Analyse. Die Finanzaffäre in der roten Hochburg St. Pölten ist die dritte rund um Swap-Geschäfte in einer Landeshauptstadt. Das macht den Wahlkampf für den Bundeskanzler nicht einfacher.
St. Pölten/Wien/Linz. Die finanziellen Kalamitäten der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten dürften größer sein, als bisher bekannt ist. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat, wie berichtet, bestätigt, dass im Zusammenhang mit Swap-Finanzgeschäften der Stadt gegen zwei Beschuldigte ermittelt wird.
Denn die von der Stadt-ÖVP eingebrachte Sachverhaltsdarstellung zu der Causa nimmt konkret auf ein Finanzgeschäft vom September 2007 Bezug, wie der „Presse“ erläutert wurde.
WKStA-Sprecher Rene Ruprecht hat aber betont, das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue unter Ausnutzung einer Amtsstellung im Zusammenhang mit Zinswetten (Swap-Geschäften) der Stadt St. Pölten umfasse einen längeren Zeitraum und nicht nur einen Deal. Geprüft werde der Vorwurf für den „Zeitraum von 2005 bis Ende 2007“ – und zwar zu diversen Zinsswap- und Devisenoptionsgeschäften, die unter Umgehung von Vorgaben abgeschlossen wurden.