Vavrik-Wechsel: SPÖ wirft ÖVP "moralischen Tiefpunkt" vor

Lopatka; VavrikK
Lopatka; VavrikKAPA/GEORG HOCHMUTH
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"Es ist bedenklich, wenn Abgeordnete wie am Transfermarkt hin- und herwechseln", sagt SP-Klubchef Schieder zum Wechsel des Neos-Abgeordneten Vavrik zur ÖVP. Auch die Grünen kritisieren die "Machtspiele" von VP-Klubobmann Lopatka.

Der Wechsel des Neos-Abgeordneten Christoph Vavrik zur ÖVP ruft Unmut bei anderen Parlamentsparteien hervor. Kritik gab es vor allem am schwarzen Klubobmann Reinhold Lopatka. Dessen SPÖ-Pendant Andreas Schieder sprach am Donnerstag in einer Aussendung von einem "moralischen Tiefpunkt in der parlamentarischen Arbeit".

"Es ist bedenklich, wenn Abgeordnete wie am Transfermarkt hin- und herwechseln", erklärte Schieder. "Und es ist auffällig, dass bei allen diesen Vorgängen Lopatka seine Hände im Spiel hat." Dass Vavrik nach seinen homophoben Äußerungen sein Mandat nicht zur Verfügung stellt, sei ein "unwürdiges Schauspiel". Lopatkas "Taschenspielertricks" und der Machtwille, dem offenbar alles andere untergeordnet werde, schadeten der Glaubwürdigkeit der Politik.

Grüne: ÖVP "rückwärtsgewandt"

Auch Grünen-Klubchefin Eva Glawischnig warf Lopatka "Machtspiele" vor. Und die Grünen-Chefin fragte sich, warum für Vavrik Platz in der ÖVP sei, "obwohl Homosexualität für ihn offenbar etwas Abartiges ist". Dies zeige einmal mehr, "wie rückwärtsgewandt die gesellschaftspolitischen Einstellungen der ÖVP nach wie vor sind". "Bei Lopatka wundert mich nichts mehr", so Glawischnig weiter. Es werde aber niemand glauben, dass dieser eine solche Entscheidung im Vorfeld einer Nationalratswahl im Alleingang treffen kann.

Vavrik hatte Anfang November in einem Facebook-Eintrag einen Artikel über eine Adoption durch ein Homosexuellen-Paar verlinkt und dazu gepostet: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei." Nach Kritik in sozialen Medien entschuldigte er sich später dafür, dennoch wurde mit den Neos sein Ausscheiden aus dem Nationalrat vereinbart - so zumindest die Darstellung der Neos. Vavrik selbst erklärte am Donnerstag, er habe immer nur gesagt, dass er mit Ende März Klub und Partei verlassen werde. 

(APA)

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