Apple-Chef Cook stellt sich gegen Trump: „Hass ist ein Krebs"

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Der Vorstandsvorsitzende des derzeit wertvollsten Unternehmens der Welt kritisiert den US-Präsidenten nach dessen Reaktion auf die Ausschreitungen in Charlottesville scharf.

Nach der Kritik von zahlreichen Politikern musste US-Präsident Donald Trump auch heftige Verbalschläge von Unternehmensbossen für dessen Umgang mit der Gewalt in Virginia einstecken. So hat Apple-Chef Tim Cook am Mittwochabend laut der Technologieplattform Recode an seine Mitarbeiter geschrieben: "Ich widerspreche dem Präsidenten und anderen, die glauben, dass die weißen Rassisten und Nazis mit denjenigen, die sich ihnen widersetzen, indem sie für Menschenrechte einstehen, moralisch gleichgesetzt werden können". Wer beide auf eine Stufe stelle, verrate "unsere Ideale als Amerikaner".

„Was in Charlottesville geschehen ist, hat keinen Platz in unserem Land“, so der Apple-Chef weiter: „Hass ist ein Krebs, und ihn nicht zu kontrollieren zerstört alles auf seinem Weg. Seine Narben überdauern Generationen. Die Geschichte hat uns das gelehrt immer und immer wieder, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in anderen Ländern rund um die Welt.“

Manager distanzieren sich von Trump

Zugleich kündigte Apple an, zwei Millionen Dollar an Bürgerrechtsgruppen spenden zu wollen, die sich gegen weißen Rassismus einsetzen. Überdies werde der Technologiekonzern zusätzlich noch einmal das Doppelte der Mittel bereitstellen, die seine Mitarbeiter für ähnliche Zwecke spenden. 

Der Cook-Brief wurde wenige Stunden nach der Auflösung von zwei Beratergremien durch den US-Präsidenten öffentlich. Diese Maßnahme hatte Trump ergriffen, nachdem sich mehrere Mitglieder zurückgezogen hatten. Dazu gehörten die Chefs von Merck, Intel, 3M und Under Armour. Auch der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO trat aus dem Industrierat aus. Sie protestierten damit gegen Trumps Äußerungen, wonach linke und rechte Gruppen für die Ausschreitungen in Charlottesville verantwortlich seien.

"Ich trete zurück und will damit Aufmerksamkeit auf die ernsthafte Gefahr lenken, die die politische Spaltung für wichtige Themen darstellt", schrieb Intel-Chef Brian Krzanich auf seinem Blog.

>> Bericht auf Technologieplattform "Recode"

(Reuters)

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