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Supporters of the Social Democratic Party (SPOe) react after first exit polls in Vienna
Nationalratswahl 2019

Eine SPÖ-Wahlparty, bei der der Kanzler mit den Tränen kämpft

"Yes we Kern": Aus dem Tal der Tränen wurde die Löwelstraße dann doch noch zur kleinen SPÖ-Partymeile. Impressionen von der Wahlparty.
15.10.2017 um 21:48
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Hauptbild • Supporters of the Social Democratic Party (SPOe) react after first exit polls in Vienna • (c) REUTERS (Leonhard Foeger)

"Sunny" von Boney M. tönte am Sonntagnachmittag vor der Löwelstraße 18 - der Parteizentrale der SPÖ - neben dem Burgtheater aus den Lautsprechern. In Feierlaune war da aber niemand. An den Holztischen sammelten sich Parteimitglieder um Leberkäsesemmeln, Würstel, Ofenkartoffeln und Bier, viele Familien mit kleinen Kindern beobachteten die Wahlberichterstattung des ORF auf der großen Leinwand.

(Eine Reportage von Elisabeth Postl)

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Auch im Medienzentrum in der Löwelstraße war eine halbe Stunde vor der ersten Hochrechnung noch fast gar nichts los.

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Die Stimmung nach 17 Uhr: erst einmal eisig. Waren davor schon einige Mitarbeiter der Partei den Tränen nahe, nahm man die erste Hochrechnung mit fassungslosen Mienen hin.

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Supporters of the Social Democratic Party (SPOe) react after first exit polls in Vienna

Die Wenigsten waren mit hohen Erwartungen gekommen, das vorläufig bessere Abschneiden der FPÖ vor der SPÖ dann aber manifestiert zu sehen, war für die Gäste im Zelt vor dem Burgtheater aber dann doch ein Schlag in die Magengrube.

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Wie man sich nach der ersten Hochrechnung gefühlt habe? "Beschissen", gibt eine Genossin zu.

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Christoph Matznetter, neuerdings SPÖ-Bundesgeschäftsführer, kommentierte die erste Hochrechnung dann sehr persönlich: Er finde das Ergebnis "wirklich für das Land nicht so toll". Implizit - und explizit - warnen die SPÖ-Mitglieder den ganzen Abend über vor einer erneuten Schwarz-Blau-Koalition. Eine - unwahrscheinliche - Rot-Blau-Regierung lehnen die Genossinnen und Genossen ebenso lautstark ab.

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Dann wendet sich das Blatt: Bei der zweiten Hochrechnung erhellen sich die Trauermienen plötzlich. Unter lautem Jubel geht der rote Balken auf der Leinwand hoch, die SPÖ scheint auf Platz zwei gelandet zu sein und das Ergebnis der Nationalratswahl 2013 zu halten.

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Die Stimmung ist daraufhin am Wahlkampfzentrum Löwelstraße beinahe ausgelassen. Besonders die Ergebnisse aus Wien bringen richtig Schwung in die Party, die davor wahrlich keine war.

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Gabriele Heinisch-Hosek, Renate Brauner und Muna Duzdar (im Bild) kommentieren anschließend die neue Hochrechnung. Sie beschwören die Stärke der SPÖ in Wien - passenderweise zieht zeitgleich Michael Häupl, Wiens Bürgermeister, zu Standing Ovations ins Festzelt ein.

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Gleich anschließend gibt es einen überraschenden Gast: Christian Kern. Der Spitzenkandidat, Parteivorsitzende und Bundeskanzler war ursprünglich erst um 21:15 Uhr erwartet worden. Triumphal fast sein Einzug zu "Yes we Kern"-Rufen.

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Kern ringt mit den Tränen, als er unter lautem Jubel eine Ansprache hält. Er verspricht eine absolute Mehrheit in fünf Jahren - dann werde man für die Wahlparty das Praterstadion brauchen, meint er. Gleichzeitig geht er auf das Wahlergebnis der aktuellen Nationalratswahl ein, das "natürlich nicht erfreulich" sei.

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Den Gästen im Zelt scheint das im Moment einmal egal zu sein - die Erleichterung über einen absehbaren Platz zwei ist ihnen anzumerken. Und auch die Freude über den Auftritt des Spitzenkandidaten, der ganz offensichtlich nach wie vor massenhaft Fans in seiner Partei hat.

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Nach dem Auftritt des Bundeskanzlers leert sich das Zelt sofort. Viele brechen nach Hause auf, manche bleiben mit einem Bier zurück, Feierstimmung? Ja, auf eine absurde Art.

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Einen DJ gab es für den Fall des Falles übrigens auch. Getanzt wurde aber erst einmal nicht.

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