Oliver Marach: Aller Rückschläge zum Trotz

Oliver Marach und Mate Pavic
Oliver Marach und Mate Pavic REUTERS
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Eigentlich sollte der verletzungsgeplagte Oliver Marach seine Saison beenden, in Wien aber geht es um ein Ticket für die ATP-Finals.

Wien. Nur die Chance auf seine dritte Teilnahme an einem World-Tour-Finale nach 2009 und 2010 hält Oliver Marach noch in der Saison. Der Steirer blickt auf ein verletzungsreiches Jahr zurück, ist mit dem Kroaten Mate Pavic aber trotzdem gut im Rennen um ein Ticket für London (12. bis 19. November). Am Wochenende gewann das Duo beim ATP-250-Turnier in Stockholm seinen ersten gemeinsamen Titel, in Wien gilt es nun erneut, möglichst gut zu punkten. Zum Auftakt aber warten beim 500er-Event heute (2. Partie nach 19 Uhr) die US-Open-Sieger Jean-Julien Rojer/Horia Tecau (NED/ROU).

Marach nimmt es ohnehin, wie es kommt. „Ich habe Mate gesagt, wir müssen uns das erarbeiten“, erklärte der Familienvater. „Wir haben auf jeden Fall eine super Saison gehabt. Wenn wir das ganze Jahr gespielt hätten, wären wir sicher beim Masters.“ Das verhinderten Blessuren, Marach stieg erst im März in die Saison ein. Seit August plagen ihn Knieprobleme, eine Patellarsehnenentzündung. „Das Problem ist, dass ich pausieren sollte“, meinte der 37-Jährige. Die London-Chance hält ihn aber im Spiel. „Ich kann es nur entschärfen, viel stretchen, zum Physio gehen. Wenn das Turnier vorbei ist, Akupunktur-Nadeln stechen. Ich spiele mit viel Voltaren – die ganze Zeit.“

Im Match sei er fast schmerzfrei, danach nicht. „Es ist störend im Kopf – eine Schutzfunktion vom Körper her, dass ich vielleicht ein, zwei Schritte nicht mache.“ Nach der Saison will er rehabilitieren, 2018 von Neuem angreifen. „So wie das Jahr heuer gelaufen ist, werde ich sicher ein, zwei Jahre anhängen. Aber dafür muss ich fit sein.“

Auch das Handgelenk habe ihm heuer zu schaffen gemacht, im September erfolgte deswegen die Absage für den Davis Cup. Eine Magnetresonanzuntersuchung bei den US Open hat Flüssigkeit im Handgelenk ergeben. „Ich habe jetzt leichtere Schläger vom Rahmen her, denn meiner ist der steifste Schläger auf der Tour. Für die Hand, für die Schulter nicht das Beste.“

Marachs Hauptkonkurrenten um den einen noch freien Masters-Platz haben sich für das schwächer besetzte Feld beim 500er-Event in Basel entschieden. Raven Klassen/Rajeev Ram (RSA/USA) erwischte es dort aber schon zum Auftakt, sie wurden von den siegreichen Ivan Dodig/Marcel Granollers (CRO/ESP) überholt. Marach/Pavic müssen nun nachziehen, ehe es nächste Woche beim Masters-1000 in Paris zum Showdown kommt. Fixiert ist allerdings bereits, dass die Wimbledon-Finalisten von 2017 auch kommende Saison gemeinsam spielen werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2017)

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