Die Lebenszeit der Batterie verlängern

CD-Labor zur Regelung von Antriebssystemen eröffnet.

Ein Lenker fährt mit seinem Hybridfahrzeug auf eine Bergkuppe zu. Dabei soll es nur elektrisch angetrieben werden – beim anschließenden Abwärtsrollen kann sich die Batterie dann wieder aufladen. Das lässt sich nur optimal ausnützen, wenn das Auto schon vorher weiß, wie die Umgebung aussieht, und die Elektronik das Fahrverhalten im Hintergrund selbstständig steuert.

Ein Beispiel für ein intelligent geregeltes Fahrzeug, das in einigen Jahren Realität sein könnte. Den Weg dorthin wollen Forscher im Christian Doppler-(CD)-Labor für innovative Regelung und Überwachung von Antriebssystemen ein Stück weit ebnen. Es wurde am Mittwoch am Institut für Mechanik und Mechatronik der TU Wien eröffnet.

Intelligente Vorhersagen

„Unser Ziel ist es, Simulationsmethoden zu entwickeln, durch die sich Antriebsenergie sparen und der Abgasausstoß senken lässt“, sagt Laborleiter Christoph Hametner. Für solche Regelungsmethoden will man den Fahrzeugantrieb mit Informationen über die Umgebung vernetzen. Ist man auf einer Bergstraße unterwegs, oder bewegt man sich im dichten Straßenverkehr? Die Erkenntnisse sollen auch ein Schritt in Richtung des autonomen Fahrens sein.

Darüber hinaus wollen die Forscher die Alterung von Batterien und auch Brennstoffzellen untersuchen, vorhersagen und verlangsamen – etwa durch Anpassung der Betriebsstrategie wie eine automatisierte Kühlung. Der steirische Motoren- und Antriebssystementwickler AVL List ist Industriepartner, von seinen Prüfständen kommen die Daten für die Berechnungen. Das Wissenschaftsministerium ist wichtigster Fördergeber des neuen CD-Labors, in dem anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben wird. (gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2017)

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