Kurden im Irak: Kampf gegen den IS und für die Unabhängigkeit
Kurdische Peschmerga sichern im Nordirak die Front vor der letzten Hochburg der IS-Jihadisten. Zugleich geraten sie unter Druck Bagdads. Eine "Presse"-Reportage.
23.09.2017 um 16:27
Seit die Führung der nordirakischen Kurdenregion ein Unabhängigkeitsreferendum für den 25. September angesetzt hat, verschärfen sich die Spannungen mit der irakischen Zentralregierung und den Nachbarländern. Zugleich sind die Extremisten des sogenannten Islamischen Staates (IS) noch immer nicht besiegt. "Presse"-Außenpolitikredakteur Wieland Schneider reiste in den Nordirak und besuchte die kurdischen Kämpfer an der Front.
Wieland Schneider
Die kurdischen Peschmerga-Kämpfer haben auf den Hügelketten südlich der Erdölstadt Kirkuk ihre Stellungen und Aussichtspositionen errichtet.
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Von hier aus beobachten die Peschmerga den Feind auf der anderen Seite der Front: die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS).
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Vor den Stellungen der kurdischen Kämpfer erstreckt sich das Gebiet rund um die Stadt Hawija. Sie ist die letzte Hochburg der IS-Extremisten im Irak.
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Die Peschmerga an dieser Stelle der Front gehören zur sogenannten "Kurdistan Freiheitspartei" (PAK). Sie kämpft eigentlich für mehr Rechte der Kurden im Iran. Doch ihre Peschmerga sind den Kurden im Irak gegen den IS zu Hilfe gekommen.
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In der Peschmergaeinheit der PAK kämpfen auch viele Frauen. Sie sind auf dem Exerzierplatz neben ihren Frontstellungen angetreten, singen Peschmergalieder und rufen Kampfparolen.
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Als Teil ihres Trainings klettern die kurdischen Kämpferinnen über Hindernisse.
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Und sie robben unter Drahtverhauen hindurch.
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"Ich habe seit 2014 an vielen Schlachten gegen die IS-Terroristen teilgenommen", erzählt uns eine der Kommandantinnen der kurdischen Fraueneinheit.
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Das Oberkommando über die PAK-Peschmerga hat Hussein Yazdanpana. "Die IS-Kämpfer greifen uns immer wieder an, aber sie haben keine Chance gegen uns", berichtet er. Und er fügt hinzu: "Jeden, der uns hier angreift, wird dasselbe Schicksal ereilen wie den IS." Zuletzt haben nämlich auch von Iraks Zentralregierung entsandte Einheiten ihre Operationen in der Region verstärkt.
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Offiziell sollen diese Einheiten der irakischen Regierung einen Angriff auf den IS starten. Doch in der Kurdenregion befürchtet man, dass sie auch rund um das für 25. September angesetzte Unabhängigkeitsreferendum der Kurden aktiv werden könnten. Denn Bagdad ist strikt gegen diese Abstimmung. In der Kurdenhauptstadt Erbil demonstrieren zahlreiche Menschen für die Unabhängigkeit.
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Die Menschen haben sich im Shanidar-Park im Zentrum Erbils versammelt. Sie schwenken kurdische Fahnen.
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Und sie tanzen zu kurdischer Musik.
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Doch trotz der Feierstimmung ist klar: Der Weg zu einem unabhängigen Kurdistan wird noch steinig werden.
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Kurden im Irak: Kampf gegen den IS und für die Unabhängigkeit
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