Android-Erfinder Rubin stellt High-Tech-Smartphone vor

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Titan statt Aluminium und keine Eigenwerbung statt Logos. Vieles ist anders bei Rubins neuem Essential-Smartphone, aber er bleibt seiner ureigenen Entwicklung treu.

Android-Erfinder AndyRubin meldet sich mit einem teuren High-Tech-Smartphone im Geschäft zurück. Das erste Telefon seines Start-ups Essential fällt mit einem großen Display auf, das fast die gesamte Frontseite des Geräts ausfüllt. An der Oberkante gibt es nur einen Ausschnitt für die Kamera in der Mitte und einen schmalen schwarzen Streifen am unteren Rand.

Dadurch passt in das relativ kompakte Gehäuse mit Abmessungen von gut 7 mal 14 Zentimetern ein Bildschirm mit einer Diagonale von 5,7 Zoll. Damit wird ein Trend im Smartphone-Design gestärkt. Nach dem chinesischen Anbieter Xiaomi drückten zuletzt auch LG und Samsung den Rahmen um das Display - und auch von Apple wird ein ähnlicher Schritt beim nächsten iPhone-Modell erwartet.

Titan statt Aluminium

Bei Rubins Essential-Smartphone ist der Rahmen im Gegensatz zum bei der Konkurrenz oft verwendeten Aluminium aus Titan, was das Gerät robuster machen soll. Der Preis liegt mit 699 Dollar knapp unter den Preisen der Topmodelle von Samsung und Apple, die bereits knapp die 1000-Euro-Grenze schrammen. Das Gerät wird zum Start in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich sein. Grün und Matt-Grau sollen "in Kürze" folgen.

Understatement und Zurückhaltung

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Das Essential-Smartphone kommt ohne jeglichem Logo aus. Eine pure Rückseite, die lediglich im oberen Drittel durch Kameras, Sensoren und einem Fingerprint-Scanner durchbrochen ist.

Zu den Spezifikationen des 5,71 Zoll großen Geräts ein Display mit einer QHD-Auflösung (2560 x 1312 Pixel) sowie eine 13 Megapixel-Kamera auf der Rückseite sowie eine Frontkamera mit acht Megapixeln. Der 3040-mAh-Akku wird via USB-Typ-C geladen. Vier Gigabyte RAM und ein Snapdragon-835-Prozessor von Qualcomm sorgen für die nötige Arbeitsleistung, während dem Nutzer 128 Gigabyte für Fotos, Videos und Apps zur Verfügung stehen.

Trotz allem: Android als Betriebssystem

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Trotz Rubins Distanz zu Google läuft das Gerät mit Android. Das ist wohl weniger ein Eingeständnis als eine klare Rechnung, die auf Nutzerzahlen für Ökosysteme beruht. "Bei all dem, was Android dafür geleistet hat, Technologie fast zu jedem zu bringen, hat es auch zu dieser wirren neuen Welt beigetragen, in der Menschen mit der Technik zu kämpfen haben, die eigentlich ihr Leben vereinfachen sollte", schrieb er in einem Blogeintrag. Er fühle sich mitverantwortlich dafür und wolle das mit seinem neuen Projekt ändern. Neben dem Telefon gibt es von Essential auch eine 360-Grad-Kamera und eine kompakte Steuereinheit für vernetzte Geräte im Haushalt mit rundem Display.

Rubin hatte Anfang des vergangenen Jahrzehnts das Start-up Android mitgegründet, das später von Google gekauft wurde. Nachdem das iPhone 2007 mit seinem großen Touchscreen das Smartphone-Geschäft revolutionierte, wurde Android zur Grundlage von Googles offenem Betriebssystem, das die Funktionen in die Hand anderer Hersteller legte. Rubin führte Android unter dem Google-Dach, bis er 2013 an die Spitze des Roboter-Projekts des Internet-Konzerns gesetzt wurde. Im Jahr darauf verließ er Google und gründete den Start-up-Finanzierer Playground Global, aus dem auch Essential hervorging.

>>> Essential.

(APA/DPA/Red. )

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