Kinder würden sich von Stereotypen in der Werbung beeinflussen lassen, sagt die Werbeaufsicht. Daher will sie strengere Regeln einführen.
Eine Familie verursacht Dreck und Chaos – der Vater ist überfordert, die Mutter sorgt für Ordnung. Oder: Mädchen träumen davon, Models zu werden, Jungen von einem Leben als Wissenschaftler. Oder: Eine durchtrainierte Frau fragt, ob man auch schon einen „Beach Body“ habe. Solche Motive sollen im der britischen Werbung künftig der Vergangenheit angehören, wenn es nach der Werbeaufsicht geht. Sie will Kampagnen, die mit stereotypen Geschlechterrollen arbeiten, grundsätzlich verbieten.
Die Experten begründen ihren Vorstoß damit, dass die Verbreitung "altmodischer und stereotyper Sichtweisen auf Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft" vor allem für Kinder negative Folgen habe, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Es schränke sie bei der Gestaltung ihrer Zukunft ein, da Kinder Stereotype verinnerlichen würden. Der Vorschlag könnte bereits im Jahr 2018 in Kraft treten.
Die Briten sind bei der Werbung ohnehin streng: Seit Juli gilt etwa eine verschärfte Beschränkung für ungesunde Lebensmittel („Junk Food“).
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Rauchende Frauen waren in der einstmals männerdominierten Raucherwelt verpönt. Doch das Ungleichgewicht verschob sich während der vergangenen Jahrzehnte. Hier ein brachiales Beispiel der Marke West. Imago Onkel Otto´s Hosenbrummer sollte während des Trinkgenusses wohl ein heimeliges Gefühl geben. Heute würde das Sujet maximal für einen kleinen Grinser reichen. (c) imago stock&people (imago stock&people) Der Busengrapscher: Sexistisch und weit entfernt von Zurückhaltung wurde dieser Brombeerlikör beworben. Fällt unter die Kategorie "No-Go". (c) imago stock&people (imago stock&people) 1896 kam Heroin (entwickelt von der Firma Bayer) auf den Markt und wurde als Schmerz-und Hustenmittel sowie als "nicht süchtigmachendes Medikament" gegen Entzugssymptome von Morphium und Opium angepriesen. Die Zahl der Abhängigen stieg rasant an, und schon wenige Jahre später wurde über ein Verbot nachgedacht. Eingestellt wurde die Produktion erst 1931, fortan konzentrierete sich Bayer auf die Vermarktung von Aspirin. (c) beigestellt Die laufende Motorisierung im vergangenen Jahrhundert förderte offenbar auch "Lärmnervöse". Ohropax leisten dagegen bis heute gute Dienste als Geräuschschutz. (c) beigestellt Nahrhaft, beruhigend, süffig - Bier angepriesen für stillende Mütter wäre heute ein Skandal. (c) OHNE Hier warb Philip Morris mit einer "sanften Geburt", für neue extramilde Zigaretten. (c) beigestellt Während sich Waffen-Werbung in Europa eher im Hintergrund hält, versuchte man in Amerika durchaus offensiv "Schusswaffen für die ganze Famlie" anzupreisen. (c) OHNE Kokain Dragees zur Zahnpflege; Die medizinischen Anwendungsgebiete von Kokain waren um die Jahrhundertwende sowohl in Europa als auch in Amerika vielfältig. Heute gilt es als "harte Droge". (c) OHNE Ausgerechnet zur Asthma-Bekämpfung sowie gegen alle Halskrankheiten sollten diese Zigaretten helfen. Diese Reklame stammt eindeutig aus einer anderen Zeit. (c) OHNE Entspannung und Ruhe soll eine Zigarette bringen - tut es für viele Raucher auch. Trotzdem wäre so ein Slogan in Zeiten des Nichtraucherschutzes heute nicht mehr denkbar. (c) imago/teutopress (imago stock&people) Zigarettenstangen für Weihnachten, Zigaretten in Großpackung für die Feiertage, je mehr desto besser - Auch diese Werbung würde heute (schon alleine aufgrund der Warnbilder auf den Packungen) nicht mehr denkbar sein. (c) imago/teutopress (imago stock&people) Während aktuell Aktivkohlefilter für Tabak verkauft werden, um für noch weniger Schadstoffe im Rauch zu sorgen, wurde vor Jahrzehnten die Natürlichkeit ganz ohne Filter angepriesen. (c) imago stock&people (imago stock&people) Viele Jahrzehnte durfte es an keinem Wirtshaustisch fehlen - Maggi - der Klassiker unter den Geschmacksverstärkern ist mittlerweile fast in Vergessenheit geraten. (c) imago/Steinach Immerhin wird bei dieser Reklame erwähnt, dass eine Waffe kein Spielzeug ist. Mit dem "Revolver im Kinderzimmer" zu werben wäre aus heutiger Sicht unmöglich. (c) OHNE Babys und Zigaretten, ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Werbeindustrie. (c) OHNE Glücklich und mit Freude rauchen: Die Werbeschiene der Marke Lucky Strike blieb immer in der Nähe ihres Namens. Alte Sujets sind ästhetisch, aber heute undenkbar. (c) imago/Rolf Z�llner (imago stock&people) Die Vorteile des Fernsehens für Kinder waren einst eine Reklame wert: Bessere Noten in der Schule und mehr Benehmen zu Hause verspricht dieser Bericht des Fernsehherstellers. (c) OHNE Ohrenkappen als "bestes Mittel gegen abstehende Ohren", diese mechanische Methode hat sich nicht durchgesetzt. Heute wird oft ein chirurgischer Eingriff gemacht. (c) OHNE Die Föhnfrisur erinnert an die 1980er und 1990er-Jahre. Heute ist solch gekünsteltes Aussehen in der Werbung kaum noch gefragt. (c) imago/photothek (Thomas Koeh ler/photothek.net) Männerunterwäsche wird in der Werbung meist als Bedarfsartikel gespielt. Superlative dürfen für die maskuline Zielgruppe aber nach wie vor nicht fehlen: Air Tricot - Extra Gross. (c) imago/Gerhard Leber (imago stock&people) Auch heute ist der weibliche Körper noch immer eines des wichtigsten Sujets der Werbung, eine derartige Werbung ist heute aber schwer denkbar. (c) imago/UIG (imago stock&people) Werbung von damals - heute ein No-Go (Red.)
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