der Agenda wie eine Ausweitung der Herkunftsangaben bei den Ausgabestellen. Eine Studie an 400 Rekruten hat ergeben, dass Beratung über gesunde Ernährung dazu beitragen kann, weniger Körperfett anzusetzen. Die meisten legen in der ersten Zeit signifikant zu.

Das Pilotprojekt "Qualitätsmanagement" soll sicherstellen, dass die Ausschreibungskriterien für die Lebensmittelbeschaffung eingehalten werden. Ein Fachbeirat begleitet die Aktion.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Präsentation der neuen Ausrüstung für das Bundesheer
Innenpolitik

Soldaten erhalten neues Sturmgewehr 77 - und eigene Schuhe

Das Essgeschirr aus Aluminium wird durch Edelstahl ersetzt, die Feldschuhe dürfen künftig mit nach Hause genommen werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.