Waldbrände, Ausnahmezustände und Rekordwerte: Eine gefährliche Hitzewelle macht Süd- und Osteuropa zu schaffen.
04.08.2017 um 15:36
Süd- und Osteuropa stöhnt über eine lange Hitzewelle, der bisher mindestens drei Tote in Polen, Italien und Rumänien zum Opfer fielen. Das Hoch mit dem Spitznamen "Luzifer" sorgte am Freitag in vielen Ländern für Rekordwerte. Es wurden bis zu 42 Grad gemessen.
Reuters
In Kroatien erreichte der Stromverbrauch wegen der vielen Klimaanlagen im Hochbetrieb ein Allzeithoch. "Kroatische Hölle", titelte die Zeitung "Jutarnji list" in Zagreb. Die Feuerwehr kämpfte gegen Waldbrände.
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In Bosnien-Herzegowina riefen die Behörden bereits den vierten Tag in Folge die rote Wetteralarmstufe bei 42 Grad aus. Spaßvögel brieten - wie in solchen Situationen üblich - wieder Eier auf Straßenasphalt und Motorhauben von Autos.
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In Ungarn mussten Zoowärter des Budapester Zoos die von der Hitze geplagten Eisbären mit großen Eisblöcken versorgen und fütterten sie mit eiskalter Wassermelone.
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Das albanische Innenministerium verlangte wegen zahlreicher Brände die Ausrufung des Ausnahmezustandes, der aber noch nicht verhängt wurde, weil die neue Regierung nach der Parlamentswahl noch nicht steht. Nach einem Hilferuf an den Nachbarn schickte Griechenland zwei Löschflugzeuge.
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In Griechenland, wo ebenso wie auf Zypern die Hitzewelle für die kommende Woche erwartet wird, waren in den vergangenen vier Tagen mehr als 150 Brände ausgebrochen. Die mit Hubschraubern und Flugzeugen gelöschten Feuer wurden zum Teil durch Brandstiftung von Bodenspekulanten ausgelöst. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt
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Auf Korsika kämpfen Feuerwehrleute und Löschflugzeuge seit Mittwoch gegen einen Waldbrand. 170 Hektar sind bereits zerstört.
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Das italienische Gesundheitsministerium rief am Freitag erneut für Städte im ganzen Land die höchste Warnstufe aus - darunter Rom, Neapel, Venedig und Florenz. In der dortigen Galerie der Uffizien fiel zu allem Überfluss die Klimaanlage aus. Die ausgestellten Meisterwerke seien aber nicht in Gefahr, versicherte Direktor Eike Schmidt. In der Region Kampanien bei Neapel lagen die gefühlten Temperaturen laut dem Wetterdienst des Verteidigungsministeriums bei mehr als 50 Grad.
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Auch die italienische Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen der seit Wochen anhaltenden Hitzewelle zu spüren. In mehreren italienischen Regionen muss die Weinernte vorverlegt werden, weil die Trauben wegen den Temperaturen um die 40 Grad auszudörren drohen. Mit einem Produktionsrückgang gegenüber den vergangenen Jahren wird wegen der akuten Wasserknappheit gerechnet.
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Zwar sind die Menschen in Spanien und Portugal im Sommer an hohe Temperaturen gewohnt, dieser Tage kommt es in vielen Regionen der iberischen Halbinsel allerdings ganz extrem: In Spanien galt am Freitag in 16 der insgesamt 50 Provinzen aufgrund der extremen Hitze mit Temperaturen von bis zu 42 Grad die zweithöchste Alarmstufe. Vor allem im Süden des Landes sowie auf Mallorca und Ibiza ist man auf Ventilator und Klimaanlage angewiesen.
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Hitzewelle: "Luzifers" feuriger Griff
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