Auf Jobsuche

In der Weltfirma Siemens herrscht Hochstimmung. Man ist in Erwartung eines wertvollen Zuwachses in der Führungsebene.

Was man schon so lange suchte, jetzt ist der richtige Mann gerade für höhere Aufgaben frei geworden. Es handelt sich um einen Top-Manager aus der g'müatlichen Wienerstadt, wo man die Talente des effizienten, zielorientierten, führungsstarken Glatzkopfs nie so richtig schätzen konnte. Immerhin ist der Wiener Krankenanstaltenverbund nicht gerade ein Bemmerl, da braucht's schon eine Führungsfigur, die mit diesen schlappschwänzigen Bediensteten Fraktur redet. Das leider wurde überhaupt nicht geschätzt. Nicht von den Ärzten, nicht von den Spitalsbediensteten, nicht von den Medien, nicht von der Politik.

Jetzt könnte die Suche nach einer höheren, herausfordernden Aufgabe zu einem guten Ende führen. Hat nicht auch die vorgesetzte Stadträtin gerade bei Siemens ihr Glück gefunden? Missgünstige Parteigenossen hatten so lange ihr Genie verkannt, bis sie mit stolz geschwellter Brust abging. Fehler? Mitnichten! Katastrophen? Aber wo! Wir freuen uns schon auf ein fröhlich kicherndes Wiedersehen beim bevorstehenden Parteitag. Und Siemens könnte mit dem KAV-Chef wirklich einen Goldgriff tun. Zusammen mit der abgehalfterten Stadträtin wäre das ein Dream-Team. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2017)

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