Erde essen kann Babys schaden

Bleibelastung ist in Afrika fünfmal höher als bei uns.

In vielen Regionen der Welt essen Frauen Erde. Das soll gegen Übelkeit und Sodbrennen helfen, daher greifen vor allem Schwangere zu diesem – einst auch in Mitteleuropa verbreiteten – Heilmittel. Eine Forschergruppe der Med-Uni-Wien stellte nun fest, dass dieses mitunter suchtartige Verhalten die Gesundheit der Mütter und ihrer Babys gefährden kann. In der Nabelschnur fand sich mit 60 Mikrogramm Blei pro Liter Blut ein fünfmal höherer Wert Blei als bei Neugeborenen in Österreich (13 Mikrogramm).

Untersucht wurden Blut und Nabelschnur von Müttern und ihren Kindern in der Demokratischen Republik Kongo. Die Wissenschaftler veröffentlichten die Erkenntnisse im Fachmagazin „Environmental Research“. Nun wollen sie in einer größeren Studie untersuchen, welche Erden in welchem Ausmaß zur Bleibelastung beitragen. (APA/gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2017)

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