FPÖ: Boykott-Aufruf gegen Minister "letztes Aufgebot der Linken"

Harald Vilimsky
Harald VilimskyAPA/HERBERT NEUBAUER
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Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern rufen zum Boykott der freiheitlichen Minister auf. FPÖ-Generalsekretär Vilimsky sieht keinen "seriösen Hintergrund". ÖVP-Kanzleramtsminister Blümel ruft dazu auf, die Regierung an ihren Taten zu messen.

Die FPÖ reagiert betont gelassen auf den Boykott-Aufruf gegen ihre Minister. Es handle sich um ein "durchschaubares Manöver und das letzte Aufgebot der vereinigten Linken", erklärte Generalsekretär Harald Vilimsky am Freitag in einer Aussendung. Ein seriöser Hintergrund der "versuchten Störaktion" sei nicht einmal im Ansatz gegeben.

Bei den Unterzeichnern handle es sich "vorwiegend um Personen aus dem sozialistischen und linkslinken Spektrum". Kein ernstzunehmender aktiver Politiker werde "diesem Zuruf aus der politischen Vergangenheit" eine Bedeutung beimessen, betonte Vilimsky. Die freiheitlichen Regierungsmitglieder lobte er als "ehrwürdige, untadelige und kompetente politische Persönlichkeiten."

Blümel: "An Taten messen"

Die Unterzeichner des Boykott-Appells kritisierten in einem in der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Brief, "die Erben des Nazismus" hätten eine "Machtstellung in der neuen österreichischen Regierung" erlangt mit den sechs von der FPÖ gestellten Ministern. Zu den Unterzeichnern unter der Führung von Benjamin Abtan vom "European Grassroots Antiracist Movement" (EGAM) mit Sitz in Paris und dem französischen Ex-Außenminister Bernard Kouchner gehören Serge und Beate Klarsfeld, bekannt für ihr Engagement gegen nationalsozialistische Täter und Kollaborateure. Ferner der frühere Präsident von Osttimor und Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta, der frühere spanische Außenminister Miguel-Angel Moratinos, sowie die frühere kanadische Premierministerin Kim Campbe.

Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) sagte in der "ZiB2" am Donnerstagabend zu dem Aufruf, er lade alle Kritiker ein, "uns an den Taten zu messen" und "uns dabei zu beobachten, wie wir versuchen werden, dieses Land zu regieren und zu gestalten". Damit könne einiges entkräftet werden.

>> Bericht in "Le Monde"

(Red./APA)

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In dem Appell, der von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde, heißt es, dass mit der FPÖ "die Erben des Nazismus" eine "Machtstellung in der neuen österreichischen Regierung" erlangt hätten.

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