IOC stärkt ÖOC: Winterspiele auf dem Silbertablett

OLYMPIA - OEOC feasibility study, Innsbruck 2026
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Zeitpunkt für Bewerbung von Innsbruck 2026 scheint aus Sicht von Stoss "sehr ideal" - IOC-Präsident Bach: "Voll im Einklang mit der Agenda 2020"

Zum einen entspricht das Konzept von Innsbruck 2026 inhaltlich den Vorgaben der Agenda 2020, zum anderen kam das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu der Auffassung, dass die Winterspiele an eine traditionelle Destination zurückkehren sollen. "Die Voraussetzungen sind sehr ideal aus unserer Sicht", sieht ÖOC-Präsident Karl Stoss den Zeitpunkt für eine Olympia-Bewerbung gekommen.

Bestätigt im Vorhaben wurde Österreichs höchster Sportfunktionär von Thomas Bach, den Präsidenten des IOC, der wegen eines geplanten Besuchs bei der Beach-Volleyball-WM auf der Donauinsel nach Wien kam. "Eine Bewerbung, ohne neue Sportstätten zu bauen, ist eine, die voll im Einklang mit der Agenda 2020 steht, die gerade das fördert", sagte Bach am Samstag vor Journalisten.

Die Mitte Juli vom IOC in Lausanne beschlossenen Änderungen im Bewerbungsprozess für 2026 sind für Österreich maßgeblich entscheidend. "Die IOC-Session hat verabschiedet, Olympische Spiele wieder in alpine Regionen zurückzubringen, dort wo sie ursprünglich einmal entstanden und groß geworden sind. Das IOC hat das Bewerbungsprozedere deutlich vereinfacht und verkürzt. Das sind Argumente, die durchaus einer Bewerbung entgegenkommen würden", sagte Stoss. "Wir haben uns das zu Herzen genommen und gesagt, Tirol ist ein Bundesland, das schon alle Sportstätten auf dem Silbertablett hat und präsentiert. Wir brauchen keine zusätzlichen neuen Bauten, nur temporäre, und ansonsten keine großen Investments, weil wir modernst ausgestattete Sportstätten haben."

Und das IOC ist auch bereit, geringere Zuschauerkapazitäten bei temporären Bauten "in Kauf zu nehmen", wie Bach bestätigte. "Sehr deutlich ja. Wenn in einem Stadion keine nachhaltige Nutzung mehr möglich ist, wird das vom IOC akzeptiert und positiv gesehen. Also nicht hingehen und Nachnützungen in den Raum stellen, die hinterher nicht eintreten. Eine ehrliche, konkrete Planung ist vom Vorteil." Auch das dezentrale Konzept eines Olympischen Dorfes mit mindestens sechs Standorten ist für Bach kein Hinderungsgrund, auch in der Vergangenheit seien bei Winterspielen die Athleten auch oft auch in Sub-Villages untergebracht gewesen.

Für 2026 hat u.a. auch Sion Interesse bekundet, in der Schweiz wie in Tirol werden aber erst noch die Einwohner dazu befragt. In Tirol ist für 15. Oktober eine Volksbefragung geplant, Teilergebnisse wie zum Beispiel in Innsbruck unterliegen dem Gesamtergebnis. "Entscheidend ist das Ergebnis für das gesamte Bundesland", stellte Stoss klar. Weitere mögliche Mitbewerber könnten Calgary, Stockholm, Almaty und Sapporo sein.

Rund 15 Millionen Euro würde eine Kandidatur wohl kosten. Die Einladungsphase wird von Oktober 2017 bis Oktober 2018 gehen, die Kandidatur-Phase von Oktober 2018 bis Oktober 2019. Das IOC will sich dabei schon stärker, proaktiv einbringen. "Dass es den potenziellen Bewerbern schon in der Vorphase der formellen Bewerbung erlaubt, auf das Know-how, die Expertise des IOC Zugriff zu nehmen und damit gemeinsam eine gute und nachhaltige Bewerbung zu entwickeln", erläuterte Bach und wies auf Kosteneinsparungen hin.

Geht es nach den Vorstellungen von Bach, dann wird Winter-Olympia 2026 in einer klassischen Wintersportregion in Szene gehen. "Man darf den anderen Teilen der Welt nicht das Recht nehmen, eine Wintersportdestination zu entwickeln. Aber es ist an der Zeit, zu den Wurzeln des Wintersports zurückzukehren. Es bieten sich verschiedene Destinationen in Europa, Asien und Amerika."

Nach Sotschi 2014, Pyeongchang 2018 und Peking 2022 sei es an der Zeit, seine Wurzeln zu pflegen. "Nach dreimaligen Neupflanzungen glaube ich, ist es ganz gut, wenn wir 2026 unsere Wurzeln wieder einmal gießen und düngen würden", meinte Bach.

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